Mai 2012
Ab sofort werden unsere sonntäglichen Sendungen nicht nur am Montag, sondern auch am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag der Folgewoche wiederholt. Die genauen Sendetermine sind aus unserer Programmvorschau ersichtlich. Neu ist auch die Parallel-Ausstrahlung über Satellit zu sämtlichen Terminen, bisher gab es das nur am Sonntag um 20:15 Uhr.
April 2012
Für Menschen, die aufgrund ihrer Biografie oder ihrer sozialen Stellung kaum mit einem universitären Bildungsangebot in Berührung kommen, rief der Verein Straßenkreuzer e. V. 2010 die Straßenkreuzer Uni ins Leben. Das Vorlesungsangebot ist kostenlos und wendet sich in erster Linie an Frauen und Männer aus Einrichtungen der Obdachlosenhilfe. Der Anspruch der Organisatoren ist es, wissenschaftliche Zusammenhänge verständlich zu vermitteln und Interessierte ohne Zugangsschwelle an spannende Wissensgebiete heranzuführen. Dabei soll niemand ausgeschlossen werden, doch vielen Besuchern der Veranstaltungen fehlt es nicht nur am Geld, andere Bildungsangebote wahrzunehmen, sondern auch am dazu nötigen Selbstbewusstsein: »Es ist einfacher, zu so einer Veranstaltung zu gehen, wenn man weiß, die Leute haben alle eine ähnliche Geschichte wie ich, ich muss mich da nicht irgendwie vorstellen, rechtfertigen, ich werd’ nicht irgendwie komisch angeguckt.«
Februar 2012
Noch ist es die große Ausnahme, dass Menschen mit geistiger Behinderung die Grundschule besuchen, in der freien Wirtschaft arbeiten oder mitten im Stadtteil in einer Wohngemeinschaft leben. Was vor wenigen Jahren noch undenkbar war, soll, wenn es nach den Vorgaben einer von der Bundesregierung ratifizierten UN-Resolution geht, zum Normalfall werden. Ziel der Inklusion ist es, Menschen mit Handicap an allen gesellschaftlichen Belangen gleichberechtigt teilhaben zu lassen.
Seit 2002 gibt es an der Fürther Pestalozzischule eine inklusive Partnerklasse. Vom ersten bis zum vierten Schuljahr werden hier Kinder mit besonderem Förderbedarf im Bereich »geistige Entwicklung« gemeinsam mit Grundschulkindern unterrichtet.
Die Vielfalt der Begabungen stellt hohe Ansprüche an die Lehrer und erfordert zusätzliches Personal, um auch den schwächeren Schülern ein ihren Fähigkeiten adäquates Lernen zu ermöglichen. Ein Aufwand, der sich aus Sicht der Lehrerin Gabi Wille lohnt: »Ich finde es eine ganz wunderbare Art des Miteinanders, diese Freude, ein Buch in die Hand zu nehmen, beim einen Kind zu beobachten, während ein anderes jetzt schon mit Zahlen umgehen kann, aber nicht sprechen kann, und dieses Erlebnis ist jeden Tag ein Geschenk, aber jeder Tag ist unplanbar.«
Seit Herbst 2010 bietet die Lebenshilfe Fürth Mitarbeitern der Werkstätten die Möglichkeit, auf einen Arbeitsplatz in der freien Wirtschaft zu wechseln. Mit Unterstützung eines Integrationsbeauftragten haben bisher acht Mitarbeiter diesen Schritt gewagt. Martin Truckenbrodt ist einer von ihnen: Er arbeitet im Warenlager einer Werbemittelfirma und sieht die Mehrbelastung, die die neue Arbeitsstelle mit sich bringt, positiv: »In den Werkstätten war ich dicker, da nehm ich wenigstens ab, weil ich soviel Bewegung hab«. Firmenchef Roland Brombacher ist mit Martin mehr als zufrieden: »Der hat einen wahnsinnigen Antrieb, der Kerl hat eine total gute Seele. Das kann man sich gar nicht vorstellen.«
Seit dem Frühjahr 2010 gibt es in Fürth für Menschen mit geistiger Behinderung eine Alternative zum Wohnheim. Die Lebenshilfe hat in der Fürther Südstadt eine Wohnung angemietet, in der junge Erwachsene die Möglichkeit haben, zusammen zu leben. Lisa, Tobias, Florian und Stefan haben sich bewusst für das ambulant begleitete Wohnen in einer Wohngemeinschaft entschieden, »weil wir halt selber alles lernen, essen, putzen, einkaufen...« Seit dem Einzug haben die WG-Bewohner große Fortschritte gemacht und vielleicht wird ihr großer Traum, ganz ohne Betreuung leben zu können, eines Tages Wirklichkeit.
Drei ermutigende Beispiele, aber die betroffenen Lehrer und Pädagogen warnen davor, aus solchen Beispielen zu schließen, dass dies die Lösung für alle Menschen mit Handicap sein kann.
Februar 2012
Heute vor zwei Jahren ist unser Internetblog online gegangen. Ohne unseren Vorstand und Vater des Projektes Ralph Stenzel hätten wir das wahrscheinlich bis heute nicht geschafft.
Mit bis zu 800 Seitenbesuchen pro Tag hat sich die Resonanz auf unsere Internetpräsenz seit dem Start kontinuierlich gesteigert. Allen, die sich durch das Schreiben von Kommentaren an dieser Entwicklung beteiligt haben, sei hierfür herzlich gedankt!
Rückmeldungen auf unsere Filme freuen uns nicht nur, sie sind auch ein wichtiges und motivierendes Feedback für uns in unserem Bestreben, ein qualitativ gutes Programm zu produzieren.
Die Redaktion
Februar 2012
Einige unserer Zuschauerinnen und Zuschauer äußerten ihr Bedauern darüber, daß unsere Filme gleich nach dem Tag ihrer Erstausstrahlung auf unbestimmte Zeit im Archiv eingelagert werden und dann zunächst einmal im Wortsinne »von der Bildfläche verschwunden« sind. Viel besser wäre es, wenn die point Reportagen relativ zeitnah wiederholt werden würden, denn dann könnte man sie auch Freunden und Bekannten weiterempfehlen.
Wir kommen diesem Wunsch sehr gerne nach und beginnen ab sofort damit, unsere Neuproduktionen im Abstand von zwei Wochen nach der Erstausstrahlung zu wiederholen. Auch mehrteilige Produktionen sollen nach dem ersten Durchgang in einem unmittelbar anschließenden Zweitdurchlauf über mehrere Sonntage hinweg ein weiteres Mal gesendet werden; in diesem Fall hängt die Zahl der Wochen bis zur Wiederholung eines Teils natürlich von der Gesamtzahl der Teile ab.
Unsere zwischen den Neuvorstellungen ausgestrahlten Filme aus dem »Altbestand« sollen mitunter auch zeitnah wiederholt werden, damit unsere ZuschauerInnen die Chance bekommen, weitere Interessenten auf diese Produktionen anzusprechen und auf die demnächst folgende Gelegenheit zum eigenen Anschauen hinzuweisen. Die Entscheidung darüber treffen wir im Einzelfall, sie hängt ab von der Aktualität des Themas und der Resonanz im Publikum. Schließlich möchten wir uns natürlich auch die Möglichkeit offenhalten, auf aktuelle Ereignisse (Gedenktage, Jubiläen etc.) mit der erneuten Ausstrahlung thematisch passender Filme zu reagieren. Behalten Sie deshalb bitte stets unsere Programmvorschau im Auge, die wir mit einem größeren zeitlichen Vorlauf als bisher laufend aktualisieren.
Wir bedanken uns bei allen TippgeberInnen für ihre ausgezeichneten Vorschläge und freuen uns über das konstruktive Mitdenken!
Januar 2012
»Warum sollen wir auf der Couch liegen? Wir wollen spielen!« Für Leonid Khenkin war die Sache klar, als er 2007 beim Jobcenter vorsprach: Arbeitslose Musiker aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion sollten sinnvoll tätig werden und beispielsweise in Kindergärten und Altenheimen auftreten.
Aus der Idee wurde die Musikwerkstatt der gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft Noris Arbeit (NoA) geboren. Sie hat zeitweise 80 ausgebildeten Sängern und Instrumentalisten eine Anstellung auf Basis von Ein-Euro-Jobs geboten und organisiert jährlich rund 2000 Auftritte. Weil nun die Eingliederungsmittel drastisch gekürzt worden sind, droht ihr Ende März 2012 das Aus – dies wäre das Ende für ein ungewöhnliches Projekt, welches soziale Integration und gesellschaftlichen Auftrag auf vorbildliche Weise verbindet.
Im Mittelpunkt der Reportage stehen der Orchesterleiter und Klarinettist Leonid Khenkin sowie die Opernsängerin Nailia Feyzullayeva, die mit der Hoffnung auf eine große Bühnenkarriere nach Deutschland kam. Der Film begleitet die beiden Künstler zu Proben und Auftritten und gibt Einblick in die harte Realität des Musikgeschäftes, an der ihre Träume zu scheitern drohen.
Jüngste Kommentare