Dezember 2011
Wilhelm Löhe gründete 1854 die Diakonissenanstalt Neuendettelsau und nahm dort neben Alten und Kranken, erstmals in Bayern, auch Menschen mit geistiger Behinderung auf. Löhe ging davon aus, dass geistig behinderte Menschen bildungsfähig sind. Von daher liess er sie unterrichten und sorgte für Beschäftigung.
Doch die von Charles Darwins Evolutionstheorie ausgelöste Diskussion über die sogenannte Rassenhygiene führte bereits in den 1920er Jahren zu ersten Irritationen. Wissenschaftler und Ärzte diskutierten, ob man »unwertes Leben«, und dazu zählten auch geistig behinderte Menschen, ausmerzen müsse. Wozu dies im Dritten Reich führte, ist bekannt. Doch auch nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden Menschen mit geistiger Behinderung weiter diskriminiert. Erst durch die von betroffenen Eltern überall in Deutschland gegründeten »Lebenshilfen« verbesserte sich langsam die Situation.
Der Film zeigt, wie sich der Umgang mit Menschen mit geistiger Behinderung seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute verändert hat.
November 2011
Wolfgang Riedelbauch ist Dirigent, Intendant, Entertainer, Musikwissenschaftler, Musikarchäologe und vor allem: Begründer des »Fränkischen Sommers«, dekoriert mit zahlreichen Preisen und Medaillen für seine Verdienste (insbesondere) um die fränkische Musikkultur. Nach langen Jahren als Mitarbeiter bei verschiedenen Musik-Institutionen und Festivals baute er seinen Bauernhof in Lauf an der Pegnitz zum »Dehnberger Hof Theater« um und gründete einen Trägerverein mit inzwischen 1000 Mitgliedern, der für die Kosten dieser Einrichtung geradesteht.
Seit dem Jahr 2000 ist Riedelbauch auch Intendant des »Fränkischen Sommers« – eines Musikfestivals, das sich ganz der Entdeckung und Präsentation vor allem historischer fränkischer Kultur verschrieben hat und dies auf einem außergewöhnlich hohen Niveau und mit großer Resonanz in der Bevölkerung: Alte Musik in historisch authentischen Aufführungen in alten fränkischen Gebäuden.
August 2011
Friedel Auer ist von Kindheit an fasziniert von Steinen: Sie lösten bei ihm eine unermüdliche Suche aus nach dem Leben, das sich hinter ihrer Oberfläche verbirgt. In seinen 30 Jahren als Grabungsleiter hat er aber »nicht nur Jäger und Sammler ausgegraben – er ist selber einer« (so seine eigenen Worte über sich selbst). Somit ist er prädestiniert dafür, in Schlüsselfeld ein »Anfass- und Begreifmuseum« aufzubauen.
Alljährlich tritt er auch selber dort auf mit seinen diversen Musikerfreunden: Kein Freund der lauten Töne, beschreibt er mit scharfem Blick auf das Detail und mit bissigem Humor die Dinge, an denen andere achtlos vorübergehen.
August 2011
Die letzte Runderneuerung unserer Homepage liegt noch nicht einmal ein ganzes Jahr zurück, da haben sich unser Grafiker Armin Stingl und unser Webmaster Ralph Stenzel in ebenso konspirativer wie kooperativer Zusammenarbeit auf ein weiteres »Facelifting« unseres Internet-Auftrittes verständigt: Um mit der Buntheit der Bilder aus unseren hier vorgestellten Filmproduktionen nicht zu konkurrieren, wurde die Farbigkeit des Seitenkopfes und diverser Überschriften auf ein neutrales Grau reduziert. Auch die Typographie haben sie vereinheitlicht, »entschnörkelt« und behutsam veredelt. Im visuellen Zusammenspiel von Website, DVD-Covern, Briefbögen und Visitenkarten gewinnt das Corporate Design der Medien PRAXIS Schritt für Schritt ein ebenso stimmiges wie markantes Profil!
Juni 2011
Mourat, Sohn türkischstämmiger Griechen, wurde vor 21 Jahren in Fürth geboren. Nach einer Ausbildung zum Bäckereifachverkäufer stellte er fest, dass er vom Leben mehr will, als Brot und Brötchen zu verkaufen. Seitdem sind einige Jahre vergangen.
Mourat tritt inzwischen bei jeder sich bietenden Gelegenheit als Rapper M‑StYlEr auf und besucht gleichzeitig die Berufsoberschule, um sein Abitur nachzumachen. Er ist froh, dass er hier in Deutschland die Möglichkeit dazu hat und kann die Kritik von anderen Jugendlichen mit Migrationshintergrund an seiner neuen Heimat nicht verstehen. »Man scheisst nicht auf den Teller, von dem man isst!«, so lautet ein türkisches Sprichwort, das er in diesem Zusammenhang gerne zitiert.
Manchmal fühlt sich Mourat etwas zweigeteilt: Einerseits ist er ein sehr bodenständiger Mensch, dem die Familie über alles geht. Andererseits gibt es da den Rapper M‑StYlEr, dessen großer Traum es ist, Erfolg mit seiner Musik zu haben: »Der Mourat und der M‑StYlEr, das sind zwei Personen, der Mourat, der bin ich, der sorgt halt für seine Ausbildung, für seine Zukunft, der bildet sich weiter und der M‑StYlEr, der ist halt der Künstler, der in mir drin steckt, der braucht halt seine Bühne und für ihn wünsch ich mir halt nur ein Album aufm Regal zum Verkaufen, er soll eine Million damit verdienen und dann kann er schon in die Rente gehen, mehr braucht der nicht zu machen, und danach kann der Mourat in Ruhe mit seiner Familie glücklich in seinem Haus leben.«
April 2011
Wir begleiten das noch bis zum 17. Apr. 2011 laufende Festival »made in...«, welches sich rund um die Kultur- und Kreativwirtschaft in Erlangen, Fürth, Nürnberg und Schwabach dreht. Unser Beitrag zum Event-Feuerwerk besteht in der zeitnahen Produktion facettenreicher Videoclips, die eigentlich regelrechte Mini-Reportagen sind:
Februar 2011
Postämter, Lebensmittelläden, Handwerker – immer öfter verschwinden sie aus den Dörfern unserer Region. Die ländliche Infrastruktur verfällt langsam, aber stetig. Die Dorfbewohner pendeln zur Arbeit in die nahegelegenen Großstädte, und auf dem Rückweg kaufen sie in den Supermärkten oder einem der den Städten vorgelagerten Einkaufszentren die Dinge des täglichen Bedarfs.
Und wenn man abends feststellt, dass das Salz vergessen wurde, schaut man noch schnell im Dorfladen vorbei – solange es den noch gibt. Nur vom Verkauf des Salzes wird der allerdings kaum überleben können. Was aber, wenn er zu macht? Brauchen die Dörfer ihre Läden wirklich?
Februar 2011
Genau ein Jahr ist vergangen, seit unser Vorstand Ralph Stenzel das Medien PRAXIS e. V.-Blog ins Netz stellte. Von uns Praktikern jahrelang als wünschenswert, aber leider viel zu aufwendig abgetan, war es eine von Ralphs ersten Handlungen als Vorstand, uns auf die Wichtigkeit einer Internetpräsenz hinzuweisen und den Worten binnen weniger Tage auch Taten folgen zu lassen.
Und wie sich zeigt, mit Erfolg: Immerhin 9545 Personen haben unser Blog im ersten Jahr besucht und 23.240 Seiten aufgerufen, Tendenz steigend (1.174 Blogbesuche mit 3.144 Seitenaufrufen im letzten Monat). Für all die Mühe und Zeit, die Du dafür geopfert hast, lieber Ralph, unseren herzlichen Dank.
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