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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


Juni 2012

Hoch­be­ga­bung – Vom Schwim­men ge­gen den Strom

Schon in frühester Kindheit entdeckte Dominik seine Leidenschaft für Musik

Fa­mi­lie Ma­lowa­niec be­wohnt mit zwei Kin­dern, ei­ner Kat­ze und ei­nem ver­spiel­ten Hund ein Rei­hen­haus in ei­nem Nürn­ber­ger Vor­ort. Der Va­ter geht zur Ar­beit, die Mut­ter küm­mert sich um den Haus­halt und die Er­zie­hung der Kin­der. Ei­ne Fa­mi­lie, wie es un­zäh­li­ge gibt, und doch wer­den sie in der Nach­bar­schaft zum Ge­sprächs­stoff, als be­kannt wird, dass ih­re bei­den Kin­der hoch­be­gabt sind und ei­ne Klas­se über­sprin­gen. Frau Ma­lowa­niec er­in­nert sich: »Als wir dar­über ge­spro­chen ha­ben, weil wir ein­fach sel­ber die Freu­de mit­tei­len woll­ten, ha­ben wir ge­merkt, dass es in Neid aus­ge­ar­tet ist, und in Mob­bing.« – ei­ne Er­fah­rung, die El­tern hoch­be­gab­ter Kin­der im­mer wie­der ma­chen müs­sen.

Familie Malowaniec im Mathematikum: Das Interesse ihrer Kinder zu fördern, war den Eltern immer wichtig

Da­bei ist es meist we­der für die El­tern noch für die Kin­der ein­fach, mit die­ser be­son­de­ren Ga­be um­zu­ge­hen. Bei den ei­nen führt die Un­ter­for­de­rung an der Schu­le zur Lei­stungs­ver­wei­ge­rung, an­de­re füh­len sich als et­was Be­son­de­res, re­agie­ren mit Ar­ro­ganz und wer­den so zu Au­ßen­sei­tern.

Malen und Zeichnen gehört zu Verenas Lieblingsbeschäftigungen

Um der­ar­ti­ge Pro­ble­me zu ver­mei­den, set­zen sich die El­tern in­ten­siv mit dem The­ma aus­ein­an­der und in­ve­stie­ren viel Zeit in die Er­zie­hung: »Das wa­ren nicht Kin­der, die man in die Ecke set­zen konn­te, die ha­ben ei­nen im­mer wie­der her­aus­ge­for­dert.« Sie ver­su­chen, ih­ren Kin­dern ei­ne un­be­schwer­te Kind­heit, frei von Lei­stungs­druck zu er­mög­li­chen und ih­nen gleich­zei­tig ein ge­sun­des Selbst­wert­ge­fühl mit­zu­ge­ben: »Ich hab im­mer mit den Kin­dern ein Lied ge­sun­gen – sei ein le­ben­di­ger Fisch und schwim­me ge­gen den Strom, es ist manch­mal schwer, ge­gen den Strom zu schwim­men, aber es lohnt sich.«

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 30 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Februar 2012

Un­ter­stüt­zung in­be­grif­fen? – Chan­cen und Gren­zen der In­klu­si­on

Noch ist es die gro­ße Aus­nah­me, dass Men­schen mit gei­sti­ger Be­hin­de­rung die Grund­schu­le be­su­chen, in der frei­en Wirt­schaft ar­bei­ten oder mit­ten im Stadt­teil in ei­ner Wohn­ge­mein­schaft le­ben. Was vor we­ni­gen Jah­ren noch un­denk­bar war, soll, wenn es nach den Vor­ga­ben ei­ner von der Bun­des­re­gie­rung ra­ti­fi­zier­ten UN-Re­so­lu­ti­on geht, zum Nor­mal­fall wer­den. Ziel der In­klu­si­on ist es, Men­schen mit Han­di­cap an al­len ge­sell­schaft­li­chen Be­lan­gen gleich­be­rech­tigt teil­ha­ben zu las­sen.

Seit 2002 gibt es an der Für­ther Pe­sta­loz­zi­schu­le ei­ne in­klu­si­ve Part­ner­klas­se. Vom er­sten bis zum vier­ten Schul­jahr wer­den hier Kin­der mit be­son­de­rem För­der­be­darf im Be­reich »gei­sti­ge Ent­wick­lung« ge­mein­sam mit Grund­schul­kin­dern un­ter­rich­tet.

Gegenseitige Unterstützung ist in der inklusiven Partnerklasse mittlerweile selbstverständlich

Die Viel­falt der Be­ga­bun­gen stellt ho­he An­sprü­che an die Leh­rer und er­for­dert zu­sätz­li­ches Per­so­nal, um auch den schwä­che­ren Schü­lern ein ih­ren Fä­hig­kei­ten ad­äqua­tes Ler­nen zu er­mög­li­chen. Ein Auf­wand, der sich aus Sicht der Leh­re­rin Ga­bi Wil­le lohnt: »Ich fin­de es ei­ne ganz wun­der­ba­re Art des Mit­ein­an­ders, die­se Freu­de, ein Buch in die Hand zu neh­men, beim ei­nen Kind zu be­ob­ach­ten, wäh­rend ein an­de­res jetzt schon mit Zah­len um­ge­hen kann, aber nicht spre­chen kann, und die­ses Er­leb­nis ist je­den Tag ein Ge­schenk, aber je­der Tag ist un­plan­bar.«

Martin Truckenbrodt gefällt sein Außenarbeitsplatz

Seit Herbst 2010 bie­tet die Le­bens­hil­fe Fürth Mit­ar­bei­tern der Werk­stät­ten die Mög­lich­keit, auf ei­nen Ar­beits­platz in der frei­en Wirt­schaft zu wech­seln. Mit Un­ter­stüt­zung ei­nes In­te­gra­ti­ons­be­auf­trag­ten ha­ben bis­her acht Mit­ar­bei­ter die­sen Schritt ge­wagt. Mar­tin Trucken­brodt ist ei­ner von ih­nen: Er ar­bei­tet im Wa­ren­la­ger ei­ner Wer­be­mit­tel­fir­ma und sieht die Mehr­be­la­stung, die die neue Ar­beits­stel­le mit sich bringt, po­si­tiv: »In den Werk­stät­ten war ich dicker, da nehm ich we­nig­stens ab, weil ich so­viel Be­we­gung hab«. Fir­men­chef Ro­land Brom­ba­cher ist mit Mar­tin mehr als zu­frie­den: »Der hat ei­nen wahn­sin­ni­gen An­trieb, der Kerl hat ei­ne to­tal gu­te See­le. Das kann man sich gar nicht vor­stel­len.«

Die ambulant begleitete Wohngemeinschaft bespricht den Speiseplan für die nächste Woche

Seit dem Früh­jahr 2010 gibt es in Fürth für Men­schen mit gei­sti­ger Be­hin­de­rung ei­ne Al­ter­na­ti­ve zum Wohn­heim. Die Le­bens­hil­fe hat in der Für­ther Süd­stadt ei­ne Woh­nung an­ge­mie­tet, in der jun­ge Er­wach­se­ne die Mög­lich­keit ha­ben, zu­sam­men zu le­ben. Li­sa, To­bi­as, Flo­ri­an und Ste­fan ha­ben sich be­wusst für das am­bu­lant be­glei­te­te Woh­nen in ei­ner Wohn­ge­mein­schaft ent­schie­den, »weil wir halt sel­ber al­les ler­nen, es­sen, put­zen, ein­kau­fen...« Seit dem Ein­zug ha­ben die WG-Be­woh­ner gro­ße Fort­schrit­te ge­macht und viel­leicht wird ihr gro­ßer Traum, ganz oh­ne Be­treu­ung le­ben zu kön­nen, ei­nes Ta­ges Wirk­lich­keit.

Drei er­mu­ti­gen­de Bei­spie­le, aber die be­trof­fe­nen Leh­rer und Päd­ago­gen war­nen da­vor, aus sol­chen Bei­spie­len zu schlie­ßen, dass dies die Lö­sung für al­le Men­schen mit Han­di­cap sein kann.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 28 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Dezember 2011

50 Jah­re Le­bens­hil­fe Fürth – vom Ver­sor­gen zum Be­glei­ten

Betreuung in der Lebenshilfe heisst Begleiten und Unterstützen

Le­bens­hil­fen gibt es heu­te in fast je­der deut­schen Stadt. Von be­trof­fe­nen El­tern vor 50 Jah­ren ge­grün­det, gibt es heu­te über 500 ei­gen­stän­di­ge Ver­ei­ne, die 170.000 Men­schen mit Han­di­cap be­treu­en.

Die Förderstätte versucht, auch Menschen mit Mehrfachbehinderungen eine sinnvolle Beschäftigung anzubieten

Die An­ge­bo­te sind in­zwi­schen sehr viel­sei­tig und an den Be­dürf­nis­sen der Men­schen ori­en­tiert. Sie sol­len ein weit­ge­hend selbst­or­ga­ni­sier­tes und selbst­be­stimm­tes Le­ben er­mög­li­chen. Die Be­treu­er ver­ste­hen sich da­bei als As­si­sten­ten und Be­glei­ter, die un­ter­stüt­zen, aber nicht be­vor­mun­den. In den An­fän­gen, wäh­rend der 1960er und 1970er Jah­re, war die Si­tua­ti­on noch ei­ne ganz an­de­re.

Die integrative Disco - eines der beliebtesten Angebote der Offenen Hilfen

Am Bei­spiel der Le­bens­hil­fe Fürth zeigt die Re­por­ta­ge auf, was sich in den letz­ten Jahr­zehn­ten ver­än­dert hat: The­ma­ti­siert wird un­ter an­de­rem das ge­gen vie­le Wi­der­stän­de er­kämpf­te Recht auf ei­ne selbst­be­stimm­te Se­xua­li­tät, die Stär­kung der Per­sön­lich­keits­rech­te – die durch die 1992 er­folg­te Ab­schaf­fung des Vor­mund­schafts­rechts er­folg­te und zu ei­nem voll­stän­dig ver­än­der­ten Selbst­ver­ständ­nis im Um­gang mit Men­schen mit gei­sti­ger Be­hin­de­rung führ­te – und die bis heu­te an­dau­ern­den Ver­su­che ei­ner In­te­gra­ti­on in un­se­re Ge­sell­schaft.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 15 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Dezember 2011

Es war nicht im­mer nor­mal, ver­schie­den zu sein

Wil­helm Lö­he grün­de­te 1854 die Dia­ko­nis­sen­an­stalt Neu­en­det­tels­au und nahm dort ne­ben Al­ten und Kran­ken, erst­mals in Bay­ern, auch Men­schen mit gei­sti­ger Be­hin­de­rung auf. Lö­he ging da­von aus, dass gei­stig be­hin­der­te Men­schen bil­dungs­fä­hig sind. Von da­her liess er sie un­ter­rich­ten und sorg­te für Be­schäf­ti­gung.

Abtransport von Bewohnern aus einem Heim der Diakonissenanstalt Neuendettelsau, Frühjahr 1941

Doch die von Charles Dar­wins Evo­lu­ti­ons­theo­rie aus­ge­lö­ste Dis­kus­si­on über die so­ge­nann­te Ras­sen­hy­gie­ne führ­te be­reits in den 1920er Jah­ren zu er­sten Ir­ri­ta­tio­nen. Wis­sen­schaft­ler und Ärz­te dis­ku­tier­ten, ob man »un­wer­tes Le­ben«, und da­zu zähl­ten auch gei­stig be­hin­der­te Men­schen, aus­mer­zen müs­se. Wo­zu dies im Drit­ten Reich führ­te, ist be­kannt. Doch auch nach En­de des Zwei­ten Welt­krie­ges wur­den Men­schen mit gei­sti­ger Be­hin­de­rung wei­ter dis­kri­mi­niert. Erst durch die von be­trof­fe­nen El­tern über­all in Deutsch­land ge­grün­de­ten »Le­bens­hil­fen« ver­bes­ser­te sich lang­sam die Si­tua­ti­on.

Jochen Kiener arbeitet seit 26 Jahren mit großer Begeisterung in den Dambacher Werkstätten der Lebenshilfe Fürth

Der Film zeigt, wie sich der Um­gang mit Men­schen mit gei­sti­ger Be­hin­de­rung seit der Mit­te des 19. Jahr­hun­derts bis heu­te ver­än­dert hat.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 18 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Juni 2011

»yediğin ta­bağa sı­ç­ma« – »Man scheisst nicht auf den Tel­ler, von dem man isst!«

Mou­rat, Sohn tür­kisch­stäm­mi­ger Grie­chen, wur­de vor 21 Jah­ren in Fürth ge­bo­ren. Nach ei­ner Aus­bil­dung zum Bäcke­rei­fach­ver­käu­fer stell­te er fest, dass er vom Le­ben mehr will, als Brot und Bröt­chen zu ver­kau­fen. Seit­dem sind ei­ni­ge Jah­re ver­gan­gen.

Mourat im Studio

Mou­rat tritt in­zwi­schen bei je­der sich bie­ten­den Ge­le­gen­heit als Rap­per M‑StYlEr auf und be­sucht gleich­zei­tig die Be­rufs­ober­schu­le, um sein Ab­itur nach­zu­ma­chen. Er ist froh, dass er hier in Deutsch­land die Mög­lich­keit da­zu hat und kann die Kri­tik von an­de­ren Ju­gend­li­chen mit Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund an sei­ner neu­en Hei­mat nicht ver­ste­hen. »Man scheisst nicht auf den Tel­ler, von dem man isst!«, so lau­tet ein tür­ki­sches Sprich­wort, das er in die­sem Zu­sam­men­hang ger­ne zi­tiert.

Mourat in der Schule

Manch­mal fühlt sich Mou­rat et­was zwei­ge­teilt: Ei­ner­seits ist er ein sehr bo­den­stän­di­ger Mensch, dem die Fa­mi­lie über al­les geht. An­de­rer­seits gibt es da den Rap­per M‑StYlEr, des­sen gro­ßer Traum es ist, Er­folg mit sei­ner Mu­sik zu ha­ben: »Der Mou­rat und der M‑StYlEr, das sind zwei Per­so­nen, der Mou­rat, der bin ich, der sorgt halt für sei­ne Aus­bil­dung, für sei­ne Zu­kunft, der bil­det sich wei­ter und der M‑StYlEr, der ist halt der Künst­ler, der in mir drin steckt, der braucht halt sei­ne Büh­ne und für ihn wünsch ich mir halt nur ein Al­bum aufm Re­gal zum Ver­kau­fen, er soll ei­ne Mil­li­on da­mit ver­die­nen und dann kann er schon in die Ren­te ge­hen, mehr braucht der nicht zu ma­chen, und da­nach kann der Mou­rat in Ru­he mit sei­ner Fa­mi­lie glück­lich in sei­nem Haus le­ben.«

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 24 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
August 2010

Hoch­be­ga­bung – Fluch und Se­gen

Auf den er­sten Blick sind es ganz ge­wöhn­li­che Ju­gend­li­che und doch un­ter­schei­den sie sich von 98% der Be­völ­ke­rung – zu­min­dest durch ei­ne Zahl: Ihr IQ liegt über 130. Per De­fi­ni­ti­on be­deu­tet dies – sie sind hoch­be­gabt. Was zu­nächst nach ei­nem Ge­schenk der Na­tur klingt, emp­fin­den vie­le Hoch­be­gab­te als Be­la­stung. Wäh­rend die we­ni­gen so­ge­nann­ten Wun­der­kin­der un­ter den Hoch­be­gab­ten in den Me­di­en ge­fei­ert wer­den, ha­ben vie­le Hoch­be­gab­te oft mit gro­ßen Schwie­rig­kei­ten zu kämp­fen.

Hochbegabte Jugendliche bei einem Medienseminar mit den Kleverkids auf Kloster Banz

Vie­le ver­lie­ren be­reits an der Grund­schu­le die Lust am Un­ter­richt. Die ei­nen füh­len sich von dem dort Ge­bo­te­nen un­ter­for­dert oder von den Leh­rern ne­giert. An­de­re ver­su­chen, ihr wah­res Lei­stungs­ver­mö­gen zu ver­stecken, um nicht auf­zu­fal­len und als Stre­ber zu gel­ten. Das Er­geb­nis: Lan­ge­wei­le, Lei­stungs­ver­wei­ge­rung, Fru­stra­ti­on. Im Ex­trem­fall kann dies wie bei Con­ny G. zu dra­ma­ti­schen Si­tua­tio­nen füh­ren. So kam ihr Sohn ei­nes Ta­ges nach der Grund­schu­le mit den Wor­ten auf sie zu: »Ma­ma, wenn mich der lie­be Gott nicht von der Welt holt, dann mach ich es al­lei­ne.«

Fortbildung zum Thema Hochbegabung an der Grundschule

Der Film der Me­di­en PRAXIS e. V. zeigt die Schwie­rig­kei­ten von Hoch­be­gab­ten, mit sich und ih­ren in­tel­lek­tu­el­len Fä­hig­kei­ten klar zu kom­men. Hoch­be­gab­te er­zäh­len, was aus ih­rer Sicht bei ih­nen an­ders ist, war­um die mei­sten nur un­gern zur Schu­le ge­hen, ob­wohl sie sehr wiss­be­gie­rig sind, wes­halb man­che Pro­ble­me ha­ben, sich in der Welt der Nicht-Hoch­be­gab­ten zu­recht zu fin­den und wel­chen Um­gang mit Hoch­be­gab­ten sie sich von der Ge­sell­schaft wün­schen. Ei­ne Re­por­ta­ge, die die Fra­ge stellt, war­um wir au­ßer­ge­wöhn­li­che Lei­stun­gen in Sport und Kul­tur wert­schät­zen, uns aber so we­nig Mü­he ma­chen, Hoch­be­gab­te und ih­re Pro­ble­me ernst zu neh­men.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 35 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Juli 2010

Vi­si­on-In­g21 – Ein Wett­be­werb, der Wis­sen schafft

Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums mit ihrem Projektlehrer beim Messen an ihren Solarmodulen

Ju­gend­li­che beim en­ga­gier­ten Ar­bei­ten und Tüf­teln – und das an der Schu­le? Nor­ma­ler­wei­se ein eher sel­te­nes Bild, aber im Rah­men von Vi­si­on-In­g21 ist ge­nau das ge­wollt. 23 Teams aus 20 Baye­ri­schen Schu­len ha­ben in die­sem Schul­jahr ge­mein­sam mit Part­nern aus der In­du­strie an ver­schie­de­nen Pro­jek­ten ge­ar­bei­tet. Me­di­en PRAXIS e. V. hat zwei die­ser Grup­pen mit der Ka­me­ra be­glei­tet.

Schüler des Pirckheimer-Gymnasiums beim Partnerunternehmen Federal Mogul

In­itia­tor und Aus­rich­ter die­ses am­bi­tio­nier­ten Wett­be­werbs ist der För­der­kreis In­ge­nieur­stu­di­um e. V.; Ziel des Wett­be­werbs ist auf der ei­nen Sei­te, Schü­lern er­ste »Hands on«-Erfahrungen im Be­reich Na­tur­wis­sen­schaft und Tech­nik zu ver­mit­teln und ih­nen durch die Zu­sam­men­ar­beit mit Azu­bis und Tech­ni­kern ei­nen Ein­blick in Un­ter­neh­mens­struk­tu­ren zu ge­ben. An­de­rer­seits möch­ten die be­tei­lig­ten Un­ter­neh­men den Schü­lern das Be­rufs­bild des In­ge­nieurs nä­her brin­gen, da vie­le mit­tel­frän­ki­sche Fir­men in den näch­sten Jah­ren ei­ne Un­ter­ver­sor­gung mit gut aus­ge­bil­de­ten In­ge­nieu­ren be­fürch­ten.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 23 Min.

Mai 2010

»Ich hab noch wo­an­ders ein Le­ben«

Übers Internet immer mit der alten Heimat verbunden

Ana­sta­sia wur­de in Mol­da­wi­en ge­bo­ren und war drei Jah­re alt, als ih­re El­tern sich trenn­ten. Da ih­re Mut­ter in Mol­da­wi­en kei­ne gut be­zahl­te Ar­beit fand, fing sie an, ihr Geld mit Im- und Ex­port­ge­schäf­ten zu ver­die­nen. In den Jah­ren, in de­nen ih­re Mut­ter meist auf Rei­sen war, leb­ten sie und ihr Bru­der bei ei­ner Tan­te. Un­ter der Tren­nung litt die Fa­mi­lie sehr. Nach­dem Ana­sta­si­as Mut­ter in Deutsch­land ei­ne Ar­beit ge­fun­den hat­te, ka­men 2001 auch ih­re Kin­der hier­her.

Beim Kickboxen fand Anastasia Abstand zum nicht ganz einfachen Beginn in Deutschland

Ana­sta­sia war froh, wie­der mit der Mut­ter zu­sam­men zu sein. Sie hat schnell Deutsch ge­lernt, vie­le Freun­de ge­fun­den und ist ei­gent­lich ei­ne »in­te­grier­te Mi­gran­tin«. Doch die Sehn­sucht nach Mol­da­wi­en bleibt. »Ich fühl mich da ein­fach ganz an­ders. Ich bin ein ganz an­de­rer Mensch.« In­zwi­schen ist Ana­sta­sia 19 und auf der Su­che nach ei­nem Aus­bil­dungs­platz – ihr Traum wä­re es al­ler­dings, noch mal ei­ne Zeit in Mol­da­wi­en zu ver­brin­gen. »Viel­leicht hab ich dann satt da­von, ich weiß es nicht, kann ja sein, dann kann ich hier frei nor­mal le­ben wie je­der an­de­re, weil jetzt geht das nicht, ich bin auf zwei Län­dern so, sa­gen wir, ver­teilt. Ich hab wo­an­ders noch ein an­de­res Le­ben, es ist ein­fach so.«

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 15 Min.

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