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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


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Es war nicht im­mer nor­mal, ver­schie­den zu sein

Wil­helm Lö­he grün­de­te 1854 die Dia­ko­nis­sen­an­stalt Neu­en­det­tels­au und nahm dort ne­ben Al­ten und Kran­ken, erst­mals in Bay­ern, auch Men­schen mit gei­sti­ger Be­hin­de­rung auf. Lö­he ging da­von aus, dass gei­stig be­hin­der­te Men­schen bil­dungs­fä­hig sind. Von da­her liess er sie un­ter­rich­ten und sorg­te für Be­schäf­ti­gung.

Abtransport von Bewohnern aus einem Heim der Diakonissenanstalt Neuendettelsau, Frühjahr 1941

Doch die von Charles Dar­wins Evo­lu­ti­ons­theo­rie aus­ge­lö­ste Dis­kus­si­on über die so­ge­nann­te Ras­sen­hy­gie­ne führ­te be­reits in den 1920er Jah­ren zu er­sten Ir­ri­ta­tio­nen. Wis­sen­schaft­ler und Ärz­te dis­ku­tier­ten, ob man »un­wer­tes Le­ben«, und da­zu zähl­ten auch gei­stig be­hin­der­te Men­schen, aus­mer­zen müs­se. Wo­zu dies im Drit­ten Reich führ­te, ist be­kannt. Doch auch nach En­de des Zwei­ten Welt­krie­ges wur­den Men­schen mit gei­sti­ger Be­hin­de­rung wei­ter dis­kri­mi­niert. Erst durch die von be­trof­fe­nen El­tern über­all in Deutsch­land ge­grün­de­ten »Le­bens­hil­fen« ver­bes­ser­te sich lang­sam die Si­tua­ti­on.

Jochen Kiener arbeitet seit 26 Jahren mit großer Begeisterung in den Dambacher Werkstätten der Lebenshilfe Fürth

Der Film zeigt, wie sich der Um­gang mit Men­schen mit gei­sti­ger Be­hin­de­rung seit der Mit­te des 19. Jahr­hun­derts bis heu­te ver­än­dert hat.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 18 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.

Diskussion

  1. Hannelore Schreiber  •  19. Dez. 2011, 12:18 Uhr

    Su­per!

    Lie­be Frau Tho­mas und lie­ber Herr Stei­ger­wald,

    ein wun­der­schö­ner, be­rüh­ren­der Film ist ent­stan­den – aus ver­gleichs­wei­se we­ni­gen Zu­ta­ten ha­ben Sie ein Mei­ster­werk kre­iert! Es war für mich ei­ne gro­ße Freu­de, im zu­rück­lie­gen­den Jahr mit Ih­nen ar­bei­ten zu dür­fen. Mit Ih­rer fach­li­chen Kom­pe­tenz und ganz viel Herz­blut ha­ben Sie das, was die Le­bens­hil­fe aus­macht, in Ih­ren Fil­men er­fasst und in die Öf­fent­lich­keit trans­por­tiert. Hier­für be­dan­ke ich mich ganz herz­lich bei Ih­nen bei­den – na­tür­lich auch ganz be­son­ders im Na­men von Herrn Dr. Jung und un­se­rer Ge­schäfts­füh­rung! Ich wün­sche Ih­nen nun hof­fent­lich ent­spann­te Weih­nachts­ta­ge, blei­ben Sie ge­sund und be­hü­tet. Und auf die Fort­set­zung »50 Jah­re Le­bens­hil­fe Fürth« am kom­men­den Sonn­tag bin ich schon sehr ge­spannt.

    Lie­be Grü­ße – Han­ne­lo­re Schrei­ber

    #1 

  2. Dr. Thomas Jung  •  16. Jan. 2012, 8:53 Uhr

    Für die wun­der­ba­re Dar­stel­lung der Le­bens­hil­fe­ge­schich­te möch­te ich von Her­zen dan­ken. Es ist au­ßer­or­dent­lich gut ge­lun­gen, so­wohl sach­lich über die Ar­beit für und mit Men­schen mit Be­hin­de­rung zu in­for­mie­ren, wie auch emo­tio­nal die Be­deu­tung die­ser Ar­beit für die Men­schen »her­über­zu­brin­gen«. Die so­wohl in­halt­lich lehr­rei­chen, wie auch span­nend auf­ge­bau­ten Dar­stel­lun­gen sind au­ßer­or­dent­lich gut ge­lun­gen und von gro­ßer Über­zeu­gungs­kraft. Ge­ra­de für Men­schen mit Be­hin­de­rung ist es wich­tig, dass über ih­re Le­bens­si­tua­ti­on sach­lich rich­tig, aber auch emo­tio­nal an­spre­chend in­for­miert wird. Nur dann kann in der Ge­sell­schaft im­mer wie­der auch Ver­ständ­nis und die Be­reit­schaft zum En­ga­ge­ment ge­weckt wer­den. Die­ser Bei­trag der Me­di­en Pra­xis Fürth hilft au­ßer­or­dent­lich. Frau Tho­mas und Herr Stei­ger­wald ha­ben für die Stadt Fürth und die Men­schen mit Be­hin­de­rung ein gro­ßes Werk ge­schaf­fen, dem ich von Her­zen vie­le Zu­schau­er wün­sche.

    Dr. Tho­mas Jung
    Ober­bür­ger­mei­ster und Vor­sit­zen­der der Le­bens­hil­fe

    #2 

  3. Medien PRAXIS e. V.  •  16. Apr. 2012, 17:17 Uhr

    Pres­se­spie­gel: »Glück­li­ches Le­ben mit Down-Syn­drom« (FN)

    #3 

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