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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


November 2024

Das Ge­fühl von Frei­heit – Ge­leb­te In­klu­si­on auf drei Rä­dern

Aus­strah­lung am Sonn­tag, dem 22. De­zem­ber 2024 um 19:30, 21:30 und 23:30 Uhr auf Fran­ken Fern­se­hen und im Live­stream und um 21:45 Uhr über Sa­tel­lit auf Fran­ken Plus

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Eine Stunde vor Abfahrt treffen sich die Fahrer und Mitfahrenden auf dem Gelände der Boxdorfer Werkstatt

Seit 1987 or­ga­ni­siert die In­itia­ti­ve Mensch Mo­bil Mo­tor­rad­aus­flü­ge für Men­schen mit Han­di­cap. Mög­lich wur­de dies, weil der ehe­ma­li­ge Lei­ter der Box­dor­fer Werk­statt, Wer­ner Ku­ba, selbst be­gei­ster­ter Mo­tor­rad­fah­rer, die Idee hat­te, Men­schen mit Han­di­cap ein be­son­de­res Frei­zeit­er­leb­nis zu er­mög­li­chen. Mit Hil­fe der Ma­rie-Hack-Stif­tung wur­den fünf Mo­tor­rad­ge­span­ne an­ge­schafft. Wer­ner Ku­ba hat in­zwi­schen aus Al­ters­grün­den das Pro­jekt ver­las­sen, aber die Idee lebt wei­ter.

Viele Mitfahrerinnen sind körperlich gehandicapt und benötigen Hilfe beim Einsteigen

In­zwi­schen neh­men ei­ni­ge der eh­ren­amt­li­chen Fah­rer mit ih­ren ei­ge­nen Fahr­zeu­gen an den Aus­fahr­ten teil, so dass Mensch Mo­bil in­zwi­schen mit bis zu 12 Ge­span­nen un­ter­wegs ist.

Die Fahrer bringen zum Teil auch ihre eigenen Gespanne mit - Christian fährt mit Biene Maja

Hö­he­punkt der ein­mal im Mo­nat statt­fin­den­den Aus­fahr­ten ist ein Gast­stät­ten­be­such. Da­bei steht für Fah­rer und Mit­fah­ren­de das Ge­mein­schafts­er­leb­nis im Vor­der­grund. Für Max, ei­nen der Mit­fah­ren­den sind die Aus­fahr­ten ei­ne will­kom­me­ne Ab­wechs­lung vom All­tag im Wohn­heim »Hier ist was ge­bo­ten, du kannst gut es­sen und du er­lebst hier was.« Für die Fah­rer spricht Tho­mas das aus, was al­le den­ken. »Man spürt die Freu­de der Mit­fah­ren­den und das über­trägt sich auch auf uns.«

Der gemeinsame Besuch in der Gastwirtschaft ist Highlight einer jeden Ausfahrt

Um das Pro­jekt am Le­ben zu er­hal­ten, sind die eh­ren­amt­li­chen Fah­rer über die mo­nat­li­che Aus­fahrt hin­aus ge­for­dert. Die Strecken­füh­rung für je­de Tour muss auf ih­re Eig­nung für ei­nen Ge­spann­kon­voi über­prüft, Gast­stät­ten da­nach aus­ge­wählt wer­den, ob sie für Rollstuhlfahrer*innen ge­eig­net sind.

Mindestens einmal in der Saison gehts zum Biobauernhof - Hasenstreicheln inklusive

Die Mo­tor­rä­der müs­sen vor je­der Aus­fahrt ge­checkt wer­den, der not­wen­di­ge Ser­vice an den Ma­schi­nen durch­ge­führt wer­den. Da die Mo­tor­rä­der in­zwi­schen über 40 Jah­re alt sind, ste­hen auch im­mer wie­der klei­ne­re Re­pa­ra­tu­ren an.

Trotz gründlicher Checks vor allen Ausfahrten - Pannen bleiben bei den zum Teil 40 Jahre alten Maschinen nicht aus

Da­mit die Mo­tor­rä­der in ab­seh­ba­rer Zeit er­neu­ert wer­den kön­nen, wird drin­gend ein Spon­sor ge­sucht, denn der Wunsch, das Pro­jekt wei­ter zu füh­ren, ist nicht nur bei Wolf­ram vor­han­den: »Ich ha­be ei­gent­lich noch nie dar­an ge­dacht, auf­zu­hö­ren, nur al­ters­be­dingt wird mir ir­gend­wann ei­ne Gren­ze ge­setzt sein.«

Mit bis zu 12 Gespannen geht es in die Fränkische Schweiz

Der Film bie­tet ei­nen Ein­blick in ein Pro­jekt, das es »ge­han­di­cap­ten und nicht ge­han­di­cap­ten Men­schen er­mög­licht, ihr Hob­by Mo­tor­rad­fah­ren zu­sam­men zu ge­nie­ßen und Spaß zu ha­ben.«

Beim Besuch in der Wirtschaft lernen sich die Gespannteams besser kennen

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 30 Min.

Hier könnt Ihr die Re­por­ta­ge an­schau­en!

Dezember 2024

Im Takt der Bus­se – Ge­schich­ten um den Nürn­ber­ger ZOB

Aus­strah­lung am Sonn­tag, dem 29. De­zem­ber 2024 um 19:30, 21:30 und 23:30 Uhr auf Fran­ken Fern­se­hen und im Live­stream und um 21:45 Uhr über Sa­tel­lit auf Fran­ken Plus

Ein Bus fährt in den zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) ein. Im Hintergrund steht Herr Werdermann mit einem Zettel in der Hand, bereit, die Einfahrtsgebühr zu kassieren. Herbstliche Bäume und Gebäude rahmen die Szene ein.

Der zen­tra­le Om­ni­bus­bahn­hof (ZOB) ist mehr als nur ein Ver­kehrs­kno­ten­punkt. Er ist ein Ort vol­ler Be­geg­nun­gen, ein Mi­kro­kos­mos mensch­li­cher Ge­schich­ten. In knapp 30 Mi­nu­ten er­zählt der Film von je­nen, die die­sen Ort prä­gen – ob als Rei­sen­de oder dort Ar­bei­ten­de.

Wartende Menschen am zentralen Omnibusbahnhof (ZOB), im Hintergrund ein Döner-Imbiss. Im Vordergrund sitzt eine junge Frau mit einem großen Rosenstrauß, eine Ukrainerin, die ihre Schwester nach vier Jahren wiedersehen wird.

Zu den Prot­ago­ni­sten ge­hö­ren ei­ne kroa­ti­sche Pfle­ge­kraft, die zwi­schen Za­greb und Deutsch­land pen­delt, um ih­re Fa­mi­lie zu un­ter­stüt­zen, ein Akro­bat­ent­rio aus Ke­nia auf dem Weg zum näch­sten Auf­tritt und ein ser­bi­sches Paar, das nach Jah­ren wie­der zu­ein­an­der ge­fun­den hat.

Zwei Artisten aus Kenia am zentralen Omnibusbahnhof (ZOB). Einer der Männer isst einen Döner, während der andere direkt in die Kamera blickt. Im Hintergrund sind wartende Reisende zu sehen.

Ih­re per­sön­li­chen Ge­schich­ten ge­ben Ein­blick in die Her­aus­for­de­run­gen und Hoff­nun­gen, die sie auf ih­re Rei­sen mit­neh­men.

Herr Werdermann steht am geöffneten Fahrerfenster eines Busses und überreicht dem einfahrenden Busfahrer eine Quittung über die Einfahrtsgebühr von 14 Euro, während der Busfahrer bezahlt.

Auch die Ar­beit hin­ter den Ku­lis­sen wird be­leuch­tet: Herr Wer­der­mann, ein Mit­ar­bei­ter der NOA, sorgt mit gro­ßem En­ga­ge­ment da­für, dass al­les rei­bungs­los ab­läuft – vom Kas­sie­ren der Bus­ge­büh­ren, der Kon­trol­le der Toi­let­ten oder Hil­fe­stel­lung für Rei­sen­de, die Ori­en­tie­rung su­chen.

Ein serbisches Paar mit jungem Mädchen sitzt auf einer Wartebank am zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) und lächelt in die Kamera.

Ei­ne Ode an die klei­nen und gro­ßen Mo­men­te, die den ZOB zu ei­nem be­son­de­ren Schau­platz ma­chen.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Cher­i­ma Na­sa  •  Län­ge: 30 Min.

Oktober 2024

Hän­de hoch, ihr Toys! Ein Künst­ler zwi­schen Är­ger­nis und Kunst

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Der Deutschen Bahn entstand im Jahr 2023 ein Schaden von rund 12 Millionen Euro durch illegales Graffiti.

Für die ei­nen ist es Kunst. Für die an­de­ren ist es Schmie­re­rei, Van­da­lis­mus, Sach­be­schä­di­gung. Lee­re Flä­chen auf dem Bahn­ge­län­de und an Zü­gen schei­nen Graf­fi­ti-Spray­er ma­gisch an­zu­zie­hen. Die Deut­sche Bahn ver­zeich­ne­te im Jahr 2023 über zwan­zig­tau­send Fäl­le von il­le­ga­lem Graf­fi­ti. Der fi­nan­zi­el­le Scha­den lag laut ei­ge­nen Aus­sa­gen bei rund zwölf Mil­lio­nen Eu­ro.

In Nürnberg versucht die Bundespolizei zusammen mit dem Sicherheitsdienst der Deutschen Bahn die illegalen Schmierereien auf dem Bahngelände einzudämmen.

Für die Bun­des­po­li­zei in Nürn­berg sind die il­le­ga­len Schmie­re­rei­en an Zü­gen und im Be­reich der Gleis­an­la­gen kein Ka­va­liers­de­likt. Zu­mal man sich bei den meist nächt­li­chen Ak­tio­nen in gro­ße Ge­fahr be­gibt. Mehr­mals im Jahr ver­un­glücken Spray­er bei sol­chen Ak­tio­nen auch mit töd­li­chem Aus­gang. Das Be­tre­ten der Gleis­an­la­gen ist le­bens­ge­fähr­lich.

Julian Golkowsky ist Graffiti-Künstler und erkennt viele historische 'Tags' und 'Writings' entlang der S-Bahnstrecke.

Graf­fi­ti-Spray­er wie Ju­li­an Gol­kow­sky se­hen sich trotz­dem nicht als Straf­tä­ter. Er ist seit vie­len Jah­ren in der Com­mu­ni­ty ver­wur­zelt und kennt die Hot­spots mit den in der Sze­ne be­rühm­ten Tags und Wri­tin­gs an den Glei­sen und auf Häu­ser­wän­den in der Stadt. Graf­fi­ti ist für ihn Kunst, Life­style, Le­bens­eli­xier.

Julian studiert Kunst an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg. Auch in seinen Arbeiten an der Hochschule beschäftigt er sich mit Zügen und dem öffentlichen Nahverkehr.

Auch in Ju­li­ans Kunst­stu­di­um an der Aka­de­mie der Bil­den­den Kün­ste in Nürn­berg spielt Graf­fi­ti ei­ne gro­ße Rol­le. Dort macht er im näch­sten Jahr Di­plom. Es gibt sein Le­ben nicht oh­ne Wri­ting.

Der Sprayer möchte jungen Menschen die Graffiti-Kunst näher bringen. Bei einem Workshop an der Georg-Holzbauer-Schule werden Ideen der Schüler umgesetzt.

Äng­ste über­win­den, ein­fach mal ma­chen, nicht nach­den­ken. Ein­stel­lun­gen wie die­se hat Ju­li­an aus dem Spray­en her­aus ge­lernt. Er möch­te die­se Er­fah­run­gen auch wei­ter­ge­ben und bringt in Work­shops an Schu­len und Ju­gend­häu­sern den Kids dort das Graf­fi­ti-Wri­ting nä­her.

In den ersten Jahren seiner Sprayer-Karriere war Sonja eine Mentorin für Julian. Von ihrer Art zu Malen konnte er viel lernen.

Ju­li­ans Kunst muss ih­ren Raum im ur­ba­nen Span­nungs­feld im­mer aufs Neue su­chen. Sie ist im­mer auch Bot­schaft, hat im­mer Aus­drucks­kraft und wird im­mer auch miss­fal­len und an­ecken.

An der Hall of Fame im Stadtteilzentrum DESI gibt es eine legale Wand. Hier haben sich schon viele Generationen von Graffiti-Sprayern verewigt.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

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September 2024

IRFAN TAUFIK – Thea­ter­le­ben

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Der Baum des Lebens - diesen Gummibaum bekam Irfan kurz nach seiner Ankunft in Deutschland geschenkt. Er begleitet ihn seit über 25 Jahren.

Man sagt es so da­hin: Thea­ter – die Bret­ter, die die Welt be­deu­ten. Für Ir­fan Tau­fik trifft es aber zu. Für ihn ist das Thea­ter Be­ruf, Be­ru­fung und der An­ker­punkt in schwie­rig­sten Zei­ten.

Irfan probt mit seiner Partnerin Ulrike Reinhold für Die Brüder der Gerechtigkeit, einem Theaterstück vom thevo zum Thema Radikalisierung

Un­ser Por­trait zeigt ihn bei der Ar­beit mit sei­nen zwei Nürn­ber­ger Thea­ter­grup­pen. Da ist das The­vo (auch be­kannt als Thea­ter von Men­schen für Men­schen). Hier wer­den in­ter­ak­ti­ve Stücke ent­wickelt, die in Schu­len und Ju­gend­treffs auf­ge­führt wer­den. Bei die­sen geht es meist um Kon­flik­te, wie Mob­bing oder Ras­sis­mus – und die Zuschauer*innen ha­ben die Mög­lich­keit, in das Stück ein­zu­grei­fen und die Hand­lung zu ver­än­dern.

Interaktive Stücke, bei denen die Zuschauer*innen selbst in die Handlung eingreifen können sind die Spezialität des Theaters thevo

In sei­ner Frei­zeit lei­tet er zu­sätz­lich das Thea­ter­la­bor in der Kul­tur­werk­statt auf AEG. Hier kom­men be­wusst die un­ter­schied­lich­sten Leu­te zu­sam­men: Men­schen je­den Al­ters, je­der Her­kunft, mit und oh­ne Be­hin­de­rung. Die viel be­schwo­re­ne (und sel­ten er­reich­te) Di­ver­si­tät und Gleich­be­rech­ti­gung – hier scheint sie er­reicht.

Im Theaterlabor bringt Irfan Taufik Menschen aller Art zusammen, um gemeinsam auf der Bühne zu stehen

Der Film ver­sucht zu er­grün­den, wie Ir­fan das ge­lingt und fin­det Ant­wor­ten in Ir­fans ei­ge­ner Ge­schich­te: Ge­bo­ren in ei­ner Thea­ter­fa­mi­lie im Nord­irak, wuchs er prak­tisch auf der Büh­ne auf. Doch Dik­ta­tur, Krieg und Flucht mach­ten der Idyl­le ein En­de – zeig­ten ihm aber auch die hei­len­de Kraft der Kunst.

Der Wert der Kunst: Im Irak mussten 'verbotene Bücher' vor dem Regime versteckt werden.

Ein Film von Pe­ter Ro­mir •  Län­ge: 30 Min.

Hier könnt Ihr das Por­trait von IRFAN TAUFIK an­schau­en!

Juli 2024

Die Kof­fer­fa­brik – 30 Jah­re le­ben­di­ge Kul­tur in al­ten Ge­mäu­ern

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Der Eingangsbereich der Kofferfabrik wurde Anfang der 2000er künstlerisch umgestaltet

Im Ju­ni 2024 fei­er­te das Kul­tur­zen­trum Kof­fer­fa­brik 30-jäh­ri­ges Be­stehen. Grund ge­nug, ein­mal zu­rück­zu­schau­en auf die Ge­schich­te ei­nes in die­ser Form in Deutsch­land be­son­de­ren Stücks ge­leb­ter So­zio­kul­tur.

Die Künstler Fredder Wanoth, Erika Simon und Joseph Stephan Wurmer hatten und haben ihre Ateliers auf dem Gelände

Mit dem Ein­zug ei­ni­ger frei­schaf­fen­der Künst­le­rin­nen be­ginnt in den 1980er Jah­ren das künst­le­ri­sche und krea­ti­ve Le­ben auf dem Are­al der ehe­ma­li­gen BERMAS Kof­fer­fa­brik.

Ausstellung in der von Lothar Böhm betriebenen Galerie Brockovski

1994 be­an­tra­gen Lo­thar Böhm und »Mär­tel« Mar­tin Rei­chel ei­ne Aus­schank­li­zenz – die of­fi­zi­el­le Zeit­rech­nung der Kof­fer­fa­brik be­ginnt. Der frei­schaf­fen­de Künst­ler Lo­thar Böhm grün­det das »Fo­rum für Kunst und Be­geg­nung« und spä­ter dann die Ga­le­rie Brock­ov­ski. Sein Ziel: Künst­ler und kunst­in­ter­es­sier­te Men­schen zu­sam­men­zu­brin­gen.

Zum Ensemble der Döring’schen Theaterwerkstatt auf dem Koffergelände gehören sowohl Mitarbeitende als auch Stammgäste der Kofferfabrik

Nach ei­nem kur­zen Zwi­schen­spiel über­nimmt 2007 Udo Mar­tin die Ge­schäfts­füh­rung. Wäh­rend bis da­hin die bil­den­de Kunst im Mit­tel­punkt stand, ver­schiebt sich der Schwer­punkt der Ak­ti­vi­tä­ten zu Mu­sik und Thea­ter.

Al di Meola kam gleich zwei Jahre hintereinander für mehrere Konzerte in die Kofferfabrik

Die Kof­fer­fa­brik ent­wickelt sich in die­sen Jah­ren zu ei­nem ins­be­son­de­re im Mu­sik­be­reich über­re­gio­nal be­ach­te­ten Ver­an­stal­tungs­ort, in dem auch Mu­sik­grö­ßen wie Bri­an Au­ger, Ray Wil­son und Al di Meo­la auf­ge­tre­ten sind.

Beim Jubiläumsbrunch kommen Jung und Alt im Biergarten der Kofferfabrik zusammen

Trotz Pan­de­mie und im­mer wie­der dro­hen­der Kün­di­gung über­lebt das Pro­jekt. Bis heu­te steht die »Kof­fer« für ge­leb­te To­le­ranz zwi­schen al­len Al­ters- und so­zia­len Schich­ten.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 59 Min.

Hier könnt Ihr den Film über Die Kof­fer an­schau­en!

Juni 2024

Bleibt al­les an­ders? Nürn­berg auf dem Weg zu mehr Nach­hal­tig­keit

Die Agen­da 2030 der Ver­ein­ten Na­tio­nen möch­te mit ih­ren 17 Nach­hal­tig­keits­zie­len zur Ver­wirk­li­chung ei­ner welt­wei­ten nach­hal­ti­gen Ge­sell­schaft bei­tra­gen. Doch wie funk­tio­niert Nach­hal­tig­keit? Wie ge­lingt ein res­sour­cen­scho­nen­des Le­ben?

Der Wald mit seinen regenerativen Fähigkeiten könnte für uns Vorbild in Sachen nachhaltiges Leben sein.

Der Wald ist in Sa­chen Nach­hal­tig­keit ein gu­tes Bei­spiel: In der Forst­wirt­schaft wird schon län­ger nach dem Prin­zip ge­wirt­schaf­tet, nach dem nicht mehr ver­braucht wer­den darf, als nach­wach­sen, sich re­ge­ne­rie­ren oder künf­tig wie­der be­reit­ge­stellt wer­den kann. Kann man die­ses Prin­zip auch auf Städ­te und Kom­mu­nen über­tra­gen?

KI-generierte Bilder zeigen eine visionäre Zukunft Nürnbergs voll von Zuversicht und Lebensfreude.

Nach­hal­tig­keit ist bei der Stadt Nürn­berg seit lan­gem ein The­ma. Im April 2024 fand da­zu in der Kul­tur­werk­statt Auf AEG ei­ne hoch­ran­gig be­setz­te Kon­fe­renz statt. Wis­sen­schafts­jour­na­list Ran­ga Yo­geshwar und die Kli­ma­ak­ti­vi­stin Car­la Reemts­ma wa­ren Gä­ste.

Prominent besetzt war die Nachhaltigkeitskonferenz auf AEG mit Ranga Yogeshwar und Carla Reemtsma.

Über Sinn und Un­sinn sol­cher Kon­fe­ren­zen lässt sich strei­ten. Nach­hal­tig­keit muss ge­lebt wer­den. Dass ein nach­hal­ti­ges Le­ben mög­lich ist und auch ge­wollt wird, zei­gen vie­le klei­ne In­itia­ti­ven und Ak­tio­nen. Nie­der­schwel­lig und aus der Ba­sis bil­det sich der Nähr­bo­den für Ver­än­de­rung.

Die Nachhaltigkeitskonferenz auf AEG war noch nicht beendet, da startete vor dem Opernhaus schon die Raddemo gegen den Ausbau des Frankenschnellwegs.

Das Bun­te Amt für Zu­kunft Nürn­berg bei­spiels­wei­se ent­wickelt ein vi­sio­nä­res Pro­jekt, in der die Zu­kunft Nürn­bergs in er­ster Li­nie bunt, voll von Zu­ver­sicht und Le­bens­freu­de ist und macht so gro­ße Lust auf Ver­än­de­rung. Der Nürn­ber­ger Welt­acker öff­net den Be­su­chern die Au­gen und zeigt den ver­schwen­de­ri­schen Um­gang mit un­se­ren Res­sour­cen und wie wir ge­rech­ter und da­durch nach­hal­ti­ger le­ben kön­nen. Und in Sa­chen nach­hal­ti­ge Klei­dung ist Nürn­berg schon seit län­ge­rem gut auf­ge­stellt.

Der Weltacker möchte das Wissen vermitteln wie nachhaltiges Leben funktionieren kann und keinem anderen Menschen durch unseren Konsum die Lebensgrundlage entziehen.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

April 2024

Mir­ja­mi Är­mä­nen – »Mein letz­tes Kunst­werk«

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Mirjami deutet von einer Anhöhe in die Landschaft. Hier ist sie, als sie noch besser laufen konnte, viel unterwegs gewesen.

Mit 84 Jah­ren blickt die Künst­le­rin Mir­ja­mi Är­mä­nen ge­las­sen auf ihr Le­ben zu­rück: »Als ich ge­bo­ren wur­de, sag­te die Heb­am­me, dass ich viel Glück ha­be. Und ich muss sa­gen, ich hat­te nie Un­glück.« Mir­ja­mi Är­mä­nen wur­de vor dem Zwei­ten Welt­krieg in Ka­re­li­en ge­bo­ren und ließ sich nach ver­schie­de­nen Sta­tio­nen in Hel­sin­ki, Ber­lin und New York schließ­lich im frän­ki­schen Ecken­haid nie­der, wo sie nach dem Vor­bild ih­rer Hei­mat ein Block­haus bau­te.

In ihrem Garten finden sich viele, zum Teil lebensgroße Figuren. Darunter auch Königinnen aus gefundenen Materialien, wie Plastikverpackungen und bemalte Wurzelwesen.

Ein be­son­de­rer, ver­wun­sche­ner Ort ist die­ses rot be­mal­te An­we­sen mit dem wil­den Gar­ten. Mir­ja­mi führt uns durch ihr far­ben­fro­hes Zu­hau­se, in dem es so­viel zu ent­decken gibt: Ne­ben zahl­rei­chen ei­ge­nen Ge­mäl­den fin­den sich vie­le Ob­jek­te, die Mir­ja­mi selbst ge­stal­tet oder in der Na­tur ge­fun­den hat. Ihr Na­tur­gar­ten ist be­völ­kert von le­bens­gro­ßen Fi­gu­ren aus Re­cy­cling­ma­te­ria­li­en und skur­ri­len Krea­tio­nen, die sie aus na­tür­li­chen Fund­stücken ge­schaf­fen hat.

Eine Wicke aus dem Garten wird mit Bestimmtheit auf dem Wohnzimmertisch arrangiert. Mirjami Ärmänen hat einen ausgeprägten Schönheitssinn und liebt Farben.

Heu­te wid­met sich Mir­ja­mi zwar nicht mehr ak­tiv der Kunst – »nur, wenn mir et­was vor die Fü­ße kommt, stel­le ich es hin« – doch sie emp­fängt ger­ne Künstler­freund*innen und ver­an­stal­tet Som­mer­gar­ten­par­tys nach Art der Sa­lons ver­gan­ge­ner Ta­ge.

Früher hat Mirjami regelmäßig bei den Offenen Gartentagen teilgenommen und Kunstevents und Ausstellungen in Haus und Garten veranstaltet. Auch jetzt freut sie sich, wenn Künstlerkolleg:innen ihre Werke bei ihr präsentieren und Gäste vorbeikommen.

Die ehe­ma­li­ge Kunst­er­zie­he­rin lebt heu­te re­la­tiv zu­rück­ge­zo­gen mit ih­rer Kat­ze Ra­mo­na und hat kla­re Vor­stel­lun­gen da­von, wie sie ih­ren Ab­schied von die­ser Welt ge­stal­ten möch­te. Über ein Jahr hin­weg ha­ben wir Mir­ja­mi Är­mä­nen mit der Ka­me­ra be­glei­tet. Ent­stan­den ist das Por­trät ei­ner Frau, die mit Witz und Iro­nie dem na­hen­den Tod be­geg­net und den­noch je­den Tag das Le­ben und die klei­nen Freu­den ze­le­briert.

Gemeinsam mit ihrer Gärtnerin und Freundin Paula Engel schaut Mirjami eines ihrer liebevoll gestalteten Fotoalben aus ihrer Jugend an.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Cher­i­ma Na­sa  •  Län­ge: 30 Min.

Februar 2024

Kli­ma schüt­zen ist kein Ver­bre­chen – Aktivist*innen im Por­trait

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Seit 2019 gibt es die Ortsgruppe Nürnberg-Fürth-Erlangen. Jeden Mittwoch um 18:30 Uhr treffen sie sich im Plenum.

Seit mehr als ei­nem Jahr be­glei­ten wir die Nürn­berg Für­ther Orts­grup­pe von Extinc­tion Re­bel­li­on, kurz XR.

Extinction Rebellion fordert den sofortigen Ausstieg aus den fossilen Energien

Die Klimaaktivist*innen ver­su­chen, Po­li­tik, Wirt­schaft und Be­völ­ke­rung da­von zu über­zeu­gen, dass un­ser der­zei­ti­ges Han­deln nicht aus­reicht, um die Erd­er­wär­mung, wie von der Welt­ge­mein­schaft be­reits 1997 im so­ge­nann­ten Kyo­to­pro­to­koll be­schlos­sen, auf 1,5 Grad zu be­gren­zen.

Die-in im Rahmen einer Demonstration zum Thema Artensterben und Erhaltung der Biodiversität

Um auf die Dring­lich­keit der Si­tua­ti­on auf­merk­sam zu ma­chen, or­ga­ni­siert XR phan­ta­sie­vol­le Pro­test­ak­tio­nen und greift da­bei auch auf For­men des Zi­vi­len Un­ge­hor­sams zu­rück.

Blockade am Nürnberger Hauptbahnhof – am Klavier Sarah Kuhn: 'Wie kann man zugucken und nichts tun?'

Zwei Aktivist*innen möch­ten wir in die­sem Por­trait nä­her vor­stel­len: Sa­rah Kuhn ist 26 und hat vor kur­zem ihr Mu­sik­stu­di­um ab­ge­schlos­sen. (Fo­to: Flo­ri­an He­nig)

Ziviler Ungehorsam beim Lobbyverband Zukunft Gas – Achim Scheidl: 'Wir sind nicht die Bösen, fossile Lobby, Zukunft Gas, das sind die Übeltäter, die die Regierung einwickeln.'

Achim Scheidl ist 58, selbst­stän­dig und im Be­reich En­er­gie­tech­nik tä­tig. (Fo­to: Ste­fan Müller/PIC ONE)

Vor gut ei­nem Jahr stan­den die bei­den erst­mals vor Ge­richt. Sie hat­ten an ei­ner Stra­ßen­blocka­de teil­ge­nom­men, um so der For­de­rung nach ei­nem Es­sens­ret­ten­ge­setz Nach­druck zu ver­lei­hen. Das Ge­richt ver­ur­teil­te sie und at­te­stier­te ih­nen in der Ur­teils­be­grün­dung »ver­werf­li­ches Han­deln«. Das woll­ten die bei­den und ih­re Mit­an­ge­klag­ten nicht ak­zep­tie­ren und gin­gen in Be­ru­fung. Sa­rah: »Es ist nicht ver­werf­lich, sich für den Er­halt von Men­schen­le­ben und von der Ar­ten­viel­falt ein­zu­set­zen. Und ge­nau das ha­ben wir ge­tan.« Achim: »Ich will ei­nen Frei­spruch, weil ich nicht als ver­werf­lich han­delnd durchs Le­ben ge­hen möch­te.«

Sarahs Freund*innen - Adrian: 'Der Prozess hat Sarah sehr belastet.' - Isabell: 'Ich mache mir auch große Sorgen um Sarah, dass sie einfach irgendwie nicht genug aufpasst auf sich selbst.'

Wir ha­ben Sa­rah und Achim in der Zeit zwi­schen den bei­den Pro­zes­sen bei ih­ren kli­ma­ak­ti­vi­sti­schen Ak­ti­vi­tä­ten be­glei­tet und mit Freun­den von Sa­rah und Achims Ehe­frau ge­spro­chen.

Achims Frau Katrin: 'Wenn ich jetzt sagen würde, ich finde das doof, was du machst, ich will das nicht… und er würde tatsächlich aufhören, da würde ganz viel kaputt gehen.'

Wir ha­ben zwei Men­schen ken­nen ge­lernt, die aus Ver­zweif­lung über die Ne­gie­rung der Kli­ma­kri­se von Po­li­tik und Be­völ­ke­rung in ih­rem Pro­test be­wusst Ge­set­ze bre­chen, um auf die Dring­lich­keit des Han­delns hin­zu­wei­sen und da­bei ho­he Geld­stra­fen und im Ex­trem­fall so­gar ei­ne Vor­stra­fe oder Ge­fäng­nis ris­kie­ren.

Achim und seine Anwältin vor Gericht

Achim: »Ich wer­de krank da­bei, wenn ich mich ein­fach auf So­fa set­zen wür­de und nichts mehr tue, ich muss da wei­ter­ma­chen.« Sa­rah: »Ich las­se mich jetzt nicht von ei­nem Ur­teil ab­schrecken da­von, Ak­ti­vi­sti zu sein. Das war rich­tig und ich ha­be es aus Über­zeu­gung ge­tan und mei­ne Über­zeu­gun­gen ha­ben sich nicht ge­än­dert.«

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 90 Min.

Hier könnt Ihr al­le 3 Tei­le in gan­zer Län­ge an­schau­en!

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