Zum Inhalt springen


Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


Juni 2011

»yediğin ta­bağa sı­ç­ma« – »Man scheisst nicht auf den Tel­ler, von dem man isst!«

Mou­rat, Sohn tür­kisch­stäm­mi­ger Grie­chen, wur­de vor 21 Jah­ren in Fürth ge­bo­ren. Nach ei­ner Aus­bil­dung zum Bäcke­rei­fach­ver­käu­fer stell­te er fest, dass er vom Le­ben mehr will, als Brot und Bröt­chen zu ver­kau­fen. Seit­dem sind ei­ni­ge Jah­re ver­gan­gen.

Mourat im Studio

Mou­rat tritt in­zwi­schen bei je­der sich bie­ten­den Ge­le­gen­heit als Rap­per M‑StYlEr auf und be­sucht gleich­zei­tig die Be­rufs­ober­schu­le, um sein Ab­itur nach­zu­ma­chen. Er ist froh, dass er hier in Deutsch­land die Mög­lich­keit da­zu hat und kann die Kri­tik von an­de­ren Ju­gend­li­chen mit Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund an sei­ner neu­en Hei­mat nicht ver­ste­hen. »Man scheisst nicht auf den Tel­ler, von dem man isst!«, so lau­tet ein tür­ki­sches Sprich­wort, das er in die­sem Zu­sam­men­hang ger­ne zi­tiert.

Mourat in der Schule

Manch­mal fühlt sich Mou­rat et­was zwei­ge­teilt: Ei­ner­seits ist er ein sehr bo­den­stän­di­ger Mensch, dem die Fa­mi­lie über al­les geht. An­de­rer­seits gibt es da den Rap­per M‑StYlEr, des­sen gro­ßer Traum es ist, Er­folg mit sei­ner Mu­sik zu ha­ben: »Der Mou­rat und der M‑StYlEr, das sind zwei Per­so­nen, der Mou­rat, der bin ich, der sorgt halt für sei­ne Aus­bil­dung, für sei­ne Zu­kunft, der bil­det sich wei­ter und der M‑StYlEr, der ist halt der Künst­ler, der in mir drin steckt, der braucht halt sei­ne Büh­ne und für ihn wünsch ich mir halt nur ein Al­bum aufm Re­gal zum Ver­kau­fen, er soll ei­ne Mil­li­on da­mit ver­die­nen und dann kann er schon in die Ren­te ge­hen, mehr braucht der nicht zu ma­chen, und da­nach kann der Mou­rat in Ru­he mit sei­ner Fa­mi­lie glück­lich in sei­nem Haus le­ben.«

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 24 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Mai 2011

Die Kul­tur- und Krea­tiv­wirt­schaft – mit ei­nem neu­en Be­griff zu mehr Ak­zep­tanz?

Was ha­ben der Ta­xi­fah­rer, die Flo­ri­stin oder die Gra­fi­ke­rin mit der Oper zu tun? Wel­che Be­deu­tung ha­ben Kul­tur- und Krea­tiv­or­te für die Iden­ti­tät ei­ner Stadt? War­um se­hen die mei­sten Men­schen Kul­tur nicht als Wirtschafts‑, son­dern als Ko­sten­fak­tor? So oder ähn­lich lau­te­ten ei­ni­ge Fra­ge­stel­lun­gen, die von der Ar­beits­ge­mein­schaft Kul­tur im Groß­raum im Rah­men des Fe­sti­vals »ma­de in…« zur Dis­kus­si­on ge­stellt wur­den.

Was hat der Taxifahrer mit der Kultur- und Kreativwirtschaft zu tun?

Ziel der Ver­ant­wort­li­chen war es, auf die wirt­schaft­li­che Be­deu­tung der Kul­tur- und Krea­tiv­wirt­schaft hin­zu­wei­sen, die laut Aus­sa­gen von Kul­tur­staats­mi­ni­ster Bernd Neu­mann »hö­her ein­zu­schät­zen ist als die gan­ze che­mi­sche In­du­strie, und wenn sie den An­teil der Kul­tur- und Krea­tiv­wirt­schaft am Brut­to­in­lands­pro­dukt neh­men, dann ist der et­wa so stark wie der der ge­sam­ten Au­to­mo­bil­in­du­strie«. Kul­tur ko­stet dem­nach nicht nur, son­dern sie sorgt auch für Wert­schöp­fung.

Kreativwirtschaftschaftler auf dem Weg in die Kulturwerkstatt auf AEG

Aber kann die Eta­blie­rung ei­nes Be­griffs zu ei­ner an­de­ren Sicht auf die Kul­tur füh­ren oder wer­den da­durch die Gren­zen zu dem, was Kunst und Kul­tur aus­macht, ver­wischt? Und was hal­ten die Kul­tur­schaf­fen­den und Künst­ler da­von, dass sie mit Spie­le­ent­wick­lern, Ar­chi­tek­ten und an­de­ren Krea­tiv­wirt­schaft­lern mehr oder we­ni­ger un­ge­fragt in ei­nen Topf ge­wor­fen wer­den?

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 16 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
April 2011

Zünd­app – ei­ne Nürn­ber­ger Le­gen­de

1921 bau­te die Fir­ma Zünd­app ihr er­stes Mo­tor­rad. Über vie­le Jah­re war der Fir­men­na­me qua­si ein Syn­onym für ei­ne Epo­che, in der Nürn­berg das Zen­trum der deut­schen Mo­tor­rad­pro­duk­ti­on war.

fahrende Elefanten: Ausfahrt mit der Zündapp KS 601

En­de der 1930er Jah­re war Zünd­app zum fünft­größ­ten Mo­tor­rad-Her­stel­ler Eu­ro­pas her­an­ge­wach­sen und bau­te bis in die 1950er Jah­re tech­nisch gu­te und wirt­schaft­lich er­folg­rei­che Mo­tor­rä­der. Der Ver­such, mit dem »Ja­nus« – ei­nem selbst ent­wickel­ten Au­to – neue Ge­schäfts­fel­der zu er­schlie­ssen, miss­lang je­doch gründ­lich. Der Klein­wa­gen fand nur we­ni­ge Käu­fer und die im­mer grö­ßer wer­den­de Zwei­rad­kon­kur­renz aus Ja­pan tat ihr Üb­ri­ges: 1984 kam es zur In­sol­venz, die kom­plet­ten Pro­duk­ti­ons­an­la­gen wur­den nach Chi­na ver­kauft. Zu lan­ge hat­te man sich Mo­de­trends wi­der­setzt und statt de­sign­ori­en­tier­ter Mo­tor­rä­der mit »Sex-Ap­peal« be­tu­lich-bie­der wir­ken­de Klein­kraft­rä­der ge­baut.

erste Zündapp-Produktionsstätte in der Nürnberger Moltkestraße

Trotz­dem hat Zünd­app bei Mo­tor­rad­fans noch im­mer ei­nen gu­ten Klang, und das nicht nur in Nürn­berg. Ehe­ma­li­ge Werks­an­ge­hö­ri­ge, aber auch vie­le »Nach­ge­bo­re­ne« hal­ten die Tra­di­ti­on auf­recht und ih­re al­ten Zünd­app-Ma­schi­nen – meist be­stens re­stau­riert – in Eh­ren.

Ein Film von Mal­te Bur­de­kat, Ju­lia Tho­mas & Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 15 Min.

April 2011

Mit der Ka­me­ra da­bei

Wir be­glei­ten das noch bis zum 17. Apr. 2011 lau­fen­de Fe­sti­val »ma­de in...«, wel­ches sich rund um die Kul­tur- und Krea­tiv­wirt­schaft in Er­lan­gen, Fürth, Nürn­berg und Schwa­bach dreht. Un­ser Bei­trag zum Event-Feu­er­werk be­steht in der zeit­na­hen Pro­duk­ti­on fa­cet­ten­rei­cher Vi­deo­clips, die ei­gent­lich re­gel­rech­te Mi­ni-Re­por­ta­gen sind:

»made in...« - die Eröffnung des Festivals Video auf YouTube anschauen »ma­de in...« – die Er­öff­nung des Fe­sti­vals
»made in...« in Fürth Video auf YouTube anschauen »ma­de in...« in Fürth
»kreativORTungen 2011« - die mobile Konferenz Video auf YouTube anschauen »krea­tiv­OR­Tun­gen 2011« – die mo­bi­le Kon­fe­renz
»made in...« in Erlangen Video auf YouTube anschauen »ma­de in...« in Er­lan­gen
»made in...« in Nürnberg Video auf YouTube anschauen »ma­de in...« in Nürn­berg
»made in...« in Schwabach Video auf YouTube anschauen »ma­de in...« in Schwa­bach

Sechs Fil­me von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: je ca. 5–11 Min.

April 2011

Blick in die Röh­re

Wir ha­ben ei­nen ei­ge­nen Vi­deo-Ka­nal auf You­Tube ein­ge­rich­tet, auf dem wir nach und nach Trai­ler zu aus­ge­wähl­ten Pro­duk­tio­nen be­reit­stel­len wer­den. Klicken Sie mal rein und ma­chen Sie sich ein (be­weg­tes) Bild von un­se­ren Fil­men!

März 2011

Be­geg­nungs­stu­be Me­di­na e. V. – Brücken­bau­er zwi­schen den Re­li­gio­nen

1995 von jun­gen deut­schen und tür­ki­schen Mus­li­men ge­grün­det, be­fin­det sich die Be­geg­nungs­stu­be Me­di­na in der Nürn­ber­ger Süd­stadt in ei­nem ge­wöhn­li­chen Miets­haus, von au­ßen kaum er­kenn­bar. Ih­re Ver­eins­mit­glie­der ver­su­chen mit gro­ßem eh­ren­amt­li­chem En­ga­ge­ment, Vor­ur­tei­le ge­gen­über dem Is­lam ab­zu­bau­en und den Men­schen den Un­ter­schied zwi­schen ih­rer Re­li­gi­on ei­ner­seits und ei­nem von Tra­di­tio­nen und kul­tu­rel­len Über­lie­fe­run­gen ge­präg­ten Han­deln man­cher Mus­li­me an­de­rer­seits nä­her zu brin­gen.

Um in die Welt des Islams einzutauchen, tragen die Teilnehmer bei den Führungen in der Begegnungsstube Medina traditionelle Kleidung

Sie be­tei­li­gen sich an Ver­an­stal­tun­gen zum in­ter­re­li­giö­sen Aus­tausch, be­trei­ben ein Be­geg­nungs­zen­trum mit Mu­se­um und Mo­schee, wel­ches auch An­ders­gläu­bi­gen of­fen­steht, und la­den un­ter­schied­lich­ste Grup­pen in die Ver­eins­räu­me ein, um sie über ih­re Re­li­gi­on zu in­for­mie­ren. Da­bei ver­su­chen sie, den Men­schen zu ver­mit­teln, dass Eh­ren­mor­de, Zwangs­ehen oder Frau­en­un­ter­drückung auf al­te Tra­di­tio­nen zu­rück­ge­hen, aber nichts mit ih­rer Re­li­gi­on zu tun ha­ben, ei­gent­lich so­gar im Wi­der­spruch zu dem ste­hen, was im Ko­ran ge­schrie­ben steht.

Interkulturelle Modenschau beim Nevrozfest der Begegnungsstube Medina

Der kei­nem is­la­mi­schem Ver­band an­ge­hö­ren­de Ver­ein hat es durch sei­ne Ar­beit ge­schafft, das Ver­trau­en von vie­len Or­ga­ni­sa­tio­nen zu ge­win­nen. Über 10.000 Men­schen ha­ben al­lein im letz­ten Jahr die ko­sten­lo­sen und von den Ver­eins­mit­glie­dern auf eh­ren­amt­li­cher Ba­sis durch­ge­führ­ten An­ge­bo­te von Me­di­na wahr­ge­nom­men. In­zwi­schen be­su­chen so­gar Bun­des­wehr­sol­da­ten und Po­li­zei­an­wär­ter die Be­geg­nungs­stu­be, um sich über den Is­lam zu in­for­mie­ren.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 28 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
März 2011

Punkt­lan­dung

Wäh­rend wir un­se­re Web­site be­reits im Herbst letz­ten Jah­res op­tisch über­ar­bei­tet ha­ben, hat es mit der Um­set­zung des neu­en Cor­po­ra­te De­signs in un­se­re Film­pro­duk­tio­nen hin­ein doch noch ei­ne gan­ze Wei­le ge­braucht. End­lich aber sind wir so­weit: Die ak­tu­el­le Neu­pro­duk­ti­on – die am Sonn­tag, dem 27. März 2011 erst­mals aus­ge­strahlt wer­den soll – wird so­wohl mit ei­nem völ­lig neu ge­stal­te­ten Vor­spann, dem de­zent halb­trans­pa­rent ein­ge­blen­de­ten Lo­go al­so auch mit ei­ner cha­rak­te­ri­sti­schen Ti­tel-Ty­po­gra­phie auf­war­ten kön­nen.

Wo bis­lang im Vor­pann al­ler­lei Zahn­rä­der in­ein­an­der­grif­fen und ein vir­tu­ell ani­mier­tes Ge­trie­be zu se­hen war, kün­digt jetzt ein dy­na­misch ins Bild rol­len­des point-Lo­go un­se­ren Film­bei­trag an. Das glei­che Si­gnet wird – klein, aber klar er­kenn­bar und nicht stö­rend – wäh­rend der ge­sam­ten Lauf­zeit des Films als Mar­ken­zei­chen in ei­ner Ecke des Fern­seh­bil­des zu se­hen sein. Schließ­lich wer­den Ti­tel- und Ab­spann­tex­te ab so­fort in ei­ner ein­heit­li­chen und prä­gnan­ten Schrift­art von ho­hem Wie­der­erken­nungs­wert ge­stal­tet sein.

Fil­me, DVD-Co­ver und die­se Home­page sind da­mit so­gleich als Tei­le des glei­chen Kon­zep­tes und der glei­chen Mar­ke aus­zu­ma­chen: Ein (längst über­fäl­li­ger) Schritt der Pro­fes­sio­na­li­sie­rung, der er­heb­lich da­zu bei­tra­gen kann und soll, un­se­re mit viel En­ga­ge­ment ge­dreh­ten Re­por­ta­gen, Por­traits und Do­kus dau­er­haft im Be­wußt­sein des in­ter­es­sier­ten Pu­bli­kums zu ver­an­kern!

Februar 2011

Das Dorf braucht sei­nen La­den

Wo sollten die weitgehend immobilen Alten sonst einkaufen?

Post­äm­ter, Le­bens­mit­tel­lä­den, Hand­wer­ker – im­mer öf­ter ver­schwin­den sie aus den Dör­fern un­se­rer Re­gi­on. Die länd­li­che In­fra­struk­tur ver­fällt lang­sam, aber ste­tig. Die Dorf­be­woh­ner pen­deln zur Ar­beit in die na­he­ge­le­ge­nen Groß­städ­te, und auf dem Rück­weg kau­fen sie in den Su­per­märk­ten oder ei­nem der den Städ­ten vor­ge­la­ger­ten Ein­kaufs­zen­tren die Din­ge des täg­li­chen Be­darfs.

Auch die Kinder können nur im Dorfladen 'shoppen' gehen

Und wenn man abends fest­stellt, dass das Salz ver­ges­sen wur­de, schaut man noch schnell im Dorf­la­den vor­bei – so­lan­ge es den noch gibt. Nur vom Ver­kauf des Sal­zes wird der al­ler­dings kaum über­le­ben kön­nen. Was aber, wenn er zu macht? Brau­chen die Dör­fer ih­re Lä­den wirk­lich?

Ein Film von Mo­ni­ka Zur­ha­ke und Jo­chen Vet­ter

« Vorherige Seite Nächste Seite »