April 2014
Franken ist nicht unbedingt als besonders erfolgreiche Filmmetropole bekannt. Klaus Knoesel und Waheed Zamani haben es trotzdem geschafft, sich in dem Metier zu behaupten: Während Waheed heute Chef einer etablierten und bundesweit agierenden Postproduktionsfirma ist, arbeitet Klaus Knoesel als Regisseur für ARD und RTL und bereitet daneben einen weiteren Kinofilm vor. Die Reportage »Träume auf Zelluloid – Filmemacher aus Mittelfranken auf dem Weg nach oben« gibt einen Einblick in ihr damaliges filmisches Schaffen und lässt sie von ihren Träumen erzählen (20. April 2014, 19:30 Uhr).
Als wir uns 1998 mit dem Thema Drogenabhängigkeit beschäftigten, wurde Hausärzten gerade verboten, Abhängigen Codein als Drogen-Ersatzstoff zu verschreiben. Für viele Abhängige eine Schreckensmeldung, da sie befürchteten, wieder heroinabhängig zu werden. Die Reportage »Drogensucht – zwischen Krankheit und Illegalität« zeigt, wie man vor knapp 20 Jahren versuchte, durch staatliche Repression das Drogenproblem zu lösen (27. April 2014, 19:30 Uhr).
Direkt im Anschluss sehen Sie den Film »Spiel mit der Sucht – neue Ansätze der Suchtprävention«. Süchte und Abhängigkeiten sind ein Thema, mit dem sich viele Menschen herumschlagen. Alkohol, Drogen, Medienkonsum, alles Dinge, von denen man sich abhängig machen kann. Umso wichtiger ist eine effiziente Suchtprävention bei Kindern. Die Reportage zeigt auf, wie man vor 20 Jahren mit dem Thema umgegangen ist (27. April 2014, 19:45 Uhr).
März 2014
Fast zwanzig Jahre sind vergangen, seitdem wir die Filme produziert haben, die Sie in den nächsten drei Wochen auf unserem Sendeplatz sehen können:
Pünktlich zur Kommunalwahl am nächsten Sonntag (16.03.2014) zeigen wir den Film »Demokratie braucht Bewegung – Bayerns Weg zu mehr Bürgermitbestimmung«. Die Reportage begleitet Menschen, die sich für direkte Demokratie und mehr Mitbestimmung in Politik und Kirche einsetzen.
Am darauffolgenden Sonntag (23.03.2014) sehen Sie den Film »Wieviel Umweltschutz braucht diese Stadt? Perspektiven Nürnberger Umweltpolitik«. Damals beschloss der Stadtrat, das Umweltreferat in Nürnberg aufzulösen. Es stellte sich die Frage nach dem Stellenwert der Ökologie im Verhältnis zur Ökonomie. Kommt einem irgendwie bekannt vor, auch wenn inzwischen einige Jahre vergangen sind...
Am Sonntag, dem 30.03.2014 sehen Sie den Bericht einer Zeitzeugin aus dem »Dritten Reich«. »Von Auschwitz nach Nürnberg« ist der Titel des Filmes, in dem Eva Keszler, die ihre Eltern in Auschwitz verloren hat, von ihrer Zeit als Zwangsarbeiterin in den Siemens-Schuckert-Werken in Nürnberg erzählt.
Am ersten Sonntag im April (06.04.2014) sehen sie dann eine neue Reportage von Medien PRAXIS e. V.: »Biohandel 2.0 – die Kahles steigen aus« handelt von zwei Menschen, die 1989 ihren ersten Bioladen eröffnet haben und damit hohe und idealistische Ziele verbanden. Sie träumten von Veränderungen im Bewusstsein der Menschen und von einem anderen, nicht vom Gewinnstreben beherrschten Wirtschaften. Letztes Jahr, nach fast 25 Jahren in der Biobranche haben die beiden beschlossen, ihren Laden zu schließen. Ein Film, der ein Stück Geschichte der Naturkostbewegung erzählt.
Februar 2014
Am kommenden Sonntag (9. Februar) zeigen wir die Reportage Leben im Alter – Würde oder Bürde?. Der Film zeigt, dass sich in den letzten 15 Jahren wenig an unserem Umgang mit Menschen im Alter verändert hat. Insbesondere für diejenigen, die nur eine geringe Rente erhalten, gesundheitlich angeschlagen sind und in ihrer eigenen Wohnung bleiben möchten, heißt dies meist Einsamkeit und soziale Isolation.
In der Woche danach (16. Februar) können Sie den Film Aufbruch in die Zukunft sehen. In der mittelfränkischen Gemeinde Langenfeld hat man sich zusammengetan, um das Projekt »Dorflinde« zu stemmen. Das Ziel: das Dorf sozial zukunftsfähig zu machen. Mit einem Mehrgenerationenhaus will man zum einen für ältere Menschen Dienstleistungen anbieten, zum anderen soll die Dorflinde aber auch ein Treffpunkt für alle Bevölkerungsschichten werden, die Attraktivität des Dorfes steigern und dem Abwanderungstrend der Jüngeren in die Großstadt etwas entgegen setzen.
Zweieinhalb Jahre haben sie unter der Anleitung der Schauspielerin Michaela Domes miteinander geprobt, die Mitglieder des Theaterprojektes der Straßenkreuzer Uni. Herausgekommen ist dabei ein bewegendes Theaterstück, das sehr persönliche Einblicke in die Lebenswelt von Menschen gibt, mit denen es das Schicksal nicht immer gut gemeint hat. Wir haben das Projekt begleitet und daraus eine mehrteilige Dokumentation erstellt. Den ersten Teil sehen Sie am Sonntag, dem 23. Februar 2014 auf unserem Sendeplatz.
Ihre point-Redaktion
Januar 2014
Nachdem wir schon mehrmals darauf angesprochen wurden, möglichst schon einige Zeit vor der Ausstrahlung auf unsere Reportagen und Dokumentationen hinzuweisen, möchten wir dies in diesem Jahr angehen, zumindest soweit es unsere Zeit zulässt. Hier nun also Hinweise auf die Filme der nächsten Wochen.
Dass der Inklusionsgedanken schon vor fast 15 Jahren in ersten Ansätzen gelebt wurde, zeigt die Reportage »Tastende Schritte in den ganz normalen Alltag« über zwei blinde Mädchen, die gemeinsam ein Gymnasium in Erlangen besuchen. Inzwischen haben beide ihr Abitur bestanden und ein Studium erfolgreich abgeschlossen. Ein Beispiel für die positiven Möglichkeiten der Inklusion (ab Sonntag, 19.01.2014).
In der Woche darauf zeigen wir das halbstündige Portrait der Fürther Kulturförderpreisträgerin Julia Frischmann: »Julia Frischmann – Platz schaffen für Gedanken«. Ein Film, der einen Einblick in das Schaffen der Fürther Künstlerin gibt und nicht zuletzt durch die Einlassungen des selbsternannten Weltanschauungsbeautragten Phillipp Moll zu unterhalten weiß (ab Sonntag, 26.01.2014).
Das Thema Arbeitslosigkeit beschäftigt uns immer wieder. Zwei Filme dazu wiederholen wir in der ersten Februarwoche (ab Sonntag, 02.02.2014):
1998 waren in Deutschland über vier Millionen Menschen arbeitslos. Die Reportage »Arbeitslos, abgeschrieben?« stellt Menschen vor, die versuchten, durch Eigeninitiative ihre Situation zum Besseren zu wenden:
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Reisekauffrau Jani Rettelbach macht sich selbständig. Nachdem sie in ihrem Beruf jahrelang keine Anstellung findet, eröffnet sie einen Laden, in dem sie neben ausgefallener Second-Hand-Kleidung Modelle von Jungdesignern anbietet.
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Selbst von Arbeitslosigkeit betroffen, schreibt Wilfried Vogel zunächst unzählige Bewerbungen, muss aber feststellen, dass er mit 49 Jahren bereits »zum alten Eisen« gehört. Deshalb ruft er 1994 die Beschäftigungsinitiative »Brücke zur Arbeit« ins Leben, mit der er 56 Menschen eine Beschäftigung verschafft, über die Hälfte davon in der freien Wirtschaft.
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Heinrich Haußmann gründet in Nürnberg einen Tauschring. Das Ziel dieser Initiative, die sich damals in mehreren deutschen Städten gründete: Das, was man kann, bietet man an, als Gegenleitung erhält man von einem anderen Mitglied des Tauschringes auf einer Ebene Hilfe, auf der man sich selbst nicht so auskennt – und das Ganze ohne den Einsatz von Bargeld.
»Mit € 4,52 durch den Tag« zeigt das Schicksal von drei Menschen, die vor zehn Jahren mit Sozialhilfe ihren Alltag bestreiten mussten:
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Der arbeitslose Elektroingenieur, der alkoholkrank wird und versucht, sich wieder im Alltag zurecht zu finden.
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Die chronisch kranke 70-jährige Seniorin, die seit der Scheidung von ihrem Mann keinerlei Vermögenswerte mehr besitzt und für die die Praxisgebühr beim Arzt schon zu einem finanziellen Problem wird.
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Die 35-jährige alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, die neben einem Qualifizierungskurs putzen geht, um ihren Kindern zumindest kleinere Freuden machen zu können.
Wir würden uns freuen, wenn sie unsere Sendung einschalten und wünschen allen unseren Zuschauern und Lesern noch einmal alles Gute für’s Neue Jahr.
Ihre point-Redaktion
Dezember 2013
Nachdem sich die Wogen über den Abriss des Parkhotels mit dem darin befindlichen und unter Denkmalschutz stehenden Festsaal etwas gelegt haben, beschäftigt das Schicksal des ebenfalls für die Entwicklung des Einkaufsschwerpunktes »Neue Mitte« benötigten Gebäudes in der Rudolf-Breitscheid-Straße 4 die Fürther Bürger. Sollen für das von der Lebenshilfe Fürth zu betreibende Café »Samocca« bestehende Denkmalschutzauflagen teilweise aufgehoben werden? Eine ausführliche Zusammenfassung der Diskussion im Fürther Stadtrat finden Sie hier:
Juli 2013
Medien PRAXIS e. V. hat sich in den letzen 12 Monaten ausführlich mit der Fürther Gustavstraße beschäftigt. Zum einen haben wir uns in dem Film »A bissla wos vo Färdd – die Gustavstraße« mit der Geschichte der Straße befasst, zum anderen haben wir uns in der Reportage »Lebenslust, Lebensfrust – vom spannungsreichen Leben in der Gustavstraße« mit dem seit geraumer Zeit andauernden Konflikt zwischen einigen Anwohnern, Wirten und Besuchern der Gustavstraße auseinandergesetzt.
Und der Konflikt schwelt weiter: Inzwischen wurden einige Prozesse geführt, ein Ende ist nicht abzusehen. So kam es im Vorfeld des Fürth Festivals im Internet zu Gewaltandrohungen gegen einzelne Anwohner, als bekannt wurde, dass sich die Stadt auf Grund eines Gerichtsbeschlusses gezwungen sah, die Livemusik in der Gustavstraße eine Stunde früher zu beenden als in den Jahren zuvor.
Wir waren am Samstag vor Ort, haben uns selbst ein Bild gemacht und Veranstalter Thomas Schier von Vision Fürth e. V. und Helmut Ell von den Travelling Playmates zu der Situation befragt. In der Fürth-Mediathek von Medien PRAXIS e. V. ist das Video ab sofort abrufbar:
Februar 2013
Für unsere DVD-Produktionen zu lokalen Themen aus Fürth suchen wir EinzelhändlerInnen und Gewerbetreibende vor Ort, die ihre Schaufenster-Scheibe zum Scheiben-Schaufenster machen, indem Sie unsere DVDs mit in die Auslage nehmen:
Selbstverständlich gibt es keine Verpflichtungen zur Abnahme bestimmter Titel oder zu eigenen Investitionen: Der Verkauf erfolgt ausschließlich auf Kommissionsbasis, nicht verkaufte Exemplare nehmen wir jederzeit wieder zurück.
Der Endverkaufspreis unserer DVDs liegt in der Regel bei € 15,–, den Jubiläumsfilm »Geboren in Fürth – 100 Jahre Nathanstift« können wir indes dank großer Auflage zum Sonderpreis von € 12,– anbieten. Die Konditionen für Wiederverkäufer können Interessenten bei der Redaktion erfragen.
Februar 2013
Anfang dieser Woche sahen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion unter dem Artikel »Lebenslust, Lebensfrust – vom spannungsreichen Leben in der Gustavstraße« auf unbestimmte Zeit zu deaktivieren. Einige schriftliche bzw. fernmündlich (mit unterdrückter Rufnummer) geäußerte Meinungen waren derart niveaulos, dass wir dies weder akzeptieren noch veröffentlichen wollten. Wir sahen uns mit Unterstellungen, Beleidigungen und sogar mit der Androhung bzw. Ankündigung von Straftaten konfrontiert, die größtenteils gegen Dritte, aber zum Teil auch gegen uns ausgesprochen wurden. In der bald 18-jährigen Schaffenszeit von Medien PRAXIS e. V. ist dies ohne Beispiel.
Damit konnten nun leider auch Kommentare von Personen, die sich die Mühe gemacht haben, ihre Meinung sehr differenziert niederzuschreiben, nicht mehr veröffentlicht werden. Dass wir auf diese Weise Zensur ausüben wollen (wie vereinzelt behauptet), weisen wir entschieden zurück. Leider ist davon auch unser erklärtes Anliegen, eine offene und respektvolle Diskussion zu führen, betroffen.
Während der Austausch von Argumenten auf anderen Plattformen (Blogs, diverse Facebook-Seiten) zumindest teilweise mit Behauptungen, Unterstellungen und Diffamierungen untermauert wird, möchten wir eben dies auf unserer Homepage verhindern. Aus diesem Grund ist es in unserem Blog verpflichtend, Mail-Adresse und Namen anzugeben. Dies führt allerdings dazu, dass sich Menschen, die nicht alle Entwicklungen in der Gustavstraße gutheißen, sehr schwer tun, sich frei zu äußern. Sie befürchten Repressionen oder gar Mobbing. Man spricht zwar am Telefon oder persönlich offen mit uns, möchte aber auf keinen Fall, dass der eigene Name publik wird. Ängste, die anscheinend schon länger existieren: Anwohner, die sich 2011 mit einer Unterschriftsliste ans Ordnungsamt wandten, um sich über die Zunahme von Lärm-Emmissionen zu beschweren, bestanden schon damals darauf, dass die Liste vorher anonymisiert wird.
Eine ehemalige Anwohnerin spricht im Film davon, wie schade es ist, dass die gemäßigten Stimmen auf Grund der Schärfe, die der Konflikt inzwischen erreicht hat, nicht mehr gehört werden. Das sehen wir ähnlich, zumal wir immer wieder aufs Neue von Situationen erfahren, in denen versucht wird, Menschen zu beeinflussen oder unter Druck zu setzen.
Im Zusammenhang mit dem Konflikt kursieren eine ganze Reihe von Gerüchten, Unterstellungen und Behauptungen, die ehrverletzend sind, in Einzelfällen sogar strafrechtlich relevant sein könnten. Seit wir uns mit dem Thema beschäftigen, werden wir fast täglich damit konfrontiert. Einiges war bzw. ist im Internet nachzulesen. Das meiste wird aber mündlich (ganz bewusst?) weitergegeben. Wir mussten feststellen, dass diese Aussagen nicht nur wesentlich zur Meinungsbildung beitragen, sondern sich auch oft nach dem Prinzip der »Stillen Post« verselbstständigen und mit jeder weiteren Wiedergabe an Schärfe und Dramatik zunehmen.
Wie also mit dieser Situation umgehen? Wie kann man in einer Stadt, die sich als liberal und weltoffen versteht, ein Klima erzeugen, in dem man wieder angstfrei und ohne Opfer von Polemik zu werden, seine Meinung vertreten kann? Alle, die sich dazu äußern wollen, laden wir hiermit herzlich dazu ein, dies hier zu tun. Wir bitten, dabei auf Unterstellungen zu verzichten.
PS.: Am kommenden Sonntag wiederholen wir das Kurzportrait einer Fürther Jüdin, die 1938, als 17-jähriges Mädchen nach Polen deportiert wurde. Obwohl diese Stadt Ausgangspunkt ihrer jahrzehntelangen Leidensgeschichte ist, während der sie unter anderem fünf Jahre in einem russischen Konzentrationslager zubringen musste, kehrte sie in den 1960er Jahren in ihr geliebtes Fürth zurück: Sie wollte die Einwohner dieser Stadt nicht für das, was ihr geschehen war, verantwortlich machen. Vielleicht ein gutes Beispiel dafür, dass es meist mehrere Möglichkeiten gibt, mit Situationen umzugehen, selbst wenn man Unrecht erleiden musste...
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