Februar 1999
Seit zwei Jahren gibt es das Modellprojekt am Albert-Schweizer-Gymnasium in Erlangen. Zwei blinde Mädchen bestreiten den Schulalltag an einer ganz normalen Schule mit einem ganz normalen Lehrplan. Möglich wird dies mit Hilfe eines Zivildienstleistenden und der Unterstützung der Blindenschule, die blindengerechte Materialien zur Verfügung stellt. Dabei halten die zwei nicht nur mit ihren Mitschülern Schritt, sondern gehören sogar noch zu den Besten der Klasse. Mit Hilfsmitteln wie dreidimensionalen Landkarten oder einem »klingenden« Fußball schaffen sie es, die Hürden, die sie von den Anderen trennen, zu meistern.
point fragt: wie erleben und bewältigen blinde Menschen ihren Alltag und die vielen Dinge, die für die meisten Menschen eine Selbstverständlichkeit sind? Was ist in einer Welt wichtig, in der Äußerlichkeiten keine Bedeutung haben? Bis zu welchem Grad finden sie sich eigenständig zurecht und wo benötigen sie Unterstützung? Welche Erfahrungen machen sie mit ihren Mitschülern?
Januar 1999
Viele Städte drohen im Verkehr zu ersticken. Wer es sich leisten kann, kehrt der Stadt den Rücken und zieht ins Umland. Jeden Morgen und Abend ergießt sich ein immer größerer Verkehrsstrom über die Ein- und Ausfallstraßen der Großstädte. Im Großraum Nürnberg wird seit einiger Zeit versucht, eine Lösung für dieses Problem zu erarbeiten. Die Ideen reichen von einem ausgeweiteten Verkehrsbund bis weit ins Umland, über Bringdienste bei Einkäufen bis hin zu Überlegungen, die U‑Bahn über die Gleisanlagen der Bundesbahn bis weit in die Region zu erweitern. Erfolge sind bisher allerdings nur beschränkt zu verzeichnen. Wie können Städte wieder zu einem attraktiven Lebensraum werden? Wie muss eine Stadtpolitik bzw. Verkehrspolitik für das 21. Jahrhundert aussehen?
Dezember 1998
Wir leben in einer Gesellschaft mit einer ständig wachsenden Anzahl an Senioren. Viele von Ihnen sind sozial ausgegrenzt, und bei Krankheit Gefangene in ihren eigenen vier Wänden. Was ist von einer Gesellschaft zu halten, die alte Menschen vor allem als Belastung und Kostenfaktor sieht?
November 1998
Im Filmbüro Franken finden sich seit Jahren Filmbegeisterte aus der Region zusammen, die mit viel Idealismus und gegenseitiger Unterstützung ihrer Leidenschaft, der Produktion von Kurzfilmen, nachgehen. point Reportage portraitiert zwei Filmemacher, die mehrere Jahre Mitglieder im Filmbüro waren. Einer von ihnen ist Klaus Knoesel, der seinen ersten Kinospielfilm, High Crusade, unter der Produktion des Hollywood-Regisseurs Roland Emmerich drehte.
Oktober 1998
Menschen und Initiativen werden vorgestellt, die für sich und andere den Weg aus dem Elend suchen. Am Beispiel eines Tauschrings, einer Umweltwerkstatt und einer von Arbeitslosen initiierten Gaststätte wird die soziale und psychische Situation von Betroffenen dargestellt. Wie fühlen und leben Menschen unter dem Existenzminimum in unserer Konsumgesellschaft? Eine mögliche Verbesserung ihrer Lage, gerade auch des Selbstbewusstseins, wird durch das gezeigte Engagement mit und für andere Betroffene verdeutlicht.
September 1998
Am Beispiel einer 18-köpfigen Familie aus Sibirien werden spezifische Bedingungen beleuchtet, unter denen sich die soziale und kulturelle Integration von Spätaussiedlern vollzieht. Welche Träume und Perspektiven bleiben den Aussiedlern in ihrer neuen Heimat und wie entwickeln sich ihre Wertvorstellungen, gerade in den unterschiedlichen Generationen der Familie?
August 1998
Mountainbiken, Sportklettern, Kanu- und Kajaksport sind einige der Trendsportarten, die von immer mehr Menschen als Freizeitsport betrieben werden. Doch gerade diese Sportarten in der Natur machen der Umwelt zu schaffen. Seit einigen Jahren sind Gemeinden und ökologisch bewusste Bürger auf der Suche nach Möglichkeiten, ihre letzten unberührten Naturgebiete zu schützen. Neue Ansätze müssen gefunden werden, damit die Freizeitsportler auf ökologisch vertretbarer Basis ihren Aktivitäten nachgehen können. Einige dieser Ansätze werden vorgestellt.
Juli 1998
Seit Jahren versucht der Verein »Artenreiches Land, lebenswerte Stadt«, mit medienwirksamen Aktionen auf die Vorteile regionaler Wirtschaftskreisläufe und die Notwendigkeit des Erhaltes ländlicher Strukturen aufmerksam zu machen. Von Füssen bis nach Bremerhaven erstreckte sich im Frühjahr 1998 eine 1.200 km lange Kette, bestehend aus Regionalprodukten, arbeitslosen Menschen und Kulturdarbietungen aus der jeweiligen Region, um so auf die kurzen Wege vom Produzenten zum Verbraucher aufmerksam zu machen. Ziel dieser Bundesaktion war, die Bedeutung regionaler Wirtschaftskraft zu einem nationalen Thema auszuweiten und eine breite Allianz von Organisationen und Initiativen zu schaffen.
Vorgestellt werden bisherige Erfolge der Aktionsgemeinschaft, wie beispielsweise die Errichtung von Regionaltheken in Supermärkten, sowie Perspektiven und Tendenzen regionaler Wirtschaftskreisläufe und Vermarktungskonzepte.
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