April 2006
Sechs Wochen lang wurden die Mitarbeiter bei ihrem Kampf um ihren Arbeitsplatz mit der Kamera begleitet – angefangen von der Lichterkette um das AEG-Werk am 12. Dezember 2005 bis zur Wiederaufnahme der Arbeit am 7. März 2006.
Entstanden ist ein bewegendes Portrait von Menschen und deren Wut: »Die hauen ab und lassen uns hier auf der Strasse und denen ist scheissegal, was wir da machen«, Hoffnungen: »Ich hoffe, dass dieses Werk bleibt. Das ist meine Zukunft und Stabilität.« und Ängsten: »Das wird hart. Ja, ich hab ja zwei noch Kinder, wo in die Schule gehen.«
März 2006
Zum 10-jährigen Jubiläum der Sendung point Reportage haben wir noch einmal bei Personen vorbeigeschaut, deren Engagement oder Schicksal uns in den vergangenen Jahren besonders bewegt hat. Besucht haben wir die Fürther Jüdin Bella Rosenkranz, die ein Buch über ihre 23-jährige Odyssee durch die Sowjetunion veröffentlicht hat; Heiner Sindel, der sich seit über 10 Jahren mit medienwirksamen und phantasievollen Aktionen für den Gedanken des regionalen Wirtschaftens einsetzt; drei Ehepaare im Alter von 60 bis 86, die 2001 nochmal gemeinsam gebaut haben, um so dem Seniorenheim »zu entfliehen« und Irene Maubach, die ihren an Alzheimer erkrankten Mann so lange zu Hause pflegte, bis sie selbst schwer krank wurde und die es trotzdem wieder genauso machen würde.
Februar 2006
Um die Arbeitswilligkeit von Langzeitarbeitslosen zu prüfen, wurden Ende 2004 die so genannten Ein-Euro-Jobs eingeführt. Im Großraum Nürnberg kam es jedoch kaum zu Zwangsverpflichtungen, da die Arbeitsgemeinschaften von einer großen Zahl Freiwilliger überrollt wurden – die ALG-II-Bezieher wollen sich mit dem Ein-Euro-Job ein Zubrot verdienen und hoffen, so wieder eine Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden.
Dezember 2005
Seit acht Jahren lebt das mongolische Ensemble Egschiglen in Röthenbach bei Nürnberg. Die ehemaligen Meisterschüler des Konservatoriums in Ulan Bator spielen vor allem neu arrangierte traditionelle Musik. Fernab ihrer Heimat versuchen sie, von ihrer Musik zu leben, ohne die eigenen kulturellen Wurzeln aus den Augen zu verlieren. Nicht ganz leicht in Zeiten, in denen die Gelder für Kultur immer spärlicher fließen.
November 2005
Im Rahmen des von Jesuiten organisierten Projektes [’magis] kamen Anfang August 3000 Jugendliche aus aller Welt in elf Städten zusammen, um sich auf den Weltjugendtag vorzubereiten. 150 von ihnen trafen sich in Nürnberg, mit dem Ziel, sich mit dem eigenen Glauben auseinander zu setzen und anschließend gemeinsam auf den Weltjugendtag zu fahren.
Oktober 2005
Ins Seniorenheim wollen sie nicht. Deshalb haben Sie OLGA gegründet, was so viel heißt, wie »Oldies leben gemeinsam aktiv«. Elf Frauen zwischen 58 und 76 Jahren leben am Nürnberger Nordostbahnhof in einer Hausgemeinschaft.
Ihr Wunsch: möglichst lange gemeinsam und selbstbestimmt zu leben. Das Projekt OLGA wird von der WBG Nürnberg und dem Bundesministerium für Familie, Frauen und Gesundheit als Musterprojekt gefördert.
September 2005
Marga Melchior arbeitet seit mehr als 15 Jahren als Betreuerin. Wenn sie von »ihren« Betreuten redet, so klingt es, als spräche sie von Freunden oder zumindest von Menschen, die sie sehr schätzt und achtet – jeden in seiner spezifischen und für Außenstehende oft eher befremdlichen Eigenartigkeit.
Als vor gut zwei Jahren das neue Betreuungsgesetz betreute Menschen als »Fallpauschalen« definierte, brach für sie eine Welt zusammen. Die neuen Arbeitsbedingungen machen es selbst ihr fast unmöglich, den Menschen die notwendige Aufmerksamkeit und Zeit zu widmen.
August 2005
Über Pfingsten sind im Kloster Münster Schwarzach 20 Jugendliche zusammen gekommen, um einen Kurzurlaub der besonderen Art zu verbringen. Begleitet von Mönchen, suchen sie nach ihren spirituellen Wurzeln und ihrem ganz persönlichen Lebensweg.
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