August 2008
Im Dezember 2005 gab Elektrolux die Pläne von der Schließung des Nürnberger AEG Werkes bekannt. Trotz Streik und Solidaritätsbekundungen aus der ganzen Republik wurde das AEG-Stammwerk im März 2007 geschlossen. Noch immer ist fast die Hälfte der ehemals 1750 AEG-Beschäftigten arbeitslos. Zweieinhalb Jahre nach dem Streik hat Medien PRAXIS e. V. ehemalige Mitarbeiter besucht, um zu sehen, was aus ihnen geworden ist und wie es ihnen heute geht.
Mai 2008
Bis heute bedauert Paul Summ, dass ihm der Zugang zur »höheren Schule« verwehrt blieb. – Mehr Wissen, mehr Bildung... hätte ihm das geholfen, sein Leben noch bewusster auszurichten, seine philosophischen Neigungen weiterzuentwickeln? Der Landwirt widmet jede freie Minute seinen privaten Studien und philosophischen Betrachtungen. Mit der Industrialisierung der Landwirtschaft in den 80er und 90er Jahren gewinnt er dafür immer mehr Zeit und beginnt schließlich seine theoretischen Erkenntnisse über lebenswerte Lebensformen in ein ganz konkretes Senioren-Wohn- und Lebenskonzept auf seinem Hof umsetzen.
Er beschließt, mit Unterstützung seiner Frau den Hof umzubauen. Sein Ziel: mit ähnlich denkenden Menschen in einer einheitlichen Wohn- und Lebenswelt zusammen zu leben. Dabei sollen auch kranke und behinderte Senioren hier einen Platz finden, an dem sie sich wohlfühlen.
Februar 2008
Medien PRAXIS e. V. hat ein Jahr lang die 1000-Jahr-Feierlichkeiten der Stadt Fürth begleitet. Entstanden ist eine visuelle Reise durch das Jubiläumsjahr, die zeigt, dass das oftmals im Schatten Nürnbergs zu verschwinden drohende Fürth sich nicht vor dem großen Nachbarn verstecken muss. Die Fürther haben die Liebe zu ihrer Stadt entdeckt und zeigen dies auch – nicht nur beim Feiern.
Januar 2008
Im Mittelpunkt des Films stehen zwei Nürnberger Künstlerinnen, die, obwohl mit zahlreichen Preisen geehrt, seit Jahren auf der materiellen Ebene ums Überleben kämpfen müssen. Gabriela Dauerer lebt als Malerin und Objektkünstlerin in der geerbten Fabrik ihres Vaters, die sie zu einer kleinen Oase mitten im Industrieviertel umgestaltet hat. Sie wurde mit zahlreichen Preisen (u.A. Kunstpreis Villa Romana, Bayerischer Kulturpreis) ausgezeichnet und kann sich doch nur mit Mühe ein sparsames Überleben leisten. Zäh hält sie jedoch an ihrer Devise fest, dass jeder finanziell lukrative Nebenjob sie nur von der Konzentration auf ihre eigentliche Arbeit ablenkt.
Rita Kriege geht einen anderen Weg. Sie hat drei Kinder zu versorgen, und muss sich mit zahlreichen kleinen Jobs über Wasser halten. Wendig und kommunikativ pflegt sie unzählige Kontakte, so dass sie immer wieder günstig an das Material für ihre »Schwarzlicht-Installationen« und sonstigen Objekte herankommt.
Oktober 2007
Bayerns größte Straßenkärwa hat nicht nur eine Anziehung, die weit über die Region hinaus reicht, sondern auch eine lange Tradition. Die Reportage erzählt in historischen Bildern und Filmausschnitten kleine Geschichten aus der Vergangenheit und zeigt, was die Fürther Kirchweih bis heute von den üblichen Volksfesten unterscheidet. Vom Heringsbrater und der Ziehung der Hochzeitskasse über den billigen Jakob bis zum Baggersstand wird ein Stück Fürther Zeitgeschichte lebendig.
August 2007
Eine Stadt feiert ihr 1000-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass stellt Medien PRAXIS e. V. interessante Menschen und Orte in Fürth vor. Ralph Stenzel ist überzeugter Wahl-Fürther, der unter dem Pseudonym »zonebattler« sein persönliches Fürth-Tagebuch schreibt.
Dieter Karl Ludwig ist Architekt. In frühester Kindheit nach Fürth gezogen, fühlt er sich bis heute mit der Stadt verbunden. Sein Spezialgebiet: Erstellung von Modernisierungsgutachten für die Sanierung von Altbauten. Seine Leidenschaft: die Spielvereinigung Greuther Fürth. Außerdem wird das ehemalige Babylon-Kino vorgestellt, das im Sommer 2006 unter dem Namen »FürthsFamosesKultiplex« mit einem Konzept aus Kino, Plattenladen, Café und Club an den Start ging und in seiner Art einmalig in Bayern ist.
Juni 2007
Auch auf dem Land stirbt die Mehrgenerationen-Familie langsam aus. Schleichend wurde dieses Solidarprinzip im Verlauf der letzten 15 Jahre aufgeweicht. Der Bürgermeister der Gemeinde Langenfeld, Reinhard Streng, ist gemeinsam mit den Frauen der dörflichen Gymnastikgruppe aufgebrochen, das Dorf sozial zukunftsfähig zu machen. Die »Dorflinde« soll entstehen, ein Mehrgenerationenhaus mit Gast- und Tagespflege, Betreuungsangeboten, Serviceangeboten, Regionaltheke...
Da gibt es viel zu tun, vor allem aber muss die Mehrheit der Dorfbewohner ins Boot geholt werden, denn die Männer sind noch immer der Meinung, das machen wir selbst – und überlassen die Pflege der Senioren dann doch den Frauen. Der Film zeigt das zähe Ringen des Bürgermeisters und der Frauen, die mit jedem Erfolg – aber auch nach jedem Rückschlag – noch engagierter kämpfen.
Februar 2007
Zahlreiche Künstler aus aller Welt haben in Deutschland Zuflucht gefunden und leben hier als Asylbewerber oder als anerkannte bzw. geduldete Flüchtlinge. Sie haben kaum Möglichkeiten, ihre Kunst einem breiten Publikum bekannt zu machen. Zudem fehlt es ihnen an Materialien, Räumlichkeiten und vor allem auch an finanziellen Mitteln. Hinzu kommen ausländerrechtliche Vorgaben wie Einschränkungen der Arbeitserlaubnis oder sogar generelles Arbeitsverbot. Diese Hürden will die Nürnbergerin Dagmar Gerhard mit ihrer Initiative art refugium überwinden, indem sie den ausländischen Künstlern ein Forum gibt.
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