Dezember 2003
Die deutschen Schulen haben bei der PISA-Studie erschreckend schlecht abgeschnitten. Nach einer intensiven, aber kurzen Diskussion ist es wieder eher ruhig geworden an der Medienfront, obwohl immer neue Meldungen das Bild unseres Bildungssystems weiter ankratzen. Der Nürnberger Norden hat sich zu einem Mekka der Reformpädagogik entwickelt. Montessori‑, Waldorf‑, Reichwein- und ab nächstem Jahr auch eine Jena-Plan-Schule werden hier angeboten. point versucht, anhand der neugegründeten Jena-Plan Schule die Unterschiede zum staatlichen Schulsystem aufzuzeigen und stellt die Frage, warum Eltern ihre Kinder trotz einer nicht unerheblichen finanziellen Belastung nicht auf eine staatliche Schule schicken.
November 2003
Sie leben mitten unter uns: Migranten und Flüchtlinge aus Afrika. Sie stammen aus dem Kongo, Lesotho, Äthiopien, Nigeria, Togo, Somalia, Uganda – und sie haben viel zu bieten. Bei weitem nicht nur Trommeln oder Tanzen, wie Klischees es hierzulande Glauben machen wollen. Und sie wollen davon etwas weiter geben. Als Gäste etwas tun für das Land, in dem sie Aufenthalt gefunden haben. So engagieren sich Akademiker und Intellektuelle mit Unterstützung des gemeinnützigen Vereins »Kollegium Martin Behaim« als Gastdozenten an Schulen und Bildungseinrichtungen, um den interkulturellen Austausch zu fördern. So erhalten die rund 25 mitwirkenden Migrantinnen und Migranten die Gelegenheit, ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiterzugeben.
Oktober 2003
Nürnberg hat seit 2002 ein Kindermuseum. Konzipiert als lebendiger Lernort vor allem für Kinder (aber auch für die ganze Familie), hat die Einrichtung mit einem herkömmlichen Museum kaum etwas zu tun. »Hands on« heißt die Devise, nach der Kinder durch eigenes Erforschen den »Alltag der Urgroßeltern« (z.B. Großmutters Waschtag, Omas Küche), erfahren dürfen oder sich mit den Wundern der Natur (z.B. Umwelterlebnisstation, Wasser, Evolution, Boden) auseinandersetzen dürfen. Eigene Erfahrungen machen, etwas ausprobieren, erforschen, entdecken und vergleichen, und dies mit allen Sinnen, so lautet das Angebot des Museums an die Kinder. Der Versuch, die komplizierte Welt der Erwachsenen für Kinder verständlich zu machen. Das Kindermuseum – ein begehbares Lexikon für Kinder, in dem Lernen auf spielerischer Basis mit sehr viel Spaß erfolgt.
September 2003
Ulrike Weller ist seit ihrer Geburt blind. 1936 in Thüringen geboren, entgeht sie auf Grund ihres Handicaps nur knapp dem KZ. 1979 entschließt sie sich, in die Bundesrepublik überzusiedeln. Hier ist die gelernte Krankengymnastin zunächst mehr oder weniger auf sich alleine gestellt. Aber mit der ihr eigenen Zähigkeit meistert sie alle Hürden. Sie setzt sich gegen alle Repressionen zur Wehr und schafft es so, sich ihren Lebensmut und ihre Fröhlichkeit zu erhalten. Dabei lebt die begeisterte Stepptänzerin vor allem nach dem Wahlspruch: »Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt.«
August 2003
Im südlichen Steigerwald kam es immer wieder zu großflächigen Überschwemmungen. Das Talauenprojekt hatte sich das Ziel gesetzt, in ökologisch sinnvoller Form diese Situation zu entschärfen. Insbesondere durch verschiedene Renaturierungsmaßnahmen und Anpflanzaktionen, an denen sich viele Erwachsene und Kinder ehrenamtlich beteiligt haben, wurde ein beispielhaftes Projekt verwirklicht, das inzwischen auch von seinen Kritikern anerkannt wird.
Juli 2003
Münchsteinach ist ein kleiner Ort im Steigerwald. Um überleben zu können, versucht man hier Touristen anzuziehen. Um dies auch in ökologisch sinnvoller Art zu tun, haben sich Kommunalpolitiker und Vertreter von Umweltorganisationen zusammengesetzt und nach Lösungen gesucht. Unter dem Titel »Oasen der Sinne« entstand ein 6 km langer Rundwanderweg, der den Wanderer mit all seinen Sinnen ansprechen will. Mit Erlebnisstationen wie Barfußweg oder Waldtelefon sollen die Sinne der Besucher stimuliert werden.
Juni 2003
Junge, gutaussehende, durchtrainierte Menschen überall: der trendige Kult um Waage, Wille, Waschbrettbauch ermöglicht zahlreichen Industriezweigen ein hervorragendes Auskommen. Zudem bestimmen die Bilder solcher wohlgeformten Körper in hohem Maße unsere Wahrnehmung von dem, was schön und erstrebenswert ist. Überall sind sie zu sehen: im Fernsehen, auf Plakaten und Magazinen. Spätestens, wenn das Alter vom Körper seinen Tribut fordert, ist es wichtig, ein ausgeprägtes Körperbewusstsein zu entwickeln und nicht nur einen gestählten Bizeps.
Wie gehen ältere Menschen damit um, dass ihr Körper nicht mehr jung ist und den gängigen Schönheitsidealen entspricht? Wie erleben sie ihren Körper, in Erinnerung an ihre Jugendjahre oder beim Sport? Welche Veränderungen und auch Möglichkeiten ergeben sich für sie im Alltag? Ältere Menschen geben point Auskunft: über Eitelkeiten, Verletzlichkeiten und die Freude am eigenen Körpererleben.
April 2003
Das Live-Rollenspiel, kurz LARP genannt, ist eine relativ neue Freizeitbeschäftigung, die sich vor allem bei jungen Leuten steigender Beliebtheit erfreut. Schätzungen gehen davon aus, dass es inzwischen rund 25.000 Fantasy-Fans gibt, die sich regelmäßig an Wochenenden zusammenfinden, um in der freien Natur miteinander zu spielen – in einer Welt, die eine Mischung aus Elementen von J.R.R. Tolkien und dem europäischen Mittelalter ist. In zwei Reportagen wird diesem Phänomen nachgegangen, das vor allem viele junge Leute begeistert, sie von Gameboys, Playstations und Computern weglockt und dazu noch Fantasie, Kreativität und Geschicklichkeit anregt.
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