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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


Oktober 2018

»Al­le Macht den Kin­dern« – Die Gip­fel­kon­fe­renz der Kin­der

Um den Forderungen der Kinder nach mehr Frieden in der Welt Ausdruck zu verleihen, waren im Vorfeld der Gipfelkonferenz Kinder aus Nürnberg und Umgebung aufgerufen, ihre Spielzeugwaffen vorbei zu bringen, um daraus eine Friedensskulptur zu bauen.

Im Sep­tem­ber 2018 ka­men Kin­der und Ju­gend­li­che aus 10 Län­dern zu ei­ner Gip­fel­kon­fe­renz der Kin­der nach Nürn­berg in die Stra­ße der Men­schen­rech­te.

Zum Auftakt der Gipfelkonferenz der Kinder haben die Teilnehmer ihre Botschaften in der Straße der Menschenrechte auf Autos geschrieben. Die Wagen wurden den Kindern freiwillig zum Bemalen zur Verfügung gestellt.

Bei dem von Jo­han­nes Volk­mann und sei­nem Team vom Nürn­ber­ger Pa­pier­thea­ter in­iti­ier­ten Kunst­pro­jekt geht es dar­um, Kin­dern und Ju­gend­li­chen ei­ne Stim­me zu ge­ben. Da­zu fan­den im Vor­feld in den Hei­mat­län­dern der Gip­fel­kon­fe­renz­teil­neh­mer Kin­der­kon­fe­ren­zen statt, bei de­nen The­men und Fra­gen, die die Kin­der be­we­gen, er­ar­bei­tet und an­schlie­ßend in künst­le­ri­scher Form prä­sen­tiert wur­den.

Um nicht nur 'ein nettes Kinderprojekt' zu sein, haben die Konferenzteilnehmer bei der Eröffnung Geld gesammelt. Gemeinsam überlegen sie, wie sie dieses Budget von über € 1.000 Euro sinnvoll einsetzen.

Rund 60 die­ser Kin­der ka­men jetzt nach Nürn­berg und über­leg­ten ge­mein­sam, wie sie ih­ren Be­lan­gen mehr Ge­wicht ver­schaf­fen kön­nen.

Vier Jahre lang reiste Johannes Volkmann mit seinem Team mit einem eigens entwickelten Fragebuch durch die Welt, in das die Kinder ihre Hoffnungen, Wünsche und Ängste, aber auch Ihre Forderungen an uns Erwachsene und die Politik schreiben, malen, kleben oder stempeln konnten. Rund 1000 Bücher sind im Laufe der Zeit zusammen gekommen.

Sie ver­such­ten, Kon­sum neu zu den­ken, woll­ten Zei­chen ge­gen die Ge­walt in der Welt set­zen, stell­ten sich und den Er­wach­se­nen »die Geld­fra­ge« und mach­ten sich Ge­dan­ken dar­über, wie sie ih­re Bot­schaf­ten in krea­ti­ver Form un­ter die Men­schen brin­gen kön­nen.

Um der 'Plastikvermüllung der Welt' entgegenzuwirken, wurde das Label 'TUN' entwickelt und die Gipfelkonferenzteilnehmer haben selbst Waschmittel hergestellt und es an die Besucher verschenkt.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 50 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Februar 2016

Ein­ge­schrie­ben in die Haut

Szenenfoto

Es ist noch gar nicht so lan­ge her, da as­so­zi­ier­te man Tat­toos mit See­fah­re­rei, Knast und Rot­licht­mi­lieu. In den spä­ten 1980er Jah­ren war ein tä­to­wier­ter Un­ter­arm »noch ’ne ech­te An­sa­ge«, er­in­nert sich Kal­le, der seit über 35 Jah­ren in Bam­berg als Tä­to­wie­rer ar­bei­tet. Heut­zu­ta­ge fällt man al­ler­dings fast mehr auf, wenn man kein Tat­too trägt. An­geb­lich ist in­zwi­schen je­der vier­te Deut­sche un­ter 35 Jah­ren tä­to­wiert. Da­bei han­delt es sich nicht nur um Künst­ler oder Krea­ti­ve: In­zwi­schen las­sen auch Bank­an­ge­stell­te und Be­am­te ih­ren Kör­per mit Tat­toos ver­schö­nern. Ge­hört es dem­nach heu­te für jun­ge Men­schen ge­nau­so da­zu, tä­to­wiert zu sein, so wie das neue­ste iPho­ne zu be­sit­zen? Ist man schlicht­weg out, wenn man sich dem ver­wei­gert?

Szenenfoto

Wenn man frü­her zei­gen woll­te, dass man ein har­ter Hund ist und ei­ni­ges auf dem Kerb­holz hat, dann ließ man sich ei­ne »Knast­t­rä­ne« tä­to­wie­ren. Aber was ver­bin­den Men­schen heu­te mit ih­rem Kör­per­schmuck? Wol­len Men­schen mit ih­ren Tat­toos et­was aus­sa­gen, sie als Kom­mu­ni­ka­ti­ons­in­stru­ment ein­set­zen, oder geht es nur dar­um, mit­re­den zu kön­nen bzw. Teil ei­nes Trends zu sein?

Szenenfoto

Auch Tat­toos un­ter­lie­gen Mo­den. Kla­mot­ten, die man heu­te trägt, kann man mor­gen in den Alt­klei­der­con­tai­ner wer­fen, aber was macht man mit ei­nem Arsch­ge­weih, das man sich vor 20 Jah­ren auf den un­te­ren Rücken hat tä­to­wie­ren las­sen?

Szenenfoto

Nach wel­chen Kri­te­ri­en wählt man sei­nen Kör­per­schmuck aus? Lässt man es bei ein paar Stern­chen oder ei­ner klei­nen Ro­se, be­schränkt sich auf Stel­len, die man leicht be­decken kann, oder macht man es wie Jo­han­nes Stahl und lässt sich den Spruch »Shit never goes wrong« in kra­ke­li­ger Schrift auf den Hals tä­to­wie­ren? Lässt man sich von Ma­thes Kri­vy ein Ganz­kör­per­kon­zept tä­to­wie­ren, das an po­ly­ne­si­sche ri­tu­el­le Tat­toos er­in­nert, da­mit aber ei­gent­lich nichts zu tun hat, oder ist ein asia­ti­scher Bo­dy­su­it von dem Forch­hei­mer Snü­den die rich­ti­ge Ent­schei­dung, wenn man sei­nen Kör­per ver­schö­nern las­sen will? Wenn der Tä­to­wie­rer kei­ne pas­sen­de Vor­la­ge hat – im In­ter­net fin­det sich für je­den Ge­schmack das pas­sen­de.

Szenenfoto

Selbst in Klein­städ­ten gibt es heu­te meist meh­re­re Tat­too­stu­di­os. Die An­zahl der Tä­to­wie­rer hat in den letz­ten Jah­ren sprung­haft zu­ge­nom­men, dar­un­ter sind im­mer mehr Ab­sol­ven­ten von Kunst­aka­de­mien und De­si­gner wie Ca­li­na Hain. Sind Tat­toos, wenn sie von Künst­lern er­stellt sind, Kunst bzw. wann sind Tat­toos Kunst? Was bringt Men­schen da­zu, ih­rem Tä­to­wie­rer freie Hand bei der Mo­di­fi­zie­rung ih­res Kör­pers zu ge­ben? Tä­to­wie­rer und Tä­to­wier­te er­zäh­len von ih­rem Ver­hält­nis zu der Ge­stal­tung des mensch­li­chen Kör­pers.

Szenenfoto

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 55 Min.

Aus­schnit­te aus die­sem Film wa­ren im Ok­to­ber 2015 in der Aus­stel­lung »Skin Sto­ries. Tat­too & Kunst« in der kunst ga­le­rie fürth im Rah­men des Fe­sti­vals »net:works« zu se­hen – hier ein Teaser da­zu.

Juli 2014

BLM-Tel­ly für Do­ku­men­ta­ti­on über die Gu­stav­stra­ße

Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald von Me­di­en PRAXIS e. V. wur­den am Diens­tag, dem 8. Ju­li 2014 für die Do­ku­men­ta­ti­on Le­bens­lust, Le­bens­frust – vom span­nungs­rei­chen Le­ben in der Gu­stav­stra­ße mit dem BLM-Tel­ly aus­ge­zeich­net. Der Preis wur­de für die be­ste Re­por­ta­ge, Do­ku­men­ta­ti­on und Son­der­sen­dung im pri­va­ten Baye­ri­schen Fern­se­hen im Jahr 2013 ver­lie­hen.

Bei der Preisverleihung im Nürnberger Messezentrum im Rahmen der Lokalrundfunktage 2014

Nach dem zwei­ten Preis beim Me­di­en­preis der Me­tro­pol­re­gi­on ist dies be­reits die zwei­te Aus­zeich­nung für den Film. Die Ju­ry hob bei der Do­ku­men­ta­ti­on be­son­ders her­vor: »Dem Bei­trag ist es ein­fach ge­lun­gen, die zwei Po­si­tio­nen sehr un­par­tei­isch, aber sehr aus­ge­wo­gen auch tat­säch­lich dar­zu­stel­len und ganz klar zu sa­gen, so ei­ne idea­le Lö­sung kann es ei­gent­lich gar nicht ge­ben, es wird im­mer ei­ner den Kür­ze­ren zie­hen. Der Bei­trag hat sich die­ses The­mas in­ten­siv und auch sehr sehr vor­sich­tig und mü­he­voll an­ge­nom­men.« (Aus­schnitt aus der Lau­da­tio)

In der Ju­ry wa­ren un­ter an­de­rem: Kat­rin Mül­ler-Ho­hen­stein (ZDF-Re­dak­teu­rin), Kat­ja Ho­fem (Ge­schäfts­füh­re­rin Ka­bel 1), Phil­ipp Wa­lu­lis (Jour­na­list Süd­west­rund­funk) und Wal­ter Keil­bart (Vor­sit­zen­der des Fern­seh­aus­schus­ses des Me­di­en­ra­tes).

Bei der Preisverleihung im Nürnberger Messezentrum im Rahmen der Lokalrundfunktage 2014

Die bei­den Fil­me­ma­cher freut, dass ih­re auf­wen­di­ge Re­cher­che und ihr en­ga­gier­ter Ver­such, das The­ma in ei­ner neu­tra­len Form auf­zu­ar­bei­ten, be­reits das zwei­te Mal als preis­wür­dig an­ge­se­hen wer­den. Der Film hat in ganz Bay­ern Auf­merk­sam­keit er­regt. Un­ter an­de­rem dien­te er auch Mit­glie­dern des Baye­ri­schen Land­ta­ges im Rah­men der Dis­kus­si­on über ei­ne bay­ern­wei­te Ver­kür­zung der Sperr­zeit für Au­ßen­aus­schank­flä­chen als wich­ti­ge In­for­ma­ti­ons­quel­le und wur­de wäh­rend der Dis­kus­si­on im Land­tag auch mehr­mals zi­tiert.

Durch die Do­ku­men­ta­ti­on, so die Fil­me­ma­cher, ist es ge­lun­gen, die Dis­kus­si­on über das The­ma auf ei­ne brei­te­re und auf­ge­klär­te­re Ba­sis zu stel­len: »Vor der Aus­strah­lung der Do­ku­men­ta­ti­on hat ja kei­ner mehr die Ar­gu­men­te der an­de­ren Sei­te an­ge­hört, von da­her war die Aus­ein­an­der­set­zung sehr stark durch Po­le­mik ge­kenn­zeich­net.«, so die bei­den Fil­me­ma­cher. Sie be­dau­ern, dass es nicht ge­lun­gen ist, dass sich die Par­tei­en noch ein­mal an ei­nen Tisch set­zen und ge­mein­sam nach ei­ner Lö­sung su­chen. Dies, so Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald, war ja das ei­gent­li­che Ziel des Fil­mes, denn »letzt­end­lich nimmt durch die Aus­ein­an­der­set­zung nicht nur die Gu­stav­stra­ße, son­dern in­zwi­schen so­gar das An­se­hen der gan­zen Stadt Scha­den.« (Tho­mas Stei­ger­wald)

Bei der Preisverleihung im Nürnberger Messezentrum im Rahmen der Lokalrundfunktage 2014

Auf­grund der Aus­zeich­nung und der vie­len Nach­fra­gen von Bür­gern aus ganz Bay­ern wird die zwei­tei­li­ge Do­ku­men­ta­ti­on am

Sonn­tag, dem 20. Ju­li 2014 um 19.30 Uhr (Teil 1) und
Sonn­tag, dem 27. Ju­li 2014 um 19.30 Uhr (Teil 2)

auf dem Sen­de­platz von Me­di­en PRAXIS e. V. wie­der­holt.

Ih­re point-Re­dak­ti­on

Video auf YouTube anschauen Vom preis­ge­krön­ten Film gibt es ei­nen Aus­schnitt auf You­Tube.
Juli 2013

»Schü­ler fra­gen – Po­li­ti­ker ant­wor­ten« – ein Pro­jekt mit der 10c des Jo­han­nes-Schar­rer-Gym­na­si­ums

Mit­te Sep­tem­ber sind Bun­des­tags­wah­len. Ein The­ma, das auch in der Schu­le be­ar­bei­tet wird, aber bei Ju­gend­li­chen meist we­nig Be­gei­ste­rung aus­löst. Grund ge­nug für Me­di­en PRAXIS e. V., das The­ma ge­mein­sam mit Schü­lern des Nürn­ber­ger Jo­han­nes-Schar­rer-Gym­na­si­ums et­was ge­nau­er zu be­trach­ten.

Fast 40 Schulstunden lang haben die Schüler recherchiert, diskutiert und Fragen entworfen

In dem Pro­jekt »Schü­ler fra­gen – Po­li­ti­ker ant­wor­ten« mit der Klas­se 10c des Jo­han­nes-Schar­rer-Gym­na­si­ums ha­ben Mit­ar­bei­ter von Me­di­en PRAXIS e. V. in Zu­sam­men­ar­beit mit dem So­zi­al­kun­de­leh­rer von März bis Mit­te Ju­li die Schü­ler dar­auf vor­be­rei­tet, je­weils halb­stün­di­ge In­ter­views mit Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten bzw. –kan­di­da­ten der fünf im Bun­des­tag ver­tre­te­nen Par­tei­en zu füh­ren, die dann auf un­se­rem Sen­de­platz in fünf point Spe­zi­al-Sen­dun­gen aus­ge­strahlt wer­den.

In der Nürnberger Fußgängerzone wurden Passanten nach ihrem Wahlverhalten befragt

Auch in der 10c war das In­ter­es­se an Po­li­tik zu­nächst eher ge­ring, die Aus­sa­gen der Schü­ler reich­ten von: »Oft­mals ver­wir­rend und kom­pli­ziert« bis zu »Für die mei­sten jun­gen Men­schen echt un­in­ter­es­sant und ei­gent­lich weiß kei­ner wirk­lich viel drü­ber«. Po­li­ti­ker wa­ren »Leu­te, die ver­su­chen, durch Ver­dre­hung der Er­eig­nis­se Sa­chen für sich bes­ser da­ste­hen zu las­sen«, »Leu­te, die viel re­den und ir­gend­wie nicht so viel ma­chen« oder »sie soll­ten ’nen ech­ten Dok­tor­ti­tel ha­ben, den sie sich wirk­lich ver­dient ha­ben und wenn nicht, dann soll­ten sie bes­ser lü­gen kön­nen«.

Höhepunkt des Projektes waren die Einzel-Interviews mit Mandatsträgern und Kandidaten für die Bundestagswahl

In Klein­grup­pen wur­de vier Mo­na­te und fast 40 Schul­stun­den lang re­cher­chiert und dis­ku­tiert. Ei­ne Schü­ler­grup­pe be­frag­te Pas­san­ten zu de­ren Po­li­tik­ver­ständ­nis und An­fang Ju­li führ­ten die Schü­ler die In­ter­views mit Bun­des­tags­kan­di­da­ten der fünf im Bun­des­tag ver­tre­te­nen Par­tei­en.

Nach der ein­lei­ten­den Re­por­ta­ge am kom­men­den Sonn­tag se­hen Sie an den fol­gen­den fünf Sonn­ta­gen die In­ter­views mit den Po­li­ti­kern:

Sonn­tag, den 11. Aug. 2013:   Ha­rald Wein­berg, MdB, DIE LINKE
Sonn­tag, den 18. Aug. 2013:   Til­man Schü­rer, FDP
Sonn­tag, den 25. Aug. 2013:   Uwe Ke­ke­ritz, MdB, Bünd­nis 90/Die Grü­nen
Sonn­tag, den 01. Sep. 2013:   Ga­brie­la Hein­rich, SPD
Sonn­tag, den 08. Sep. 2013:   Mi­cha­el Frie­ser, MdB, CSU

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 18 Min.

Februar 2013

Ver­triebs­part­ner ge­sucht!

Für un­se­re DVD-Pro­duk­tio­nen zu lo­ka­len The­men aus Fürth su­chen wir Ein­zel­händ­le­rIn­nen und Ge­wer­be­trei­ben­de vor Ort, die ih­re Schau­fen­ster-Schei­be zum Schei­ben-Schau­fen­ster ma­chen, in­dem Sie un­se­re DVDs mit in die Aus­la­ge neh­men:

Cover von DVD-Produktionen mit Fürther Themen

Selbst­ver­ständ­lich gibt es kei­ne Ver­pflich­tun­gen zur Ab­nah­me be­stimm­ter Ti­tel oder zu ei­ge­nen In­ve­sti­tio­nen: Der Ver­kauf er­folgt aus­schließ­lich auf Kom­mis­si­ons­ba­sis, nicht ver­kauf­te Ex­em­pla­re neh­men wir je­der­zeit wie­der zu­rück.

Cover von DVD-Produktionen mit Fürther Themen

Der End­ver­kaufs­preis un­se­rer DVDs liegt in der Re­gel bei € 15,–, den Ju­bi­lä­ums­film »Ge­bo­ren in Fürth – 100 Jah­re Na­than­stift« kön­nen wir in­des dank gro­ßer Auf­la­ge zum Son­der­preis von € 12,– an­bie­ten. Die Kon­di­tio­nen für Wie­der­ver­käu­fer kön­nen In­ter­es­sen­ten bei der Re­dak­ti­on er­fra­gen.

Februar 2013

Ein paar Ge­dan­ken zum The­ma Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kul­tur

An­fang die­ser Wo­che sa­hen wir uns ge­zwun­gen, die Kom­men­tar­funk­ti­on un­ter dem Ar­ti­kel »Le­bens­lust, Le­bens­frust – vom span­nungs­rei­chen Le­ben in der Gu­stav­stra­ße« auf un­be­stimm­te Zeit zu de­ak­ti­vie­ren. Ei­ni­ge schrift­li­che bzw. fern­münd­lich (mit un­ter­drück­ter Ruf­num­mer) ge­äu­ßer­te Mei­nun­gen wa­ren der­art ni­veau­los, dass wir dies we­der ak­zep­tie­ren noch ver­öf­fent­li­chen woll­ten. Wir sa­hen uns mit Un­ter­stel­lun­gen, Be­lei­di­gun­gen und so­gar mit der An­dro­hung bzw. An­kün­di­gung von Straf­ta­ten kon­fron­tiert, die größ­ten­teils ge­gen Drit­te, aber zum Teil auch ge­gen uns aus­ge­spro­chen wur­den. In der bald 18-jäh­ri­gen Schaf­fens­zeit von Me­di­en PRAXIS e. V. ist dies oh­ne Bei­spiel.

Da­mit konn­ten nun lei­der auch Kom­men­ta­re von Per­so­nen, die sich die Mü­he ge­macht ha­ben, ih­re Mei­nung sehr dif­fe­ren­ziert nie­der­zu­schrei­ben, nicht mehr ver­öf­fent­licht wer­den. Dass wir auf die­se Wei­se Zen­sur aus­üben wol­len (wie ver­ein­zelt be­haup­tet), wei­sen wir ent­schie­den zu­rück. Lei­der ist da­von auch un­ser er­klär­tes An­lie­gen, ei­ne of­fe­ne und re­spekt­vol­le Dis­kus­si­on zu füh­ren, be­trof­fen.

Wäh­rend der Aus­tausch von Ar­gu­men­ten auf an­de­ren Platt­for­men (Blogs, di­ver­se Face­book-Sei­ten) zu­min­dest teil­wei­se mit Be­haup­tun­gen, Un­ter­stel­lun­gen und Dif­fa­mie­run­gen un­ter­mau­ert wird, möch­ten wir eben dies auf un­se­rer Home­page ver­hin­dern. Aus die­sem Grund ist es in un­se­rem Blog ver­pflich­tend, Mail-Adres­se und Na­men an­zu­ge­ben. Dies führt al­ler­dings da­zu, dass sich Men­schen, die nicht al­le Ent­wick­lun­gen in der Gu­stav­stra­ße gut­hei­ßen, sehr schwer tun, sich frei zu äu­ßern. Sie be­fürch­ten Re­pres­sio­nen oder gar Mob­bing. Man spricht zwar am Te­le­fon oder per­sön­lich of­fen mit uns, möch­te aber auf kei­nen Fall, dass der ei­ge­ne Na­me pu­blik wird. Äng­ste, die an­schei­nend schon län­ger exi­stie­ren: An­woh­ner, die sich 2011 mit ei­ner Un­ter­schrifts­li­ste ans Ord­nungs­amt wand­ten, um sich über die Zu­nah­me von Lärm-Em­mis­sio­nen zu be­schwe­ren, be­stan­den schon da­mals dar­auf, dass die Li­ste vor­her an­ony­mi­siert wird.

Ei­ne ehe­ma­li­ge An­woh­ne­rin spricht im Film da­von, wie scha­de es ist, dass die ge­mä­ßig­ten Stim­men auf Grund der Schär­fe, die der Kon­flikt in­zwi­schen er­reicht hat, nicht mehr ge­hört wer­den. Das se­hen wir ähn­lich, zu­mal wir im­mer wie­der aufs Neue von Si­tua­tio­nen er­fah­ren, in de­nen ver­sucht wird, Men­schen zu be­ein­flus­sen oder un­ter Druck zu set­zen.

Im Zu­sam­men­hang mit dem Kon­flikt kur­sie­ren ei­ne gan­ze Rei­he von Ge­rüch­ten, Un­ter­stel­lun­gen und Be­haup­tun­gen, die ehr­ver­let­zend sind, in Ein­zel­fäl­len so­gar straf­recht­lich re­le­vant sein könn­ten. Seit wir uns mit dem The­ma be­schäf­ti­gen, wer­den wir fast täg­lich da­mit kon­fron­tiert. Ei­ni­ges war bzw. ist im In­ter­net nach­zu­le­sen. Das mei­ste wird aber münd­lich (ganz be­wusst?) wei­ter­ge­ge­ben. Wir muss­ten fest­stel­len, dass die­se Aus­sa­gen nicht nur we­sent­lich zur Mei­nungs­bil­dung bei­tra­gen, son­dern sich auch oft nach dem Prin­zip der »Stil­len Post« ver­selbst­stän­di­gen und mit je­der wei­te­ren Wie­der­ga­be an Schär­fe und Dra­ma­tik zu­neh­men.

Wie al­so mit die­ser Si­tua­ti­on um­ge­hen? Wie kann man in ei­ner Stadt, die sich als li­be­ral und welt­of­fen ver­steht, ein Kli­ma er­zeu­gen, in dem man wie­der angst­frei und oh­ne Op­fer von Po­le­mik zu wer­den, sei­ne Mei­nung ver­tre­ten kann? Al­le, die sich da­zu äu­ßern wol­len, la­den wir hier­mit herz­lich da­zu ein, dies hier zu tun. Wir bit­ten, da­bei auf Un­ter­stel­lun­gen zu ver­zich­ten.

PS.: Am kom­men­den Sonn­tag wie­der­ho­len wir das Kurz­por­trait ei­ner Für­ther Jü­din, die 1938, als 17-jäh­ri­ges Mäd­chen nach Po­len de­por­tiert wur­de. Ob­wohl die­se Stadt Aus­gangs­punkt ih­rer jahr­zehn­te­lan­gen Lei­dens­ge­schich­te ist, wäh­rend der sie un­ter an­de­rem fünf Jah­re in ei­nem rus­si­schen Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger zu­brin­gen muss­te, kehr­te sie in den 1960er Jah­ren in ihr ge­lieb­tes Fürth zu­rück: Sie woll­te die Ein­woh­ner die­ser Stadt nicht für das, was ihr ge­sche­hen war, ver­ant­wort­lich ma­chen. Viel­leicht ein gu­tes Bei­spiel da­für, dass es meist meh­re­re Mög­lich­kei­ten gibt, mit Si­tua­tio­nen um­zu­ge­hen, selbst wenn man Un­recht er­lei­den muss­te...

Oktober 2012

Ein Kes­sel Klez­mer: DVD »Klez­mer – zwi­schen Tra­di­ti­on und Welt­mu­sik« jetzt er­hält­lich!

Ge­mein­hin pro­du­zie­ren wir un­se­re DVDs für den frei­en Ver­kauf in Klein­auf­la­ge selbst. Nur bei po­pu­lä­ren Pro­duk­tio­nen mit ab­seh­bar gro­ßer Nach­fra­ge las­sen wir bei ei­nem pro­fes­sio­nel­len Preß­werk drei- oder gar vier­stel­li­ge Stück­zah­len an­fer­ti­gen. Nach »Ge­bo­ren in Fürth – 100 Jah­re Na­than­stift« ha­ben wir nun­mehr un­se­re zwei­te »Groß­pro­duk­ti­on« in Auf­trag ge­ge­ben und heu­te meh­re­re (ziem­lich schwe­re) Kar­tons mit »Fas­zi­na­ti­on Klez­mer – zwi­schen Tra­di­ti­on und Welt­mu­sik« er­hal­ten. Das von un­se­rem be­nach­bar­ten und be­freun­de­ten Haus­gra­fi­ker Ar­min Stingl wie im­mer treff­si­cher ge­stal­te­te Co­ver gibt ei­nen »sang- und klang­lo­sen« Ein­druck von der mit­rei­ßen­den En­er­gie der do­ku­men­tier­ten Mu­sik­bei­spie­le:

DVD-Cover von »Faszination Klezmer«

Der knapp 60-mi­nü­ti­ge Film (im Ver­gleich zur Fern­seh­fas­sung ist der »Director’s Cut« um et­wa 28 Mi­nu­ten län­ger) ver­mit­telt ei­nen Ein­blick in die jahr­hun­der­te­al­te Ge­schich­te tra­di­tio­nel­ler jü­di­scher Mu­sik, die heu­te un­ter dem Sam­mel­be­griff »Klez­mer« fir­miert. Er geht den Fra­gen nach, wel­che Be­deu­tung die­se Mu­sik in der Ver­gan­gen­heit hat­te, wel­che sie heu­te in West­eu­ro­pa, den USA und Ost­eu­ro­pa (wie­der) hat und war­um sie aus­ge­rech­net in Is­ra­el so gut wie nicht zu hö­ren ist. Fer­ner spürt die Re­por­ta­ge den Über­le­gun­gen nach, ob Klez­mer nur von Ju­den ge­spielt wer­den darf und ob sich deut­sche Mu­si­ker trotz (oder ge­ra­de we­gen) des Ho­lo­causts mit Klez­mer aus­ein­an­der­set­zen soll­ten.

Vor al­lem aber do­ku­men­tiert der Film das brei­te Spek­trum der Stil­rich­tun­gen, die ei­ne höchst le­ben­di­ge Klez­mer-Sze­ne mit un­ter­schied­lich­sten mu­si­ka­li­schen Vor­prä­gun­gen heu­te auf die Büh­ne bringt: Da­bei kom­men Ver­tre­ter pu­ri­sti­scher und tra­di­tio­nel­ler Klez­mer­for­men eben­so zu Wort wie Mu­si­ker, de­ren Schaf­fen ge­mein­hin un­ter dem La­bel »Welt­mu­sik« läuft und de­ren Mu­sik von Klas­sik, Jazz, Hip­Hop, Hard­rock oder Funk-Ele­men­ten be­ein­flußt ist.

Mit »Abra­ham Inc.«, Ge­org Brink­mann, Chri­sti­an Da­wid, Hel­mut Ei­sel, »Klez­ma­Four«, Frank Lon­don, »Ram­zail­ech«, »En­sem­ble Sal­tiel«, Ja­ke Shul­man-Ment so­wie »The He­art and The Well­spring« sind auf der DVD Mu­si­ker ver­ei­nigt, die sich nicht nur in­ner­halb der Klez­mer-Sze­ne ei­nen Na­men ge­macht ha­ben und die ei­nes ver­bin­det: die in­ten­si­ve Be­schäf­ti­gung mit den Wur­zeln der tra­di­tio­nel­len Mu­sik der Ju­den – ganz un­ab­hän­gig da­von, ob sie nun selbst jü­di­sche Vor­fah­ren ha­ben oder nicht.

Als Vor­stand von Me­di­en PRAXIS e. V. bin ich auf die­se Pro­duk­ti­on be­son­ders stolz, zu­mal ihr Her­stel­lungs­auf­wand ver­gleichs­wei­se hoch war: Sei es das schwie­ri­ge Fil­men auf ab­ge­dun­kel­ter Büh­ne, sei es die Zu­sam­men­ar­beit mit ei­ner Viel­zahl von Ak­teu­ren un­ter ste­tem Ter­min­druck, hier wa­ren un­se­re bei­den Ma­cher ganz be­son­ders ge­for­dert. In die­ser Grö­ßen­ord­nung stem­men wir das al­len­falls ein­mal im Jahr! Wir hof­fen aber, daß sich der Auf­wand ge­lohnt hat und der wäh­rend des dies­jäh­ri­gen in­ter­na­tio­na­len Klez­mer-Fe­sti­vals kom­plett in Fürth ge­dreh­te Film weit­hin Be­ach­tung fin­det...

Auf­grund der ho­hen Auf­la­ge kön­nen wir den Film zu un­se­ren üb­li­chen Kon­di­tio­nen an­bie­ten: Die DVD kann für € 15,– (zzgl. Ver­sand­ko­sten) bei uns be­stellt wer­den.

Mai 2012

Fas­zi­na­ti­on Klez­mer – zwi­schen Tra­di­ti­on und Welt­mu­sik

Die Wur­zeln des Klez­mer rei­chen zu­rück bis ins 11. Jahr­hun­dert. Die Mu­sik be­glei­te­te die asch­ke­na­si­schen Ju­den schon auf ih­rer Wan­der­schaft durch West­eu­ro­pa in den Osten des Kon­ti­nents. Klez­mer­mu­si­ker – auch Klez­mo­rim ge­nannt – zo­gen da­mals von Dorf zu Dorf. Sie wa­ren nicht sehr an­ge­se­hen, an­de­rer­seits aber bei Fei­er­lich­kei­ten, ins­be­son­de­re bei Hoch­zei­ten, un­ver­zicht­bar. Sie führ­ten das Braut­paar durch den Tag und die mit dem Fest ver­bun­de­nen Ri­tua­le und wa­ren für ei­ne gu­te Stim­mung auf dem Fest ver­ant­wort­lich. Wenn das Braut­paar die Mu­si­ker nicht zah­len konn­te, über­nahm die Ge­mein­de die Ko­sten für die Mu­si­ker.

»The Heart and The Wellspring« versuchen, auch auf Tournee nach den Vorschriften der Torah zu leben und koscher zu kochen

Zu Be­ginn des 20 Jahr­hun­derts ver­lor die tra­di­tio­nel­le Mu­sik der ost­eu­ro­päi­schen Ju­den mehr und mehr an Be­deu­tung. Vie­le Ju­den ver­ban­den mit Klez­mer die Zeit ih­rer Un­ter­drückung in Ost­eu­ro­pa und die Shoa, und in Is­ra­el wand­te man sich mehr und mehr ori­en­ta­lisch ge­präg­ter Mu­sik zu.

»Ramzailech« - Hardcore-Klezmer mit jiddischen Texten

In den 1970er Jah­ren, im An­schluss an das Re­vi­val der Folk­mu­sik, er­leb­te Klez­mer – zu­nächst in den USA – ei­ne Art Wie­der­ge­burt. Jun­ge Ju­den be­gan­nen sich mit ih­ren Wur­zeln aus­ein­an­der­zu­set­zen, die Mu­sik ih­rer Vor­fah­ren wie­der zu ent­decken und wei­ter­zu­ent­wickeln. Sie ex­pe­ri­men­tier­ten mit Ele­men­ten aus Rock, Jazz, Funk und Hip Hop. Es ent­stan­den neue Stil­mi­xe, de­ren tra­di­tio­nel­le Her­kunft in man­chen Fäl­len kaum noch zu hö­ren war und die heu­te un­ter dem Be­griff »Welt­mu­sik« ver­mark­tet wird.

Mit den Musikworkshops versuchen die Dozenten, neben der Musik auch ein Stück jiddische Kultur am Leben zu erhalten

Der Film gibt ei­nen Ein­blick in die Ge­schich­te des Klez­mer, stellt ver­schie­de­ne heu­te noch ge­spiel­te Stil­rich­tun­gen des Klez­mer vor und geht der Fra­ge nach, in­wie­weit der gro­ße Er­folg der Mu­sik in Deutsch­land im Zu­sam­men­hang mit der deut­schen Ge­schich­te ste­hen könn­te.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 40 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist in Lang­fas­sung (58 Min.) auf DVD er­hält­lich.
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