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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


Mai 2010

»Ich hab noch wo­an­ders ein Le­ben«

Übers Internet immer mit der alten Heimat verbunden

Ana­sta­sia wur­de in Mol­da­wi­en ge­bo­ren und war drei Jah­re alt, als ih­re El­tern sich trenn­ten. Da ih­re Mut­ter in Mol­da­wi­en kei­ne gut be­zahl­te Ar­beit fand, fing sie an, ihr Geld mit Im- und Ex­port­ge­schäf­ten zu ver­die­nen. In den Jah­ren, in de­nen ih­re Mut­ter meist auf Rei­sen war, leb­ten sie und ihr Bru­der bei ei­ner Tan­te. Un­ter der Tren­nung litt die Fa­mi­lie sehr. Nach­dem Ana­sta­si­as Mut­ter in Deutsch­land ei­ne Ar­beit ge­fun­den hat­te, ka­men 2001 auch ih­re Kin­der hier­her.

Beim Kickboxen fand Anastasia Abstand zum nicht ganz einfachen Beginn in Deutschland

Ana­sta­sia war froh, wie­der mit der Mut­ter zu­sam­men zu sein. Sie hat schnell Deutsch ge­lernt, vie­le Freun­de ge­fun­den und ist ei­gent­lich ei­ne »in­te­grier­te Mi­gran­tin«. Doch die Sehn­sucht nach Mol­da­wi­en bleibt. »Ich fühl mich da ein­fach ganz an­ders. Ich bin ein ganz an­de­rer Mensch.« In­zwi­schen ist Ana­sta­sia 19 und auf der Su­che nach ei­nem Aus­bil­dungs­platz – ihr Traum wä­re es al­ler­dings, noch mal ei­ne Zeit in Mol­da­wi­en zu ver­brin­gen. »Viel­leicht hab ich dann satt da­von, ich weiß es nicht, kann ja sein, dann kann ich hier frei nor­mal le­ben wie je­der an­de­re, weil jetzt geht das nicht, ich bin auf zwei Län­dern so, sa­gen wir, ver­teilt. Ich hab wo­an­ders noch ein an­de­res Le­ben, es ist ein­fach so.«

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 15 Min.

März 2010

Ein­kaufs­stadt Fürth – quo va­dis?

Ein-Euro-Shops und Handy-Läden beherrschen derzeit das Bild der Fürther Fußgängerzone

Fürth – Wis­sen­schafts­stadt..., Denk­mal­stadt..., Ein­kaufs­stadt... Ein­kaufs­stadt…? Fürth…? Auf die­se Idee kommt man wahr­schein­lich nicht, wenn man an die frän­ki­sche Groß­stadt mit der 1000-jäh­ri­gen Ge­schich­te denkt. Denn zum Ein­kau­fen fährt ein Groß­teil der Für­ther im­mer öf­ter in die Nach­bar­städ­te Nürn­berg und Er­lan­gen. Ins­be­son­de­re im Be­klei­dungs­be­reich muss­ten in den letz­ten Jah­ren im­mer mehr Ge­schäf­te schlie­ßen. Die zu ge­rin­ge Kun­den­fre­quenz hat zu Um­satz­ein­brü­chen ge­führt, so dass vie­le Ein­zel­händ­ler Ver­lu­ste ma­chen.

Ladentheater am verkaufsoffenen Sonntag in der Fürther Innenstadt

Hin­zu kommt, dass das in die Jah­re ge­kom­me­ne Ein­kaufs­zen­trum Ci­ty-Cen­ter ei­nen gro­ßen Leer­stand ver­zeich­net und in der an­gren­zen­den Fuß­gän­ger­zo­ne Ein-Eu­ro-Shops und ein Dut­zend Han­dy­lä­den Ge­schäf­te mit qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gem An­ge­bot ver­drängt ha­ben. Mit phan­ta­sie­vol­len Ak­tio­nen ver­su­chen Stadt und Ein­zel­han­del den Ne­ga­tiv­trend zu stop­pen, bis­her aber mit we­nig Er­folg. Al­len Be­tei­lig­ten ist klar: es muss et­was pas­sie­ren, wenn der Für­ther Ein­zel­han­del auf Dau­er über­le­ben soll.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 30 Min.

Februar 2010

»Ich ma­le ei­nen Mist­hau­fen ge­nau­so ger­ne wie ein Schloss«

Paul Reutter redet ungern über seine Bilder

Wenn man durch Lan­gen­feld in Mit­tel­fran­ken geht, bleibt man un­will­kür­lich ste­hen, schaut – und freut sich: Ein klei­ner Gar­ten, in dem aus je­dem Busch ein skur­ri­les Ke­ra­mik­ob­jekt schaut und so­gar Fi­sche in den Bäu­men flie­gen – hand­werk­li­ches Kön­nen und Hu­mor sprin­gen den Be­trach­ter an. Und dann kommt man in die um­ge­bau­te Scheu­ne und staunt nur noch ob der Viel­falt der aus­ge­stell­ten Bil­der und Ob­jek­te...

Paul Reutter - immer malen und schauen

Paul Reut­ter, ge­bo­ren 1927 in Bra­si­li­en und 1930 nach Neustadt/Aisch ge­kom­men: Nach ei­ner wech­sel­vol­len Bio­gra­phie lan­det er 1979 wie­der in der mit­tel­frän­ki­schen Hei­mat. Dort ist er de­ren ma­len­der Chro­nist, und sei­ne Ar­bei­ten be­geg­nen uns hier in Bü­chern, War­te­zim­mern und Rat­häu­sern – sie sind ein Be­stand­teil der Re­gi­on ge­wor­den.

Ein Film von Mo­ni­ka Zur­ha­ke und Jo­chen Vet­ter  •  Län­ge: 13:30 Min.

Dezember 2009

an­ders­WOH­NEN – von der Idee bis zum Ein­zug

Die Bewohner in ihrem neuen Domizil

Vor kur­zem sind rund 60 Se­nio­ren und Al­lein­er­zie­hen­de mit ih­ren Kin­dern in Nürn­berg zu­sam­men­ge­zo­gen, um sich un­ter dem Ti­tel »woh­nen­PLUS« ge­gen­sei­tig zu un­ter­stüt­zen. Der Ge­dan­ke: Al­lein­er­zie­hen­de un­ter­stüt­zen Se­nio­ren, da­mit die­se mög­lichst lan­ge un­ab­hän­gig le­ben kön­nen. Gleich­zei­tig küm­mern sich die Se­nio­ren um die Kin­der der Al­lein­er­zie­hen­den, so dass die­se Be­ruf und Kin­der­er­zie­hung be­wäl­ti­gen kön­nen. Die Ent­wick­lung die­ses in Eu­ro­pa bis­her ein­zig­ar­ti­gen Wohn­ex­pe­ri­men­tes wur­de von Me­di­en PRAXIS e. V. ein Jahr lang fil­misch be­glei­tet.

Edeltraud Höppl und Mia haben Spaß

Ent­stan­den ist ei­ne Do­ku­men­ta­ti­on, die ei­ner­seits auf­zei­gen will, wes­halb sich die Men­schen für das Pro­jekt ent­schie­den ha­ben, an­de­rer­seits aber die Schwie­rig­kei­ten des un­ge­wohn­ten Mit­ein­an­der deut­lich wer­den lässt.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 88 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
September 2009

»Mach Dein Ding«

58 jun­ge Men­schen im Al­ter von 12 bis 25 Jah­ren ka­men im No­vem­ber 2008 zu­sam­men, um ge­mein­sam ein ei­ge­nes Hip-Hop Mu­si­cal zu ent­wickeln. Un­ter der An­lei­tung er­fah­re­ner Coa­ches aus den Be­rei­chen Tanz, Ge­sang und Rap wur­de fast ein gan­zes Jahr je­den Sonn­tag mit viel En­ga­ge­ment und gro­ßem En­thu­si­as­mus ge­probt und an­schlie­ßend mit gro­ßem Er­folg in der Stadt­hal­le Fürth auf­ge­führt. Über die Hälf­te der teil­neh­men­den Ju­gend­li­chen ha­ben ei­nen Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund und kämp­fen dar­um, in Deutsch­land ei­ne neue Hei­mat zu fin­den. Die Ju­gend­li­chen er­zäh­len oh­ne Scheu über ih­re Träu­me, ih­re klei­nen und gro­ßen Nö­te und dar­über was ih­nen das Pro­jekt ge­bracht hat.

Die Rapper beim Auftritt in der Stadthalle

Haupt­schü­le­rin Ma­ria spricht da­von, dass sie zum er­sten Mal in ih­rem Le­ben ei­ne Sa­che durch­ge­hal­ten hat, Schul­ka­me­rad An­di er­zählt, »oh­ne das Mu­si­cal wä­re ich heu­te viel­leicht auf Dro­gen«, die tür­kisch­stäm­mi­ge Elif meint, »je­der Mensch hier ist an­ders, aber je­der auf sei­ne Art schön«, für die aus der Ukrai­ne stam­men­de Ali­na sind »so­vie­le ver­schie­de­ne Per­sön­lich­kei­ten auf ei­nen Hau­fen je­des mal ein Er­leb­nis«, für Jay, des­sen El­tern von den Phil­ip­pi­nen stam­men, be­deu­tet das Mu­si­cal »neue Freun­de, viel Spaß, viel Krea­ti­vi­tät« und für die Mol­da­wie­rin Ana­sta­sia sind die Ju­gend­li­chen »zu ei­ner gro­ßen Fa­mi­lie ge­wor­den, die ich auf kei­nen Fall wie­der her­ge­ben will«.

Die Jugendlichen von now and 4ever

Aber nicht nur die Ju­gend­li­chen sind von sich und ih­rem Er­folg be­gei­stert, auch der So­zi­al­päd­ago­ge der Haupt­schu­le Sold­ner­stra­ße ist der Mei­nung, dass es kein Zu­fall ist, dass die mei­sten Ju­gend­li­chen das Pro­jekt durch­ge­hal­ten ha­ben und meint: »Al­les das, wo­von ein So­zi­al­päd­ago­ge träumt, ist ein­ge­tre­ten.« Ein Film, der zeigt, wie­viel man er­rei­chen kann, wenn sich Ju­gend­li­che mit ih­ren Be­dürf­nis­sen ernst ge­nom­men füh­len.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 63 Min.

Juli 2009

»Mei­ne Auf­ga­be ist es, den Men­schen Freu­de zu brin­gen«

Mariechen eats Waltraud

Der Film schlägt ei­nen Bo­gen vom er­sten Büh­nen­auf­tritt des fünf­jäh­ri­gen Vol­ker Heiß­mann im Kin­der­gar­ten bis zur heu­ti­gen Zeit mit über 300 Auf­trit­ten im Jahr und ei­ner ei­ge­nen Fern­seh­show im Baye­ri­schen Rund­funk. Er gibt ei­nen Ein­blick in das Pri­vat­le­ben des Ko­mi­kers und En­ter­tai­ners, von der er­sten Lie­be, der er ein ei­ge­nes Lied wid­me­te, bis zu den Schwie­rig­kei­ten, trotz un­zäh­li­ger Ter­mi­ne das Pri­vat­le­ben zu or­ga­ni­sie­ren. Er er­zählt von sei­nem Auf­tritt in der Co­mö­die, den er mit Ver­dacht auf Schlag­an­fall ab­bre­chen muss­te und sei­nem Ver­such, dar­aus Kon­se­quen­zen zu zie­hen und zeigt die Ver­bun­den­heit Vol­ker Heiß­manns mit sei­ner Hei­mat­stadt, die er bis heu­te, wo im­mer es ihm mög­lich er­scheint, un­ter­stützt.

Volker Heißmann mit seiner Mutter

Der Film gibt auch ei­nen Ein­blick in die Le­bens­ein­stel­lung ei­nes Künst­lers, der zu sei­nen Glau­bens­über­zeu­gun­gen auch in der Öf­fent­lich­keit steht, ihm wich­ti­ge Din­ge mit Be­ne­fiz­ak­tio­nen un­ter­stützt und ne­ben all dem, ge­mein­sam mit sei­nem Büh­nen­part­ner Mar­tin Ras­sau und den Ge­schäfts­part­nern Mi­cha­el Ur­ban und Mar­cel Gas­de, auch als Un­ter­neh­mer er­folg­reich agiert. Das Por­trait ei­nes Men­schen, der sei­ne Hei­mat­stadt Fürth mit sei­ner Per­sön­lich­keit und als Ko­mi­ker bun­des­weit be­kannt ge­macht hat.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 60 Min.

preisgekrönter Film Die­ser Film hat ei­ne Aus­zeich­nung be­kom­men.
auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Juni 2009

Kräu­ter be­le­ben ei­ne Re­gi­on

Die länd­li­chen Re­gio­nen sind im Um­bruch, und die Men­schen su­chen nach Mög­lich­kei­ten, auf dem Land zu über­le­ben. Na­tur und Well­ness sind die Reiz­be­grif­fe, von de­nen man sich neue Chan­cen er­hofft – man be­ginnt, Netz­wer­ke zu bil­den... In dem im Stei­ger­wald ge­le­ge­nen Greuth hat man mit dem »Greu­ther Kräu­ter­weg« ein Pro­jekt auf den Weg ge­bracht, das den Bau­ern neue Ein­nah­me­quel­len er­schlie­ßen und gleich­zei­tig den Tou­ris­mus be­för­dern soll.

im Kräutergarten

Die See­le die­ses Pro­jek­tes sind die »Kräuterführer(innen)«: Für sie be­deu­tet die­se In­itia­ti­ve nicht nur ei­nen klei­nen Ne­ben­ver­dienst, son­dern auch die Mög­lich­keit, sich neu zu ent­fal­ten. Ein be­ein­drucken­des Bei­spiel da­für, wel­che be­ruf­li­chen, aber auch sehr per­sön­li­chen Kon­se­quen­zen die­ses Pro­jekt mit sich bringt, ist Frau Will­ner, Bio­bäue­rin und trei­ben­de Kraft der Kräu­ter­füh­re­rin­nen.

Sonnenhut tut allen gut

Ein­ge­bun­den in das Pro­jekt sind die Land­wir­te, durch de­ren An­bau­flä­che der Kräu­ter­weg führt – z.B. Bau­er Ochs: Er war der er­ste im Dorf, der – be­lä­chelt von den an­de­ren Bau­ern in sei­nem Dorf – sei­nen Be­trieb auf die Heilpflanzen‑, Tee- und Kräu­ter­pro­duk­ti­on um­stell­te. Heu­te ist er Spe­zia­list für den An­bau und die Ver­ar­bei­tung sei­ner Kräu­ter und gibt sein Wis­sen an Be­su­cher­grup­pen wei­ter.

Ein Film von Mo­ni­ka Zur­ha­ke und Jo­chen Vet­ter  •  Län­ge: 12:30 Min.

Mai 2009

Ju­gend Sucht Ar­beit

Es gibt Zeugnisse!

Pe­ter, Dji­han, Ralf und Be­har sind lang­zeit­ar­beits­lo­se Ju­gend­li­che aus dem Kreis Er­lan­gen-Höch­stadt und Teil­neh­mer des Pro­jek­tes »Ju­gend Sucht Ar­beit«. Seit Ju­ni 2006 ver­sucht die Sucht­ein­rich­tung Lau­fer Müh­le, den Ju­gend­li­chen durch so­zia­le Be­glei­tung und die Ver­mitt­lung theo­re­ti­scher und prak­ti­scher Ar­beits­kennt­nis­se den Ein­stieg in den er­sten Ar­beits­markt zu er­leich­tern. Ein Pro­jekt, das Ju­gend­li­chen wie­der Hoff­nung auf ei­ne bes­se­re Zu­kunft ver­mit­teln will.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 14 Min.

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