Juni 1996
Die fünf Mitglieder einer Tanzgruppe tanzen aus Leidenschaft – für sich und für das Publikum. Das Überleben in der freien Tanztheaterszene ist nicht einfach, doch die Möglichkeit, sich künstlerisch frei mitteilen zu können und die Freude, gemeinsam neue Ausdrucksformen im Tanz zu finden, bestärkt sie, ihre mit großem Engagement geführte Arbeit fortzusetzen. Was treibt Menschen an, in deren Lebensmittelpunkt die Kunst steht, auch unter persönlichen Einschränkungen an ihrem Ziel festzuhalten?
Mai 1996
Viele bäuerliche Existenzen und mit ihnen Dörfer sind vom Aussterben bedroht. Denn auf den Verlust der Landwirtschaft folgt die Artenvielfalt, das Gewerbe und die Landflucht der Jugend. Um dieser Entwicklung etwas entgegen zu setzen, versucht der mittlerweile bundesweit bekannte Verein Artenreiches Land, lebenswerte Stadt mit medienwirksamen Aktionen (z. B. Verpackung eines Dorfes, eine »Nacht der Feuer«) und der Neuentwicklung von Perspektiven, regionale Strukturen in Landwirtschaft und Handel zu erhalten, um so Arbeitsplätze zu sichern und ökologische Vorteile herauszustellen.
April 1996
Auschwitz – dieser Ort steht für die Greueltaten, die von Nationalsozialisten an Millionen jüdischer Menschen verübt wurden. Nicht nur in Konzentrationslagern waren Juden der Willkürherrschaft der SS ausgeliefert. Eva Keszler wurde von Auschwitz nach Nürnberg transportiert, um dort als Zwangsarbeiterin in den Siemens-Schuckert-Werken zu arbeiten. Ihre Familie blieb in Auschwitz zurück und wurde grausam ermordet. Sie erinnert sich an ihren Weg, und berichtet eindringlich über die unmenschlichen Geschehnisse der Vergangenheit.
März 1996
Ein Flüchtlingslager in Zagreb im Frühjahr 1996. Noch immer leben Familien hier, und die Unterkünfte sind fast immer in desolatem Zustand. Häufig gibt es keinen Strom und kein fließendes Wasser. Zustände, unter denen vor allem die Kinder leiden. Um diese Not etwas zu lindern, fahren die Vereinsmitglieder der Kriegskindernothilfe aus Roth fast wöchentlich Hilfsgüter, darunter Lebensmittel, Kleidung und Möbel, nach Kroatien. Unterstützung, die bis heute dringend gebraucht wird. Mit Hilfe von Spenden ist es den ehrenamtlichen Helfern sogar gelungen, eine ambulante Kinderstation im Krisengebiet einzurichten.
Februar 1996
50.000 – 90.000 Menschen leiden in Deutschland an der Krankheit Narkolepsie, d.h. sie schlafen ungewollt in den ungewöhnlichsten Situationen ein, wie beispielsweise in der U‑Bahn, beim Vorstellungsgespräch oder in der Badewanne. Neben beruflichen Problemen bis hin zum Arbeitsplatzverlust leiden viele von den Betroffenen unter sozialer Isolation und dem gesellschaftlichen Unverständnis, das ihnen entgegen gebracht wird.
Januar 1996
1990 hat sich die Bundesregierung in einer Selbstverpflichtungserklärung zu einer CO2-Minderung entschlossen. Obwohl es schon heute konkrete Alternativen und Handlungsmöglichkeiten in der Energiepolitik gibt, werden diese nur wenig genutzt, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Während große Energieversorger die Lösung der CO2-Problematik vorrangig im Ausbau der Kernenergie sehen, setzen Befürworter der Energiewende auf alternative Wege aus dem Treibhaus, wie zum Beispiel auf erneuerbare Energie wie Sonne, Windkraft und Biomasse.
Dezember 1995
Ist der Bürgerentscheid ein probates Mittel zur Verbesserung der Mitbestimmungsmöglichkeiten und zur Überwindung der wachsenden Politik- und Parteiverdrossenheit, oder reichen bisherige Regularien der geltenden bayerischen Kommunalverfassung zur Mitwirkung aus? Vorgestellt werden dazu die Bemühungen der Initiative »Mehr Demokratie in Bayern«, deren Erfolg die Einführung des Bürgerentscheides war, sowie die Mitbestimmungsbedürfnisse aktiver Katholiken im Rahmen des Kirchenbegehrens.
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