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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


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Ein Kes­sel Klez­mer: DVD »Klez­mer – zwi­schen Tra­di­ti­on und Welt­mu­sik« jetzt er­hält­lich!

Ge­mein­hin pro­du­zie­ren wir un­se­re DVDs für den frei­en Ver­kauf in Klein­auf­la­ge selbst. Nur bei po­pu­lä­ren Pro­duk­tio­nen mit ab­seh­bar gro­ßer Nach­fra­ge las­sen wir bei ei­nem pro­fes­sio­nel­len Preß­werk drei- oder gar vier­stel­li­ge Stück­zah­len an­fer­ti­gen. Nach »Ge­bo­ren in Fürth – 100 Jah­re Na­than­stift« ha­ben wir nun­mehr un­se­re zwei­te »Groß­pro­duk­ti­on« in Auf­trag ge­ge­ben und heu­te meh­re­re (ziem­lich schwe­re) Kar­tons mit »Fas­zi­na­ti­on Klez­mer – zwi­schen Tra­di­ti­on und Welt­mu­sik« er­hal­ten. Das von un­se­rem be­nach­bar­ten und be­freun­de­ten Haus­gra­fi­ker Ar­min Stingl wie im­mer treff­si­cher ge­stal­te­te Co­ver gibt ei­nen »sang- und klang­lo­sen« Ein­druck von der mit­rei­ßen­den En­er­gie der do­ku­men­tier­ten Mu­sik­bei­spie­le:

DVD-Cover von »Faszination Klezmer«

Der knapp 60-mi­nü­ti­ge Film (im Ver­gleich zur Fern­seh­fas­sung ist der »Director’s Cut« um et­wa 28 Mi­nu­ten län­ger) ver­mit­telt ei­nen Ein­blick in die jahr­hun­der­te­al­te Ge­schich­te tra­di­tio­nel­ler jü­di­scher Mu­sik, die heu­te un­ter dem Sam­mel­be­griff »Klez­mer« fir­miert. Er geht den Fra­gen nach, wel­che Be­deu­tung die­se Mu­sik in der Ver­gan­gen­heit hat­te, wel­che sie heu­te in West­eu­ro­pa, den USA und Ost­eu­ro­pa (wie­der) hat und war­um sie aus­ge­rech­net in Is­ra­el so gut wie nicht zu hö­ren ist. Fer­ner spürt die Re­por­ta­ge den Über­le­gun­gen nach, ob Klez­mer nur von Ju­den ge­spielt wer­den darf und ob sich deut­sche Mu­si­ker trotz (oder ge­ra­de we­gen) des Ho­lo­causts mit Klez­mer aus­ein­an­der­set­zen soll­ten.

Vor al­lem aber do­ku­men­tiert der Film das brei­te Spek­trum der Stil­rich­tun­gen, die ei­ne höchst le­ben­di­ge Klez­mer-Sze­ne mit un­ter­schied­lich­sten mu­si­ka­li­schen Vor­prä­gun­gen heu­te auf die Büh­ne bringt: Da­bei kom­men Ver­tre­ter pu­ri­sti­scher und tra­di­tio­nel­ler Klez­mer­for­men eben­so zu Wort wie Mu­si­ker, de­ren Schaf­fen ge­mein­hin un­ter dem La­bel »Welt­mu­sik« läuft und de­ren Mu­sik von Klas­sik, Jazz, Hip­Hop, Hard­rock oder Funk-Ele­men­ten be­ein­flußt ist.

Mit »Abra­ham Inc.«, Ge­org Brink­mann, Chri­sti­an Da­wid, Hel­mut Ei­sel, »Klez­ma­Four«, Frank Lon­don, »Ram­zail­ech«, »En­sem­ble Sal­tiel«, Ja­ke Shul­man-Ment so­wie »The He­art and The Well­spring« sind auf der DVD Mu­si­ker ver­ei­nigt, die sich nicht nur in­ner­halb der Klez­mer-Sze­ne ei­nen Na­men ge­macht ha­ben und die ei­nes ver­bin­det: die in­ten­si­ve Be­schäf­ti­gung mit den Wur­zeln der tra­di­tio­nel­len Mu­sik der Ju­den – ganz un­ab­hän­gig da­von, ob sie nun selbst jü­di­sche Vor­fah­ren ha­ben oder nicht.

Als Vor­stand von Me­di­en PRAXIS e. V. bin ich auf die­se Pro­duk­ti­on be­son­ders stolz, zu­mal ihr Her­stel­lungs­auf­wand ver­gleichs­wei­se hoch war: Sei es das schwie­ri­ge Fil­men auf ab­ge­dun­kel­ter Büh­ne, sei es die Zu­sam­men­ar­beit mit ei­ner Viel­zahl von Ak­teu­ren un­ter ste­tem Ter­min­druck, hier wa­ren un­se­re bei­den Ma­cher ganz be­son­ders ge­for­dert. In die­ser Grö­ßen­ord­nung stem­men wir das al­len­falls ein­mal im Jahr! Wir hof­fen aber, daß sich der Auf­wand ge­lohnt hat und der wäh­rend des dies­jäh­ri­gen in­ter­na­tio­na­len Klez­mer-Fe­sti­vals kom­plett in Fürth ge­dreh­te Film weit­hin Be­ach­tung fin­det...

Auf­grund der ho­hen Auf­la­ge kön­nen wir den Film zu un­se­ren üb­li­chen Kon­di­tio­nen an­bie­ten: Die DVD kann für € 15,– (zzgl. Ver­sand­ko­sten) bei uns be­stellt wer­den.

Diskussion

  1. Kerstin Klaholz  •  29. Nov. 2012, 13:47 Uhr

    Lie­bes Me­di­en­pra­xis-Team,

    herz­li­chen Dank für die DVD!

    Ich fin­de, der Klez­mer-Film rund um das Für­ther Fe­sti­val ist ganz her­vor­ra­gend ge­lun­gen. Es ist ganz be­mer­kens­wert, wie Ihr die un­ter­schied­lich­sten An­sät­ze vor­stellt, oh­ne ir­gend­ei­ne Wer­tung oder auch nur Ge­wich­tung vor­zu­neh­men – ja es ge­lingt Euch so­gar, die Wahr­neh­mung des Hö­rers, der vor­ab mög­li­cher­wei­se kla­re Vor­lie­ben hat, für die gan­ze Viel­falt von Klez­mer zu öff­nen und zu spü­ren, wie letzt­lich doch al­les zu­sam­men­hängt. Die Bot­schaft, dass hier nichts rich­tig oder falsch ist, dass es viel­mehr dar­um geht, au­then­tisch zu sein und der Mu­sik zu ver­trau­en, kommt sehr schön rü­ber – au­ßer­dem die Tat­sa­che, dass Klez­mer im­mer ei­ne Mi­schung un­ter­schied­lich­ster Ein­flüs­se ist und dass man al­les mi­schen und kom­bi­nie­ren kann, so­lan­ge man es be­wusst tut.

    Der Film hat vie­le be­son­ders schö­ne Stel­len, ich wer­de ihn be­stimmt noch ei­ni­ge Ma­le an­se­hen!

    #1 

  2. Ruthi Oppenheimer  •  14. Feb. 2013, 21:02 Uhr

    Lie­be Frau Ju­lia & Herr Tho­mas,

    Ha­be Heu­te mit viel Freu­de den DVD »Fas­zi­na­ti­on Klez­mer zwi­schen Tra­di­ti­on und Welt­mu­sik« 3 Mal an­ge­schaut. Ich bin ver­zau­bert. Ihr habt die­ses The­ma ver­fasst von al­le Sei­ten mit so viel Be­ga­bung, Emp­find­lich­keit, Lie­be und See­le. Ich bin rich­tig be­gei­stert und möch­te mich sehr bei Ih­nen be­dan­ken!

    Ich möch­te op­ti­mi­stisch blei­ben und wei­ter glau­ben, daß die Welt ei­nes Ta­ges ver­nünf­tig wird und trotz al­lem nur für Frie­den kämpft.

    Herz­li­che Grü­ße von mein Mann Uri

    Shalom und Le’hi­tra­ot = שלום ולהתראות = Frie­de und auf Wie­der­se­hen!

    Ru­t­hi

    #2 

  3. Aron Saltiel  •  11. Mrz. 2013, 11:25 Uhr

    Lie­be Ju­lia, lie­ber Tho­mas,

    das Pro­jekt »Fas­zi­na­ti­on Klez­mer ...« ist ge­lun­gen! Ich fin­de den Film so viel­sei­tig in­for­ma­tiv und doch so aus­ge­wo­gen. Der In­halt geht weit über den An­lass des Klez­mer­fe­sti­vals hin­aus –ob­wohl die­ses aus­führ­lich vor­ge­stellt wird– und zwi­schen den Zei­len kommt viel über die Klez­mer­sze­ne, aber auch über eu­er En­ga­ge­ment rü­ber!

    Dan­ke und herz­li­che Grü­ße,

    Aron Sal­tiel

    #3 

  4. Franz Huber  •  18. Feb. 2014, 17:47 Uhr

    Ein su­per Lob an Euch bei­de! Ich wüss­te gar nicht, was es am Film zu ver­bes­sern gä­be. Die Län­ge so­wohl der Mu­sik- als auch der In­ter­view-Se­quen­zen fin­de ich ide­al ab­ge­stimmt (gar nicht so ein­fach, dies bei der Län­gen­be­gren­zung so hin­zu­be­kom­men). Nichts ist zu lang­at­mig, und für die Mu­sik selbst bleibt noch ge­nug Raum.

    Und über­ra­schend war, dass gleich zwei Leu­te drauf sind, die ich per­sön­lich ken­nen­ge­lernt ha­be (Hel­mut Ei­sel, weil ich bei ihm mal ei­nen Work­shop mit­ge­macht ha­be und Ge­org Brink­mann, weil der bei uns vor ei­ni­gen Jah­ren mal spiel­te, da­mals zu­sam­men mit der Ak­kor­deo­ni­stin Fran­ka Lam­pe).

    Auch wenn Ge­org Brink­mann und Chri­sti­an Da­wid sehr net­te Leu­te sind, ih­re bei­den sehr sub­jek­ti­ven Aus­sa­gen ab Mi­nu­te 54:00 hät­te man auch raus­schnei­den kön­nen. Denn da kei­ne Ge­gen­mei­nung ent­ge­gen­ge­setzt wur­de, könn­ten Au­ssen­ste­hen­de ver­mu­ten, die­se An­sich­ten sei­en ty­pisch oder ver­tre­ten die Mehr­heit der Klez­mer-Fans.
    Ich mei­ne das mit »Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung« oder »po­li­ti­scher Akt«. Ich be­to­ne im­mer wie­der, dass ich kei­nen Grund se­he, mich zu schä­men für die NS-Ver­bre­chen, nur weil die Mehr­heit der Tä­ter der glei­chen Na­ti­on an­ge­hör­ten. Schlimm fin­de ich nur, wenn je­mand selbst die­se Ideo­lo­gie ver­tritt, wo­bei ich aber kei­nen Un­ter­schied se­he, ob jetzt ein Deut­scher, Au­stra­li­er oder Ka­na­di­er Hit­ler und sei­ne Un­ta­ten gut fin­det.

    Um­ge­kehrt kann ich doch auch nicht stolz auf Goe­the, Beet­ho­ven u.a. sein, nur weil sie zu­fäl­lig mei­ne Lands­leu­te sind. Das wä­re das glei­che Ni­veau wie so man­che Fuss­ball-Fans, die stolz auf »ih­re« Na­tio­nal­mann­schaft sind (»wir« ha­ben ge­won­nen), ob­wohl sie zu de­ren Sieg NICHTS bei­getra­gen ha­ben.

    Au­sser­dem kön­nen Sie je­der­zeit ei­nen Ge­gen­be­weis se­hen für die Theo­rie, die deut­sche Klez­mer-Be­gei­ste­rung hät­te was mit »Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung« o.ä. zu tun: Dann müss­te ja die Klez­mer-Be­gei­ste­rung z.B. den Nie­der­lan­den oder in Po­len (al­so in »Op­fer­län­dern«) ge­rin­ger sein. Was sie aber nicht ist. In Po­len gibt es ei­ne ge­nau so le­ben­di­ge Klez­mer-Sze­ne wie in Deutsch­land. Und ge­nau so vie­le be­gei­ster­te Fans.

    Aber jede(r) hat das Recht, ihre/seine per­sön­li­che Mei­nung zu sa­gen, so­mit ist es na­tür­lich o.k., wenn Sie sich ent­schie­den ha­ben, die­se Aus­sa­gen im Film zu las­sen. Ich woll­te halt nur be­to­nen, dass es nur de­ren PERSÖNLICHE Mei­nung ist.

    Noch ein Zu­satz-Lob: Die fremd­spra­chi­gen Wort­bei­trä­ge wur­den im Ori­gi­nal be­las­sen und mit deut­schen Un­ter­ti­teln ver­se­hen. So wie (fast) über­all auf der gan­zen Welt au­sser Deutsch­land, Frank­reich und Tsche­chi­en (so weit ich her­aus­fand). Zum gro­ßen Glück nicht die lei­der in deut­schen Sen­dern ver­brei­te­te Un­sit­te, das Ori­gi­nal nach ein paar Sil­ben lei­ser zu ma­chen und ei­ne deut­sche Stim­me »drein­re­den« zu las­sen. Auch bei der Ta­ges­schau nervt mich dies, wenn z.B. aus­län­di­sche Po­li­ti­ker in­ter­viewt wer­den. Dann hört man ein Ge­misch aus zwei Stim­men zeit­gleich.

    Fast über­all welt­weit wer­den ein­fach nur Un­ter­ti­tel dar­un­ter ge­setzt. Dann kön­nen Sprach­kun­di­ge dem Ori­gi­nal zu­hö­ren (oh­ne Stö­rung durch den Syn­chron­spre­cher) und die an­de­ren mit­le­sen.

    Al­les Gu­te und wei­ter­hin viel Er­folg beim Fil­me­ma­chen wünscht
    Franz Hu­ber

    #4 

  5. Juliane Kaiser  •  6. Sep. 2017, 13:11 Uhr

    Fas­zi­na­ti­on Klez­mer ist ei­ne sehr ge­lun­ge­ne Do­ku­men­ta­ti­on! Sie zeigt sehr schön, wie sich Klez­mer-Mu­sik wei­ter­ent­wickelt hat, aber auch wo die tra­di­tio­nel­len Vor­stel­lun­gen lie­gen. Das Klez­mer­fe­sti­val in Fürth war mir bis jetzt nicht be­kannt, um­so schö­ner das ich jetzt da­von weiß. Sehr in­for­ma­tiv und au­then­tisch!

    #5 

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