Juni 2008
Tunay Duman kam vor 30 Jahren mit einem abgeschlossenen Pharmaziestudium aus der Türkei nach Fürth, um seine Doktorarbeit in Deutschland zu machen. Doch es kam alles ganz anders, denn sein Studium wurde nicht anerkannt. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, arbeitet er als Hilfsarbeiter in der Großbäckerei Wölfel. Neben 10 Stunden Arbeit in der Firma beginnt er, Deutsch zu lernen und sich für die Probleme seiner türkischen Landsleute zu interessieren.
Er engagiert sich im türkischen Kulturverein, hilft türkischen Kindern bei den Hausaufgaben, wird in den Ausländerbeirat gewählt und sorgt als Vorsitzender von ditib dafür, dass seine Landsleute ein eigenes Kulturzentrum mit Moschee bekommen, so dass sie auch in Fürth so etwas wie Heimatgefühle entwickeln können. Das Portrait eines Mannes, der mit seinem Engagement einiges in Fürth auf den Weg brachte.
Mai 2008
Bis heute bedauert Paul Summ, dass ihm der Zugang zur »höheren Schule« verwehrt blieb. – Mehr Wissen, mehr Bildung... hätte ihm das geholfen, sein Leben noch bewusster auszurichten, seine philosophischen Neigungen weiterzuentwickeln? Der Landwirt widmet jede freie Minute seinen privaten Studien und philosophischen Betrachtungen. Mit der Industrialisierung der Landwirtschaft in den 80er und 90er Jahren gewinnt er dafür immer mehr Zeit und beginnt schließlich seine theoretischen Erkenntnisse über lebenswerte Lebensformen in ein ganz konkretes Senioren-Wohn- und Lebenskonzept auf seinem Hof umsetzen.
Er beschließt, mit Unterstützung seiner Frau den Hof umzubauen. Sein Ziel: mit ähnlich denkenden Menschen in einer einheitlichen Wohn- und Lebenswelt zusammen zu leben. Dabei sollen auch kranke und behinderte Senioren hier einen Platz finden, an dem sie sich wohlfühlen.
April 2008
Seit Günter Düthorn vor acht Jahren pensioniert wurde, setzt er sich für Menschen in Not ein. Er engagiert sich in der Heimbelieferung der Fürther Tafel, im Besuchsdienst der Klinikseelsorge und kämpft auf persönlicher und politischer Ebene für soziale Gerechtigkeit. 12–16 Stunden Arbeit pro Tag sind nicht selten, aber ändern will er daran nichts, denn ein »beschauliches Rentnerdasein« kommt für Günter Düthorn nicht in Frage.
Februar 2008
Medien PRAXIS e. V. hat ein Jahr lang die 1000-Jahr-Feierlichkeiten der Stadt Fürth begleitet. Entstanden ist eine visuelle Reise durch das Jubiläumsjahr, die zeigt, dass das oftmals im Schatten Nürnbergs zu verschwinden drohende Fürth sich nicht vor dem großen Nachbarn verstecken muss. Die Fürther haben die Liebe zu ihrer Stadt entdeckt und zeigen dies auch – nicht nur beim Feiern.
Januar 2008
Im Mittelpunkt des Films stehen zwei Nürnberger Künstlerinnen, die, obwohl mit zahlreichen Preisen geehrt, seit Jahren auf der materiellen Ebene ums Überleben kämpfen müssen. Gabriela Dauerer lebt als Malerin und Objektkünstlerin in der geerbten Fabrik ihres Vaters, die sie zu einer kleinen Oase mitten im Industrieviertel umgestaltet hat. Sie wurde mit zahlreichen Preisen (u.A. Kunstpreis Villa Romana, Bayerischer Kulturpreis) ausgezeichnet und kann sich doch nur mit Mühe ein sparsames Überleben leisten. Zäh hält sie jedoch an ihrer Devise fest, dass jeder finanziell lukrative Nebenjob sie nur von der Konzentration auf ihre eigentliche Arbeit ablenkt.
Rita Kriege geht einen anderen Weg. Sie hat drei Kinder zu versorgen, und muss sich mit zahlreichen kleinen Jobs über Wasser halten. Wendig und kommunikativ pflegt sie unzählige Kontakte, so dass sie immer wieder günstig an das Material für ihre »Schwarzlicht-Installationen« und sonstigen Objekte herankommt.
November 2007
Peter Lindl ist knapp 50, als er nach zwei schweren Unfällen einen großen Strich unter sein bisheriges Leben zieht. Er verkauft seine Töpferei, interessiert sich für ökologischen Landbau und lernt, Klarinette zu spielen. Inzwischen ist er 74 und so aktiv wie nie zuvor.
Er hat eine eigene Volksmusikgruppe, hat sich das Bauen von Musikinstrumenten beigebracht, bewirtschaftet seinen großen Garten nach ökologischen Gesichtspunkten und lebt zusammen mit seiner Frau Cilly ein einfaches, aber sehr ausgefülltes Leben. Das Portrait eines Menschen, der seine Lebenskrise meistert und mit viel Kreativität und Engagement zu neuen Zielen aufbricht.
Oktober 2007
Bayerns größte Straßenkärwa hat nicht nur eine Anziehung, die weit über die Region hinaus reicht, sondern auch eine lange Tradition. Die Reportage erzählt in historischen Bildern und Filmausschnitten kleine Geschichten aus der Vergangenheit und zeigt, was die Fürther Kirchweih bis heute von den üblichen Volksfesten unterscheidet. Vom Heringsbrater und der Ziehung der Hochzeitskasse über den billigen Jakob bis zum Baggersstand wird ein Stück Fürther Zeitgeschichte lebendig.
August 2007
Eine Stadt feiert ihr 1000-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass stellt Medien PRAXIS e. V. interessante Menschen und Orte in Fürth vor. Ralph Stenzel ist überzeugter Wahl-Fürther, der unter dem Pseudonym »zonebattler« sein persönliches Fürth-Tagebuch schreibt.
Dieter Karl Ludwig ist Architekt. In frühester Kindheit nach Fürth gezogen, fühlt er sich bis heute mit der Stadt verbunden. Sein Spezialgebiet: Erstellung von Modernisierungsgutachten für die Sanierung von Altbauten. Seine Leidenschaft: die Spielvereinigung Greuther Fürth. Außerdem wird das ehemalige Babylon-Kino vorgestellt, das im Sommer 2006 unter dem Namen »FürthsFamosesKultiplex« mit einem Konzept aus Kino, Plattenladen, Café und Club an den Start ging und in seiner Art einmalig in Bayern ist.
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