Mai 2021
2014, sieben Jahre nach der Schließung des Nürnberger AEG-Werks, haben wir in zwei Filmen die Entwicklung »Auf AEG« dokumentiert.
Maßgeblich dazu beigetragen, dass sich kaum noch jemand an das ehemals schlechte Image des Geländes erinnert, haben die Künstler, die ihre Ateliers auf dem Gelände haben. »Auf AEG« wurde zu einem Ort, an dem sich Kunst, Kultur und mittelständische Unternehmen gegenseitig befruchteten und so das Areal zu etwas Besonderem machten. Wiederum sieben Jahre später, zum 30. Juni 2021 müssen die Künstler ihre Ateliers räumen...
Aus diesem Anlass zeigen wir an den kommenden Sonntagen noch einmal unsere Beiträge zu »Auf AEG«.
16. Mai 2021
Neues Leben »Auf AEG«
23. Mai 2021
Kunst und Kultur »Auf AEG«, Teil 1
30. Mai 2021
Kunst und Kultur »Auf AEG«, Teil 2
Oktober 2020

Der Stadtverband der Nürnberger Kleingärtner wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Groß gefeiert wird freilich nicht: Das Corona-Virus hat den Jubilaren einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Trotzdem war das Gartenjahr für die über 6000 Nürnberger Schrebergärtner kein schlechtes, konnten sie doch während des Lockdowns viel Zeit in ihrer Laube verbringen.

Wir haben ein paar von ihnen in ihren Kleingärten in Nürnberg besucht und durften ihnen bei der Gartenarbeit über die Schulter blicken. Wir unterhalten uns auch mit Jochen Obermeier, dem Chef der Nürnberger Kleingärtner, der zum Geburtstag von der Stadt ein ganz besonderes Geschenk erhalten hat: Im Nürnberger Süden entstehen derzeit 100 neue Parzellen, die im November dem Stadtverband übergeben werden.

Dezember 2019

40.000 Cargobikes werden jährlich in Deutschland verkauft – ein Riesentrend also, der sich mittlerweile auch in Nürnberg bemerkbar macht. Die zwei- und dreirädrigen Lastenräder sichtet man immer öfter auf Radwegen und Straßen in der Region. Eine Förderung der Stadt Nürnberg für den Kauf von Lastenrädern mit und ohne Elektroantrieb gab dem Trend noch einmal einen gewaltigen Schub: Die Fördersumme von 100.000 Euro für 2019 war innerhalb kürzester Zeit ausgeschöpft.

In der Reportage werden Lastenradfahrer*innen portraitiert und dabei aufgezeigt, welche Beweggründe es gibt, sich ein solches Fahrrad zuzulegen. Neben dem ökologischen Gedanken gibt es Menschen, die dadurch schneller und mobiler sind, manche sehen es als Lifestyle, andere ersetzen dadurch den privaten Pkw, nutzen es als Firmenfahrzeug oder es steht der sportliche Gedanke im Vordergrund.

Was macht die Lust auf Lastenräder aus? Kann der Trend in Zukunft Verkehrsprobleme der Stadt lösen und wo liegen derzeit noch Schwierigkeiten und Probleme bei der täglichen Nutzung? Diesen Fragen wollen wir in der Reportage nachgehen und sprechen dabei mit Lastenradfahrer*innen, Experten, Stadtplanern und Menschen, die sich dem Thema Lastenrad verschrieben haben.

August 2019
Zehn Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention stellt sich die Frage, ob Inklusion am Arbeitsmarkt einen entscheidenden Schritt voran gekommen ist.

300.000 Menschen arbeiten in Deutschland in Werkstätten für behinderte Menschen. Sie erhalten für ihre Arbeit nur ein Taschengeld. Auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt haben sie kaum Chancen. Solange das so ist, kann von einer Verwirklichung des Rechts auf Arbeit und Beschäftigung im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention nicht die Rede sein. Aber muss man die Arbeit der Werkstätten daher in Frage stellen? Wie müssen sich Werkstätten in Zukunft aufstellen, um mehr Menschen mit Behinderung einen Zugang zum ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen? Und was muss auf Seiten der Wirtschaft und der öffentlichen Hand passieren, um dort mehr Arbeitsverhältnisse für Menschen mit Behinderung zu schaffen?

Ausgehend von diesen Fragestellungen, die auf der Werkstätten-Messe in Nürnberg diskutiert wurden, besuchen wir zwei Einrichtungen in Nürnberg, die versuchen, behinderte Menschen am Arbeitsleben teilhaben zu lassen. Wir sprechen mit Unternehmern, die sich für die Beschäftigung behinderter Menschen entschieden haben und zeigen auf, welche finanziellen Möglichkeiten bestehen, um eine Eingliederung von Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt zu realisieren.

Letztlich zeigt die Reportage aber auch, dass es noch viel zu tun gibt, will man der UN-Behindertenrechtskonvention in allen Punkten gerecht werden. Wirkliche Inklusion würde unsere Gesellschaft gerechter und humaner machen. Sie würde den Menschen ermöglichen, ihr Potential voll zu entfalten.

Mai 2019

Richard Wagners Lohengrin feierte am 12. Mai im Opernhaus in Nürnberg eine fulminante Premiere. Regisseur David Hermann brachte eine außergewöhnliche Version der romantischen Oper auf die Bühne des Staatstheaters.

Joana Mallwitz, seit der aktuellen Spielzeit neue Generalmusikdirektorin, übernahm die musikalische Leitung. In den 30 Minuten blicken wir den Machern der Oper über die Schultern.

Wir begleiten den Entstehungsprozess und werfen einen Blick auf die beteiligten Personen, von der Kostümschneiderei über den Kulissenbau bis hin zur Maske und der Arbeit des Orchesters am Staatstheater.

Wir waren bei den Proben dabei und durften mit der Kamera auch auf der Bühne ganz nah am Geschehen sein. Gespräche mit Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz, Regisseur David Hermann, Sängerin Emily Newton und Mitarbeitern aus den verschiedenen Gewerken geben Einblick in die Arbeitsweise am Theater.

Entstanden ist eine Dokumentation des Schaffensprozesses, die ihren Abschluss im Schlussapplaus zur Premierenvorstellung findet.

März 2019

Wo in der Großstadt können Kinder heute noch ungestört herumtoben, sägen, hämmern, eine eigene Hütte bauen, sich um Tiere oder den Garten kümmern, gemeinsam kochen oder zusammen am Feuer sitzen? Wo, außer auf Aktivspielplätzen? 15 Aktivspielplätze gibt es derzeit in Nürnberg. Wir haben den AKI in Gostenhof besucht und das bunte Leben in der Nürnberger Austraße beobachtet.

Die Aktivspielplatzidee entstand in den 1970er Jahren in Skandinavien, doch schon bald wurden auch in Deutschland erste Plätze zur Verfügung gestellt, auf denen Kinder aktiv werden konnten. Zunächst, in Zeiten der antiautoritären Erziehung, waren Aktivspielplätze Orte, an denen sich Kinder selbst verwirklichen sollten, möglichst frei und unabhängig von den Vorstellungen Erwachsener.

Heute sind die Aufgaben, denen sich die Pädagogen auf den Aktivspielplätzen stellen müssen, weitaus breiter gefächert. Im Laufe seines über 40-jährigen Bestehens hat sich der AKI in Gostenhof von einem reinen Freizeitangebot zur familienergänzenden Einrichtung entwickelt, die Kinder aus unterschiedlichsten Kulturkreisen und Bildungsschichten über viele Jahre begleitet und unterstützt.

»Wir sagen immer, Bildung ist so das Gut, dass sie sich irgendwie schaffen müssen im Laufe ihrer Entwicklung, um auch was erreichen zu können im Leben, um mal irgendwie eine gute Ausbildung machen zu können, um einen guten Abschluss zu schaffen, und viele Kinder, vor allem auch die Kinder mit Migrationshintergrund, aber auch deutsche Kinder haben da oft Probleme, brauchen Unterstützung von uns, und die geben wir Ihnen jeden Tag.«

Die Möglichkeiten, seine Freizeit auf dem AKI zu verbringen, sind vielfältig. Eine der Hauptattraktionen ist der Hüttenbau – neben dem Spaß, den die Kinder dabei haben, lernen sie, mit richtigem Werkzeug zu arbeiten und sich selbst zu organisieren – natürlich mit Unterstützung der Betreuer. »Es gibt Untersuchungen, die bestätigen, dass die Erfahrungen, die die Kinder bei uns machen können, ihnen auch im übrigen Leben helfen, weil sie gelernt haben, dass es Risiken gibt im Leben, ganz grundsätzlich, und dass sie da selber auch Verantwortung haben, auf sich selber zu achten.«

Seit vielen Jahren gibt es eine Hausaufgabenbetreuung, täglich wird gemeinsam gekocht und die Kinder erhalten Hilfe, wenn es um die berufliche Zukunft geht. »Die haben mich alle gefragt, was ich werden will, habe ich gesagt, ja, weiß ich nicht, und ja, dann haben die mir eben angeboten, mit mir Bewerbungen zu schreiben, Stellen zu suchen, und durch die Fahrradwerkstatt habe ich eben gemerkt, dass ich sehr gerne mit zwei Rädern arbeiten will, und habe dann jetzt auch eine Ausbildungsstelle als Zweiradmechaniker, Fachrichtung Fahrradtechnik.«

Viele der ehemaligen Aktivspielplatzkinder kommen auch heute noch regelmäßig und fühlen sich mit dem AKI verbunden. »Auf jeden Fall habe ich gelernt, mich alleine zu beschäftigen, als Kind vor allem, und grundlegende Sachen wie Teilen und Freunde finden auch, manchmal ist es auch nicht so einfach in der Schule, wenn man z.B. irgendwie gemobbt wird oder so, hier findet man immer irgendjemanden, der einen mag.«
Februar 2019
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Der Maler Manfred Hürlimann ist ein Wanderer durch die Zeiten und durch die Geschichte, die Geschichte der Kultur.

Er lässt sich dabei von keinem Trend verleiten, bleibt sperrig, aber erzählt gleichzeitig kleine Geschichten, die sich dem Betrachter oft erst auf den zweiten Blick erschließen.

Er streift den Mythos der Antike ebenso wie die Renaissance, das Barock, die Gegenwart, nahezu alles interessiert ihn. Der Mensch bleibt darin fast immer gleich, ein Archetypus, dem Leben ausgeliefert, ausgesetzt.

Hürlimanns großformatige Bilder bestechen durch das Prinzip der Leere. Nur an den beiden Eckpunkten der Bilder finden sich seine Figuren, oftmals Bilder wie uralte und zugleich surreale Rätsel, moderne Mirakel.

Manfred Hürlimann bringt in seinen Bildern phänomenale Widersprüche, wilde Abgründe und Ambivalenzen menschlicher Existenz zusammen, Lust und Verlust der Epochen und überträgt die Motive mühelos in die Gegenwart.

Wir haben die Kulturjournalistin Barbara Bogen bei einem Gespräch mit dem Künstler begleitet und seine jüngste Ausstellung in der »Galerie in der Promenade« in Fürth besucht, wo er, wie er es liebt, mit seinen Bildern auf die spezielle Situation des Ortes einging.

Hier könnt Ihr das Portrait von MANFRED HÜRLIMANN anschauen!
November 2018
Freakrunning ist eine Laufgruppe für Menschen mit und ohne psychische Erkrankung. Die Gruppe fällt schon alleine durch ihren gewollt provozierenden Namen auf. Freakrunning geht andere Wege als herkömmliche Selbsthilfegruppen. Die Laufgruppe gibt es seit über fünf Jahren und die Zahl der Mitlaufenden wächst stetig. Wir sprechen mit Jörg Bayer – dem Gründer von Freakrunning – und begleiten die Gruppe auf ihrer wöchentlichen Tour um den Wöhrder See. Dabei kommen wir auch mit weiteren Läufern ins Gespräch und befragen Mediziner, warum gerade Ausdauersportarten bei psychischen Problemen eine Therapiemöglichkeit sein können.

Volle Rückendeckung für dieses außergewöhnliche Konzept gibt es vom Verein »Nürnberger Bündnis gegen Depression«. Er wurde im Januar 2001 als bundesweit einzigartiges Modellprojekt in Nürnberg ins Leben gerufen und hat sich mittlerweile sehr erfolgreich etabliert. Evelyn Kretzschmar engagiert sich seit der Gründung in dem Verein und ist in der Reportage kompetente Ansprechpartnerin zu den Fragen, wie die gesundheitliche Situation depressiver Menschen verbessert und wie das Wissen über diese Krankheiten in der Bevölkerung erweitert werden kann.

Selbsthilfegruppen sind heute ein anerkannter und unverzichtbarer Teil unseres Gesundheits- und Sozialsystems. In Mittelfranken gibt es derzeit fast 900. Gerade bei psychischen Problemen wie Depression oder bipolaren Störungen kann Gemeinschaft helfen. Die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen, kurz »Kiss« in Nürnberg informiert, berät und unterstützt zu allen Belangen rund um die gesundheitsbezogene und soziale Selbsthilfe. Wir stellen diese Einrichtung vor und sprechen mit Mitarbeitern und Verantwortlichen über ihre Arbeit und die Erfahrungen im Umgang mit den verschiedenen Gruppen, zu denen auch die Freakrunner gehören.

Die 30-minütige Reportage zeigt am Beispiel der Freakrunner, welchen Halt und welche Unterstützung Selbsthilfegruppen den Betroffenen und Angehörigen bei psychischen Problemen geben können. Der Film möchte damit auch die Entstigmatisierung dieser Erkrankungen voran bringen.
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