Mai 2014
Wie schwierig es oft für Menschen mit körperlichen Einschränkungen ist, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, zeigt das Portrait von Mike und Moni aus dem Jahr 2000 (»‘Die Ziele sind die gleichen, nur der Weg dorthin ist schwerer’«). Die beiden sind inzwischen berentet und versuchen weiter, ihr Leben gemeinsam zu meistern (4. Mai, 19:30 Uhr).
Die im Anschluss ausgestrahlte Reportage »Dabei sein ist alles... geistig behinderte Sportler suchen die Begegnung« thematisiert ebenfalls den Umgang mit einem Handicap. In der mittelfränkischen Gemeinde Bruckberg sind fast die Hälfte der Bevölkerung Menschen mit Behinderung. Drei von ihnen werden in dem Film vorgestellt. Helmut und Evi, die inzwischen zusammen leben und verheiratet sind sowie Peter, dessen große Liebe damals wie heute den Pferden gehört (4. Mai, 19:45 Uhr).
Der Film »Ein Strich durch die Landschaft – die ICE-Trasse von Nürnberg nach Erfurt« aus dem Jahr 1997 gibt einen Einblick in das nach der Wiedervereinigung neu entwickelte, aber auch stark kritisierte Verkehrskonzept der Bahn. Mit 300 km/h von Nürnberg nach Erfurt, so die Vorstellungen der Deutschen Bahn. Die Kritiker befürchten allerdings, dass hierbei nicht nur ökologische Schäden in einem nicht vertretbaren Maß entstehen, sondern aufgrund der immensen Kosten für das Projekt damit auch eine Vernachlässigung des Nah- und Regionalverkehrs einhergehen wird. Nach einem Baustopp in den Jahre 1999 bis 2002 soll nun die Strecke im Herbst 2017 fertig gestellt werden (11. Mai, 19:30 Uhr).
Am 1. Mai dieses Jahres hat das Erfahrungsfeld der Sinne auf der Wöhrder Wiese wieder eröffnet. Das bundesweit einmalige und mehrmals ausgezeichnete Projekt feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. Medien PAXIS e. V. wiederholt aus diesem Grund die Reportage »Sind wir noch bei Sinnen? – Eine Annäherung an die Mahnmale des Hugo Kükelhaus« aus dem Jahr 1997 (18. Mai, 19:30 Uhr).
Am Wochenende danach zeigen wir zwei Filme, die sich mit dem Ende der Produktion auf AEG beschäftigen. Zunächst die Reportage »‘Wir bleiben hier, dafür kämpfen wir’«, die Arbeiter bei ihrem sechswöchigen Streik begleitet (25. Mai, 19:30 Uhr) und direkt im Anschluss die Reportage »AEG, Arbeitslos, Hartz IV«, in der wir noch einmal ehemalige Beschäftigte mit der Kamera besucht haben (25.Mai, 19:45 Uhr).
Für den 1. Juni ist eine aktuelle Reportage von Medien PRAXIS e. V. geplant: »Neues Leben auf AEG« beschäftigt sich mit den Entwicklungen auf dem Gelände, nachdem Elektrolux die Produktion von Haushaltsgeräten nach Polen und Italien verlagert und das Nürnberger Werk geschlossen hat (1. Juni, 19:30 Uhr).
April 2014
Franken ist nicht unbedingt als besonders erfolgreiche Filmmetropole bekannt. Klaus Knoesel und Waheed Zamani haben es trotzdem geschafft, sich in dem Metier zu behaupten: Während Waheed heute Chef einer etablierten und bundesweit agierenden Postproduktionsfirma ist, arbeitet Klaus Knoesel als Regisseur für ARD und RTL und bereitet daneben einen weiteren Kinofilm vor. Die Reportage »Träume auf Zelluloid – Filmemacher aus Mittelfranken auf dem Weg nach oben« gibt einen Einblick in ihr damaliges filmisches Schaffen und lässt sie von ihren Träumen erzählen (20. April 2014, 19:30 Uhr).
Als wir uns 1998 mit dem Thema Drogenabhängigkeit beschäftigten, wurde Hausärzten gerade verboten, Abhängigen Codein als Drogen-Ersatzstoff zu verschreiben. Für viele Abhängige eine Schreckensmeldung, da sie befürchteten, wieder heroinabhängig zu werden. Die Reportage »Drogensucht – zwischen Krankheit und Illegalität« zeigt, wie man vor knapp 20 Jahren versuchte, durch staatliche Repression das Drogenproblem zu lösen (27. April 2014, 19:30 Uhr).
Direkt im Anschluss sehen Sie den Film »Spiel mit der Sucht – neue Ansätze der Suchtprävention«. Süchte und Abhängigkeiten sind ein Thema, mit dem sich viele Menschen herumschlagen. Alkohol, Drogen, Medienkonsum, alles Dinge, von denen man sich abhängig machen kann. Umso wichtiger ist eine effiziente Suchtprävention bei Kindern. Die Reportage zeigt auf, wie man vor 20 Jahren mit dem Thema umgegangen ist (27. April 2014, 19:45 Uhr).
April 2014
Wolfram und Christina Kahle sind überzeugte Verfechter einer ökologischen Lebensweise. 1980 macht Wolfram Kahle seine Überzeugung zum Beruf und beginnt, auf Wochenmärkten in Norddeutschland Naturkostwaren zu verkaufen. Neun Jahre später zieht er mit seiner Frau Christina nach Mittelfranken und eröffnet in der heimischen Garage einen ersten Bio-Laden. Die alteingesessene heimische Bevölkerung in der ca. 25 km von Nürnberg entfernt gelegenen Gemeinde Baiersdorf kann zunächst wenig mit dem Angebot anfangen.
Mit viel Geduld und großem Werbe- und Überzeugungsaufwand gelingt es, den Laden zu etablieren. Im Laufe der Jahre entwickelt sich das Geschäft immer besser – die beiden expandieren. Gemeinsam mit Geschäftspartnern betreiben sie zeitweise fünf »BioMarkt«-Läden in Erlangen und Umgebung.
Noch immer meldet die Naturkostbranche jedes Jahr Umsatzrekorde. Überall schießen Bio-Supermärkte aus dem Boden, aber die Kahles sehen in diesem Umfeld für sich und ihr Geschäftskonzept keine Zukunft: »Der Markt verlangt, dass die Flächen immer größer werden, die Taktungszeiten an der Kasse immer schneller werden, und damit haben wir dann letztendlich den konventionellen Supermarkt komplett kopiert und das, was wir an Lebensqualität in diesen Geschäften und mit diesen Produkten transportieren wollten, verraten.«
Für Wolfram Kahle und seine Frau hat die Naturkostbewegung im Laufe der Jahre ihre Ideale aus dem Blick verloren – Grund genug für die beiden, auszusteigen.
März 2014
Fast zwanzig Jahre sind vergangen, seitdem wir die Filme produziert haben, die Sie in den nächsten drei Wochen auf unserem Sendeplatz sehen können:
Pünktlich zur Kommunalwahl am nächsten Sonntag (16.03.2014) zeigen wir den Film »Demokratie braucht Bewegung – Bayerns Weg zu mehr Bürgermitbestimmung«. Die Reportage begleitet Menschen, die sich für direkte Demokratie und mehr Mitbestimmung in Politik und Kirche einsetzen.
Am darauffolgenden Sonntag (23.03.2014) sehen Sie den Film »Wieviel Umweltschutz braucht diese Stadt? Perspektiven Nürnberger Umweltpolitik«. Damals beschloss der Stadtrat, das Umweltreferat in Nürnberg aufzulösen. Es stellte sich die Frage nach dem Stellenwert der Ökologie im Verhältnis zur Ökonomie. Kommt einem irgendwie bekannt vor, auch wenn inzwischen einige Jahre vergangen sind...
Am Sonntag, dem 30.03.2014 sehen Sie den Bericht einer Zeitzeugin aus dem »Dritten Reich«. »Von Auschwitz nach Nürnberg« ist der Titel des Filmes, in dem Eva Keszler, die ihre Eltern in Auschwitz verloren hat, von ihrer Zeit als Zwangsarbeiterin in den Siemens-Schuckert-Werken in Nürnberg erzählt.
Am ersten Sonntag im April (06.04.2014) sehen sie dann eine neue Reportage von Medien PRAXIS e. V.: »Biohandel 2.0 – die Kahles steigen aus« handelt von zwei Menschen, die 1989 ihren ersten Bioladen eröffnet haben und damit hohe und idealistische Ziele verbanden. Sie träumten von Veränderungen im Bewusstsein der Menschen und von einem anderen, nicht vom Gewinnstreben beherrschten Wirtschaften. Letztes Jahr, nach fast 25 Jahren in der Biobranche haben die beiden beschlossen, ihren Laden zu schließen. Ein Film, der ein Stück Geschichte der Naturkostbewegung erzählt.
Februar 2014
Sie sind Verkäufer des Sozialmagazins Straßenkreuzer, haben durch unglückliche Lebensumstände ihre Wohnung verloren oder sind durch lange Arbeitslosigkeit in Hartz IV gerutscht – so oder ähnlich lauten die Geschichten der Menschen, die sich im Rahmen der Straßenkreuzer Uni 2011 zu einem Theaterprojekt zusammen gefunden haben.
Unter Anleitung der Schauspielerin und Regisseurin Michaela Domes haben sie zweieinhalb Jahre geprobt und gemeinsam ein Theaterstück entwickelt, das den Zuschauern einen sehr persönlichen Einblick in die Lebenswelt der Akteure ermöglicht. Der Film begleitet die Teilnehmer bis zur öffentlichen Aufführung des Stückes und lässt sie darüber erzählen, warum sie an dieser Veranstaltung der Straßenkreuzer Uni teilgenommen haben, was das Projekt bei ihnen ausgelöst hat und was sie bewogen hat, ihre Situation ein Stück weit öffentlich zu machen. Eine Dokumentation, die zeigt, dass, wie es eine Teilnehmerin ausdrückt »wir nicht als Obdachlose geboren wurden, sondern dass uns halt etwas passiert ist und dass wir aber intelligente Menschen sind, wo es vielleicht wert ist, sich auch einmal drum zu kümmern, denen was anzubieten.«
Die zweiteilige Dokumentation über das Projekt zeigen wir am Sonntag, dem 4. Juli und Sonntag, dem 11. Juli. Am Sonntag, dem 18. Juli können Sie einen Zusammenschnitt der Aufführung des Stückes sehen.
Februar 2014
Am kommenden Sonntag (9. Februar) zeigen wir die Reportage Leben im Alter – Würde oder Bürde?. Der Film zeigt, dass sich in den letzten 15 Jahren wenig an unserem Umgang mit Menschen im Alter verändert hat. Insbesondere für diejenigen, die nur eine geringe Rente erhalten, gesundheitlich angeschlagen sind und in ihrer eigenen Wohnung bleiben möchten, heißt dies meist Einsamkeit und soziale Isolation.
In der Woche danach (16. Februar) können Sie den Film Aufbruch in die Zukunft sehen. In der mittelfränkischen Gemeinde Langenfeld hat man sich zusammengetan, um das Projekt »Dorflinde« zu stemmen. Das Ziel: das Dorf sozial zukunftsfähig zu machen. Mit einem Mehrgenerationenhaus will man zum einen für ältere Menschen Dienstleistungen anbieten, zum anderen soll die Dorflinde aber auch ein Treffpunkt für alle Bevölkerungsschichten werden, die Attraktivität des Dorfes steigern und dem Abwanderungstrend der Jüngeren in die Großstadt etwas entgegen setzen.
Zweieinhalb Jahre haben sie unter der Anleitung der Schauspielerin Michaela Domes miteinander geprobt, die Mitglieder des Theaterprojektes der Straßenkreuzer Uni. Herausgekommen ist dabei ein bewegendes Theaterstück, das sehr persönliche Einblicke in die Lebenswelt von Menschen gibt, mit denen es das Schicksal nicht immer gut gemeint hat. Wir haben das Projekt begleitet und daraus eine mehrteilige Dokumentation erstellt. Den ersten Teil sehen Sie am Sonntag, dem 23. Februar 2014 auf unserem Sendeplatz.
Ihre point-Redaktion
Januar 2014
Nachdem wir schon mehrmals darauf angesprochen wurden, möglichst schon einige Zeit vor der Ausstrahlung auf unsere Reportagen und Dokumentationen hinzuweisen, möchten wir dies in diesem Jahr angehen, zumindest soweit es unsere Zeit zulässt. Hier nun also Hinweise auf die Filme der nächsten Wochen.
Dass der Inklusionsgedanken schon vor fast 15 Jahren in ersten Ansätzen gelebt wurde, zeigt die Reportage »Tastende Schritte in den ganz normalen Alltag« über zwei blinde Mädchen, die gemeinsam ein Gymnasium in Erlangen besuchen. Inzwischen haben beide ihr Abitur bestanden und ein Studium erfolgreich abgeschlossen. Ein Beispiel für die positiven Möglichkeiten der Inklusion (ab Sonntag, 19.01.2014).
In der Woche darauf zeigen wir das halbstündige Portrait der Fürther Kulturförderpreisträgerin Julia Frischmann: »Julia Frischmann – Platz schaffen für Gedanken«. Ein Film, der einen Einblick in das Schaffen der Fürther Künstlerin gibt und nicht zuletzt durch die Einlassungen des selbsternannten Weltanschauungsbeautragten Phillipp Moll zu unterhalten weiß (ab Sonntag, 26.01.2014).
Das Thema Arbeitslosigkeit beschäftigt uns immer wieder. Zwei Filme dazu wiederholen wir in der ersten Februarwoche (ab Sonntag, 02.02.2014):
1998 waren in Deutschland über vier Millionen Menschen arbeitslos. Die Reportage »Arbeitslos, abgeschrieben?« stellt Menschen vor, die versuchten, durch Eigeninitiative ihre Situation zum Besseren zu wenden:
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Reisekauffrau Jani Rettelbach macht sich selbständig. Nachdem sie in ihrem Beruf jahrelang keine Anstellung findet, eröffnet sie einen Laden, in dem sie neben ausgefallener Second-Hand-Kleidung Modelle von Jungdesignern anbietet.
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Selbst von Arbeitslosigkeit betroffen, schreibt Wilfried Vogel zunächst unzählige Bewerbungen, muss aber feststellen, dass er mit 49 Jahren bereits »zum alten Eisen« gehört. Deshalb ruft er 1994 die Beschäftigungsinitiative »Brücke zur Arbeit« ins Leben, mit der er 56 Menschen eine Beschäftigung verschafft, über die Hälfte davon in der freien Wirtschaft.
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Heinrich Haußmann gründet in Nürnberg einen Tauschring. Das Ziel dieser Initiative, die sich damals in mehreren deutschen Städten gründete: Das, was man kann, bietet man an, als Gegenleitung erhält man von einem anderen Mitglied des Tauschringes auf einer Ebene Hilfe, auf der man sich selbst nicht so auskennt – und das Ganze ohne den Einsatz von Bargeld.
»Mit € 4,52 durch den Tag« zeigt das Schicksal von drei Menschen, die vor zehn Jahren mit Sozialhilfe ihren Alltag bestreiten mussten:
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Der arbeitslose Elektroingenieur, der alkoholkrank wird und versucht, sich wieder im Alltag zurecht zu finden.
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Die chronisch kranke 70-jährige Seniorin, die seit der Scheidung von ihrem Mann keinerlei Vermögenswerte mehr besitzt und für die die Praxisgebühr beim Arzt schon zu einem finanziellen Problem wird.
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Die 35-jährige alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, die neben einem Qualifizierungskurs putzen geht, um ihren Kindern zumindest kleinere Freuden machen zu können.
Wir würden uns freuen, wenn sie unsere Sendung einschalten und wünschen allen unseren Zuschauern und Lesern noch einmal alles Gute für’s Neue Jahr.
Ihre point-Redaktion
Dezember 2013
Nachdem sich die Wogen über den Abriss des Parkhotels mit dem darin befindlichen und unter Denkmalschutz stehenden Festsaal etwas gelegt haben, beschäftigt das Schicksal des ebenfalls für die Entwicklung des Einkaufsschwerpunktes »Neue Mitte« benötigten Gebäudes in der Rudolf-Breitscheid-Straße 4 die Fürther Bürger. Sollen für das von der Lebenshilfe Fürth zu betreibende Café »Samocca« bestehende Denkmalschutzauflagen teilweise aufgehoben werden? Eine ausführliche Zusammenfassung der Diskussion im Fürther Stadtrat finden Sie hier:
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