August 1996
Vor 80 Jahren begann die Geschichte der Fürther Fliegerei auf dem ältesten Flughafen Mittelfrankens, der bis vor wenigen Jahren hinter dem Stacheldraht einer amerikanischen Militärkaserne verborgen blieb. Ein Zeitzeuge erinnert sich. Zunächst wurde der Flughafen bis 1920 zur Flugausbildung militärisch genutzt und dann für die Zivilfliegerei geöffnet. Mitte der 20er Jahre stand der Fürther Flughafen auf Platz 8 in Deutschland und es kamen im Jahr rund 5.000 Fluggäste zu Besuch. Mit dem Nationalsozialismus endete diese Ära. 1956 erlebte die Atzenhofer Heide nochmals einen Höhepunkt mit dem Flugtag der Nationen. Gegenwärtig werden die Werfthallen und Kasernenunterkünfte von Künstlern und Fotographen als Atelier genutzt.
Juli 1996
Müdigkeit, Rückenschmerzen, Migräne und Allergien. Viele Menschen haben eine ganze Reihe von Symptomen, die keiner Krankheit klar zuzuordnen sind. Versteckte Gifte im eigenen Haus und am Arbeitsplatz wie Lindan, Asbest und Blei können die Ursache für die Beschwerden sein. Umweltmediziner spüren in Zusammenarbeit mit Baubiologen die Gifte im Alltag der Patienten auf, und helfen ihnen, nach jahrelanger, scheinbar grundloser Krankheit wieder ein normales Leben aufzunehmen.
Juni 1996
Die fünf Mitglieder einer Tanzgruppe tanzen aus Leidenschaft – für sich und für das Publikum. Das Überleben in der freien Tanztheaterszene ist nicht einfach, doch die Möglichkeit, sich künstlerisch frei mitteilen zu können und die Freude, gemeinsam neue Ausdrucksformen im Tanz zu finden, bestärkt sie, ihre mit großem Engagement geführte Arbeit fortzusetzen. Was treibt Menschen an, in deren Lebensmittelpunkt die Kunst steht, auch unter persönlichen Einschränkungen an ihrem Ziel festzuhalten?
Mai 1996
Viele bäuerliche Existenzen und mit ihnen Dörfer sind vom Aussterben bedroht. Denn auf den Verlust der Landwirtschaft folgt die Artenvielfalt, das Gewerbe und die Landflucht der Jugend. Um dieser Entwicklung etwas entgegen zu setzen, versucht der mittlerweile bundesweit bekannte Verein Artenreiches Land, lebenswerte Stadt mit medienwirksamen Aktionen (z. B. Verpackung eines Dorfes, eine »Nacht der Feuer«) und der Neuentwicklung von Perspektiven, regionale Strukturen in Landwirtschaft und Handel zu erhalten, um so Arbeitsplätze zu sichern und ökologische Vorteile herauszustellen.
April 1996
Auschwitz – dieser Ort steht für die Greueltaten, die von Nationalsozialisten an Millionen jüdischer Menschen verübt wurden. Nicht nur in Konzentrationslagern waren Juden der Willkürherrschaft der SS ausgeliefert. Eva Keszler wurde von Auschwitz nach Nürnberg transportiert, um dort als Zwangsarbeiterin in den Siemens-Schuckert-Werken zu arbeiten. Ihre Familie blieb in Auschwitz zurück und wurde grausam ermordet. Sie erinnert sich an ihren Weg, und berichtet eindringlich über die unmenschlichen Geschehnisse der Vergangenheit.
März 1996
Ein Flüchtlingslager in Zagreb im Frühjahr 1996. Noch immer leben Familien hier, und die Unterkünfte sind fast immer in desolatem Zustand. Häufig gibt es keinen Strom und kein fließendes Wasser. Zustände, unter denen vor allem die Kinder leiden. Um diese Not etwas zu lindern, fahren die Vereinsmitglieder der Kriegskindernothilfe aus Roth fast wöchentlich Hilfsgüter, darunter Lebensmittel, Kleidung und Möbel, nach Kroatien. Unterstützung, die bis heute dringend gebraucht wird. Mit Hilfe von Spenden ist es den ehrenamtlichen Helfern sogar gelungen, eine ambulante Kinderstation im Krisengebiet einzurichten.
Februar 1996
50.000 – 90.000 Menschen leiden in Deutschland an der Krankheit Narkolepsie, d.h. sie schlafen ungewollt in den ungewöhnlichsten Situationen ein, wie beispielsweise in der U‑Bahn, beim Vorstellungsgespräch oder in der Badewanne. Neben beruflichen Problemen bis hin zum Arbeitsplatzverlust leiden viele von den Betroffenen unter sozialer Isolation und dem gesellschaftlichen Unverständnis, das ihnen entgegen gebracht wird.
Januar 1996
1990 hat sich die Bundesregierung in einer Selbstverpflichtungserklärung zu einer CO2-Minderung entschlossen. Obwohl es schon heute konkrete Alternativen und Handlungsmöglichkeiten in der Energiepolitik gibt, werden diese nur wenig genutzt, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Während große Energieversorger die Lösung der CO2-Problematik vorrangig im Ausbau der Kernenergie sehen, setzen Befürworter der Energiewende auf alternative Wege aus dem Treibhaus, wie zum Beispiel auf erneuerbare Energie wie Sonne, Windkraft und Biomasse.
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