August 2007
Eine Stadt feiert ihr 1000-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass stellt Medien PRAXIS e. V. interessante Menschen und Orte in Fürth vor. Ralph Stenzel ist überzeugter Wahl-Fürther, der unter dem Pseudonym »zonebattler« sein persönliches Fürth-Tagebuch schreibt.
Dieter Karl Ludwig ist Architekt. In frühester Kindheit nach Fürth gezogen, fühlt er sich bis heute mit der Stadt verbunden. Sein Spezialgebiet: Erstellung von Modernisierungsgutachten für die Sanierung von Altbauten. Seine Leidenschaft: die Spielvereinigung Greuther Fürth. Außerdem wird das ehemalige Babylon-Kino vorgestellt, das im Sommer 2006 unter dem Namen »FürthsFamosesKultiplex« mit einem Konzept aus Kino, Plattenladen, Café und Club an den Start ging und in seiner Art einmalig in Bayern ist.
Juli 2007
In fast jedem Supermarkt sind sie zu finden, die Trolli Süßwaren. Was aber selbst viele Menschen aus dem Großraum nicht wissen, die sauren Apfelringe, Miniburger und vielfältigen Phantasiefiguren werden von der Fürther Firma Mederer produziert. Gegründet wurde die Firma 1948 von Willy Mederer, der zunächst Nudeln, Pfefferminzdragees, Brausepulver, Geleefrüchte und Cremepralinen herstellte.
1975 – mit der Einführung des Produktnamens Trolli – begann der Umstieg auf Fruchtgummis. Die Kreativität und Phantasie des heutigen Firmenchefs Herbert Mederer und der Mitarbeiter hat zu immer neuen Fruchtgummiartikeln geführt und die Erschließung neuer Märkte ermöglicht. So hat sich das Fürther Familienunternehmen innerhalb weniger Jahrzehnte zum zweitgrößten Fruchtgummihersteller der Bundesrepublik und einem der größten weltweit entwickelt.
September 2001
Die Kofferfabrik in der Lange Straße in Fürth ist einer der letzten Industriebauten in der einst von Fabriken gesäumten Straße. Ein Areal, das ein Stück Industriegeschichte erzählen kann – Fürther Industriegeschichte. Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut, hat das Gelände eine bewegte Geschichte hinter sich. Von einer Spiegelfabrik über Handwerksbetriebe und – nicht zuletzt – der Kofferfabrik Bermas hat das Gelände vielen Firmen eine Heimat gegeben.
Und heute? Das Leben in der Kofferfabrik ist noch nicht ganz erloschen. Von einem Immobilienmakler als Spekulationsobjekt gekauft, bietet es Handwerkern, Künstlern, einer Kneipe und einer Galerie noch einmal eine vorübergehende Heimat. Auf den Spuren der Geschichte ist point bei einem Wiedersehen der Arbeiterinnen der Bermas Kofferfabrik dabei – 40 Jahre nachdem sie Seite an Seite gearbeitet haben – und besucht heute ansässige Künstler und Handwerker.
Mai 1999
Vertreibung, Gewalt und Entbehrung liegen hinter den Kosovo-Flüchtlingen, die im Landkreis Fürth Zuflucht gefunden haben. Eine Familie aus Pristina erinnert sich an das Erlebte. Auch wenn die Vertriebenen jetzt in Sicherheit sind, ihre Gedanken sind immer noch in der Heimat, bei ihren Verwandten.
November 1997
Von niemandem angestellt, von niemandem bezahlt, ohne Auftrag, außer dem eigenen Antrieb, kümmert sich Gisela Blume seit sechs Jahren um die Geschichte des alten Jüdischen Friedhofs in Fürth. Über pflegerische Tätigkeiten hinausgehend hat sie sich eine große Aufgabe gestellt. Sie möchte die Grabsteine des Friedhofs, deren Inschriften von Jahr zu Jahr mehr verwittern, identifizieren und die einzelnen Lebenswege und Zusammenhänge rekonstruieren, um so einen wichtigen Teil der Fürther Geschichte vor dem Vergessen zu bewahren.
Juni 1997
Bella Rosenkranz ist die letzte Fürther Bürgerin, die den Holocaust überlebt hat und nach dem Krieg in ihre Heimatstadt zurückkehrte. Obwohl Bella bereits als Kind von der Gestapo nach Polen deportiert wurde, schon bald für viele Jahre in russische Gefangenschaft kam und nach Kriegsende noch viele Jahre illegal in Russland bleiben musste, hat sie sich nicht unterkriegen lassen. – Ganz im Gegenteil, der Zuschauer nimmt Anteil an einer Persönlichkeit, der man ihr Schicksal zwar ansieht, die aber ihren Lebensmut nie verloren hat.
August 1996
Vor 80 Jahren begann die Geschichte der Fürther Fliegerei auf dem ältesten Flughafen Mittelfrankens, der bis vor wenigen Jahren hinter dem Stacheldraht einer amerikanischen Militärkaserne verborgen blieb. Ein Zeitzeuge erinnert sich. Zunächst wurde der Flughafen bis 1920 zur Flugausbildung militärisch genutzt und dann für die Zivilfliegerei geöffnet. Mitte der 20er Jahre stand der Fürther Flughafen auf Platz 8 in Deutschland und es kamen im Jahr rund 5.000 Fluggäste zu Besuch. Mit dem Nationalsozialismus endete diese Ära. 1956 erlebte die Atzenhofer Heide nochmals einen Höhepunkt mit dem Flugtag der Nationen. Gegenwärtig werden die Werfthallen und Kasernenunterkünfte von Künstlern und Fotographen als Atelier genutzt.
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