Unterhalb der Nürnberger Burg, am Ölberg, wachsen seit ein paar Jahren auf einer Fläche von ca. 30 Quadratmetern sechs verschiedene Weinsorten. Für die Touristen, die vom Tiergärtner Tor hinauf zur Kaiserburg spazierten, ist das eine kleine Attraktion. Bringt man Nürnberg doch eher mit Bier als mit Wein in Verbindung.
Was die wenigsten wissen: Der Stadtwinzer Patrik Fritz produziert aus seinen 40 Rebstöcken einen alten Fränkischen Satz und lässt damit eine alte Tradition wieder aufleben. Denn vor rund 500 Jahren gab es schon einmal Weingärten in Nürnberg. Holzstiche und historische Chroniken aus der Zeit sind im Stadtarchiv noch vorhanden und zeigen, dass der Wein in Nürnberg einmal durchaus Konjunktur hatte.
Durch die veränderten klimatischen Verhältnisse ist es nun wieder zunehmend möglich, Wein im Stadtgebiet anzubauen. Nürnberg wird sich in Zukunft auf mehr Hitzetage einstellen müssen. Dementsprechend wird auch der Anbau von einst exotischen Pflanzen möglich werden.
Aus den Trauben von Patrik Fritz’ Reben entsteht Naturwein. Sein Weinberg ist ein natürliches Ökosystem. Diese Herangehensweise an den Weinanbau versucht er auch Interessierten bei den »Stadt(ver)»führungen näherzubringen.
Fritz ist zwar der einzige Nürnberger Winzer innerhalb der Stadtmauern, im Knoblauchsland entstand jedoch im Frühjahr 2022 ebenfalls ein Weinberg. Der Weinbauer Peter Schmidt aus Buch versucht sich im Norden Nürnbergs mit Weißem Burgunder und Sauvignon Blanc.
Der Weinbau erlebt in Nürnberg also wieder eine Renaissance und könnte in Zukunft neben Bratwurst und Lebkuchen zum Exportschlager werden. Der Klimawandel macht es möglich...
Ein Film von Norbert Goldhammer • Länge: 30 Min.
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