April 2001
Im Internationalen Jugendzentrum in Nürnberg entwickeln deutsche, russische und türkische Jugendliche in einem Videoprojekt Szenen, die ihre kulturelle Identität und Zugehörigkeit sowie ihr Leben in Deutschland beschreiben – nicht zuletzt, um darauf hinzuweisen, dass sie keine Menschen zweiter Klasse sind. Die Jugendlichen erzählen über ihre Erfahrungen in Deutschland, was sie voneinander trennt, was sie gemeinsam haben und was sie verbindet.
Februar 2001
Die WestEndOpera ist ein Projekt von rund 30 Jugendlichen aus 12 Nationen. Über ein Jahr haben sie getextet, komponiert und geprobt, um in einem HipHop-Musical ihre Geschichten und das Lebensgefühl ihrer Generation auf die Bühne zu bringen. Entstanden ist ein Musical, in dem es um Glaubwürdigkeit, Identität und Zugehörigkeit geht – erzählt in den Farben und Tönen des HipHop. Hinter diesem Projekt steht die Idee, arbeitslose Jugendliche auf Medien- und Bühnenberufe vorzubereiten. Dabei ist das einzige, was zählt, Talent. Schulabschlüsse, Drogen oder Vorstrafen sind zweitrangig, Nationalität und Hautfarbe spielen bei der Besetzung keine Rolle. Für viele der Jugendlichen eine neue Erfahrung, denn in ihrem Alltag wurden sie bisher oft benachteiligt und ausgegrenzt.
Dezember 2000
In der Nacht zum 12. Juli 1999, wenige Tage vor seinem 18. Geburtstag, setzt Roderik seinem Leben ein Ende. Mit dem Fahrrad fährt er zu einer Autobahnbrücke und stürzt sich kopfüber in den Tod. Völlig unerwartet und ohne jemanden in seine Selbstmordgedanken einzuweihen, beschloss Roderik seinen Freitod.
Der hochbegabte Schüler löst mit dieser Entscheidung, in seinem Umfeld eine tiefe Erschütterung aus. Mutter, Freunde und ein Lehrer erinnern sich an Roderiks letzte Tage und suchen nach einer Erklärung warum der allseits beliebte Schüler seinem Leben auf so tragische Weise eine Ende setzte.
Juli 2000
Internationale Studien belegen, dass die Leistungen deutscher Schüler im Vergleich zu ihren europäischen Altersgenossen gerade einmal Mittelmaß sind und lassen so die Rufe nach anderen, besseren Lehr- und Lernmethoden lauter werden. Eine Schule, die nach neuen Wegen der Wissensvermittlung sucht, ist das Hans-Sachs-Gymnasium in Nürnberg. Aktives, eigenverantwortliches Lernen der Schüler statt reinem Frontalunterricht mit dozierenden und problematisierenden Lehrern – dies sind Zielsetzungen, mit denen man verhindern will, dass die Schule von morgen zur Schule von gestern wird.
Mai 2000
Rund 20% aller ausländischen Jugendlichen verlassen die Schule ohne Abschluss, mehr als dreimal so viele wie deutsche Jugendliche. Ein erfolgreicher Schulabschluss ist aber, heute mehr denn je, Voraussetzung für einen guten Start ins Berufsleben und damit zur Integration in die Gesellschaft. Verschiedene Nürnberger Vereine versuchen, dieser Tatsache durch entsprechende Angebote Rechnung zu tragen. Über die Mütter suchen sie nach Wegen, die Kinder und Jugendlichen zu unterstützen und gutnachbarschaftliches Zusammenleben zu fördern.
Juni 1998
Probleme mit Drogen, Alkohol und anderen Abhängigkeiten sind in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Kann über geeignete Präventionsmaßnahmen die Wahrscheinlichkeit von Abhängigkeit und Sucht reduziert werden? Seit Beginn der 90er Jahre zählen zur Suchtprävention nicht nur die Aufklärung und Abschreckung, sondern vor allem auch die Vermittlung von Lebenskompetenz. Neue Ansätze der Prävention beginnen daher schon im Vorschulalter. Im Vordergrund stehen die Stärkung des Selbstbewusstseins und die Kommunikationsfähigkeit von Kindern. Einige dieser Präventionsansätze werden vorgestellt.
Oktober 1997
Sich für Natur und Umwelt einzusetzen, ist bei Jugendlichen derzeit nicht unbedingt angesagt. Vor allem in großen Städten kämpfen Naturschutzverbände schon seit einiger Zeit um Nachwuchs. Georg und Sabine gehören zu den Ausnahmen, sie engagieren sich in der Jugendgruppe des Nürnberger Bund Naturschutzes. Gemeinsam mit der Gruppe starten sie Aktionen und entwickeln Aktionsformen, die von der Fahrraddemo bis zur Brücken- und Baumbesetzung reichen. Sie wollen damit auf die Notwendigkeit eines aktiven Umweltschutzes aufmerksam machen, denn für beide ist es wichtig, nicht immer nur zu reden, sondern auch konkret zu handeln.
September 1997
Jenny ist kein Einzelfall, sie teilt ihr Schicksal mit vielen Jugendlichen, denen es nach der Schule nicht gelungen ist, eine Lehrstelle zu finden. Auch nach dem berufsvorbereitenden Jahr sieht es für sie nicht besser aus. Nach unzähligen Bewerbungen, Absagen und Besuchen auf dem Arbeitsamt verliert sie langsam die Hoffnung, noch eine Ausbildungsstelle in ihrem Traumberuf als Tierarzthelferin zu finden. Aus dem Freundes- und Bekanntenkreis hört sie immer wieder, dass man in viele Richtungen offen bleiben muss, um eine Stelle zu finden, und es wird für Jenny immer schwieriger, für ihre Träume Verständnis zu bekommen.
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