Juli 2011
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der Lokalrundfunktage Nürnberg haben Julia Thomas und Thomas Steigerwald gestern für ihren Film »Eineinhalb Jahre andersWOHNEN« den Lokalfernsehpreis »BLM-Telly« für herausragende Leistungen im lokalen Rundfunk in Bayern in der Kategorie »Spartenprogramm und Sondersendung« erhalten.
Die Dokumentation begleitet über einen Zeitraum von anderthalb Jahren das alternative Wohnprojekt »andersWOHNEN«, bei dem im Spätsommer 2009 38 Senioren und 10 Alleinerziehende mit ihren Kindern zusammengezogen sind, um sich in einem sogenannten Versorgungsverbund gegenseitig zu unterstützen. »Mit viel Fingerspitzengefühl«, so die Moderatoren der Veranstaltung, zeigt der Film, wie steinig der Weg ist, wenn 74 Menschen mit unterschiedlichsten Lebensvorstellungen zu einer Gemeinschaft zusammen wachsen wollen. Er gibt aber auch Einblicke in die schönen Seiten des Wohnexperiments und zeigt Menschen, die miteinander Spaß haben und gemeinsam neue Erfahrungen machen.
Medien PRAXIS e. V. hat das Wohnprojekt von Beginn an begleitet und daraus eine Dokumentation erstellt, die nicht nach Schuldigen für die aufgetretenen Probleme sucht, sondern vielmehr Menschen zeigt, die mit viel Engagement für eine schöne gemeinsame Zukunft kämpfen. »es gab kein Gut und kein Böse, und ich glaube, dadurch kommt es dem wirklichen Leben ziemlich nahe.«, so Jurymitglied Dr. Rudolf Nagiller.
Wir freuen uns, dass dieser sehr arbeitsintensive Beitrag nicht nur bei den Zuschauern gut ankam, sondern auch seitens der Jury Anerkennung erfahren hat.
Die frisch preisgekrönte, 3‑teilige Dokumentation wird ab kommenden Sonntag, dem 10. Juli 2011, auf dem Sendeplatz der Medien PRAXIS e. V. wiederholt.
Mai 2011
Was haben der Taxifahrer, die Floristin oder die Grafikerin mit der Oper zu tun? Welche Bedeutung haben Kultur- und Kreativorte für die Identität einer Stadt? Warum sehen die meisten Menschen Kultur nicht als Wirtschafts‑, sondern als Kostenfaktor? So oder ähnlich lauteten einige Fragestellungen, die von der Arbeitsgemeinschaft Kultur im Großraum im Rahmen des Festivals »made in…« zur Diskussion gestellt wurden.
Ziel der Verantwortlichen war es, auf die wirtschaftliche Bedeutung der Kultur- und Kreativwirtschaft hinzuweisen, die laut Aussagen von Kulturstaatsminister Bernd Neumann »höher einzuschätzen ist als die ganze chemische Industrie, und wenn sie den Anteil der Kultur- und Kreativwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt nehmen, dann ist der etwa so stark wie der der gesamten Automobilindustrie«. Kultur kostet demnach nicht nur, sondern sie sorgt auch für Wertschöpfung.
Aber kann die Etablierung eines Begriffs zu einer anderen Sicht auf die Kultur führen oder werden dadurch die Grenzen zu dem, was Kunst und Kultur ausmacht, verwischt? Und was halten die Kulturschaffenden und Künstler davon, dass sie mit Spieleentwicklern, Architekten und anderen Kreativwirtschaftlern mehr oder weniger ungefragt in einen Topf geworfen werden?
April 2011
1921 baute die Firma Zündapp ihr erstes Motorrad. Über viele Jahre war der Firmenname quasi ein Synonym für eine Epoche, in der Nürnberg das Zentrum der deutschen Motorradproduktion war.
Ende der 1930er Jahre war Zündapp zum fünftgrößten Motorrad-Hersteller Europas herangewachsen und baute bis in die 1950er Jahre technisch gute und wirtschaftlich erfolgreiche Motorräder. Der Versuch, mit dem »Janus« – einem selbst entwickelten Auto – neue Geschäftsfelder zu erschliessen, misslang jedoch gründlich. Der Kleinwagen fand nur wenige Käufer und die immer größer werdende Zweiradkonkurrenz aus Japan tat ihr Übriges: 1984 kam es zur Insolvenz, die kompletten Produktionsanlagen wurden nach China verkauft. Zu lange hatte man sich Modetrends widersetzt und statt designorientierter Motorräder mit »Sex-Appeal« betulich-bieder wirkende Kleinkrafträder gebaut.
Trotzdem hat Zündapp bei Motorradfans noch immer einen guten Klang, und das nicht nur in Nürnberg. Ehemalige Werksangehörige, aber auch viele »Nachgeborene« halten die Tradition aufrecht und ihre alten Zündapp-Maschinen – meist bestens restauriert – in Ehren.
April 2011
Wir begleiten das noch bis zum 17. Apr. 2011 laufende Festival »made in...«, welches sich rund um die Kultur- und Kreativwirtschaft in Erlangen, Fürth, Nürnberg und Schwabach dreht. Unser Beitrag zum Event-Feuerwerk besteht in der zeitnahen Produktion facettenreicher Videoclips, die eigentlich regelrechte Mini-Reportagen sind:
März 2011
1995 von jungen deutschen und türkischen Muslimen gegründet, befindet sich die Begegnungsstube Medina in der Nürnberger Südstadt in einem gewöhnlichen Mietshaus, von außen kaum erkennbar. Ihre Vereinsmitglieder versuchen mit großem ehrenamtlichem Engagement, Vorurteile gegenüber dem Islam abzubauen und den Menschen den Unterschied zwischen ihrer Religion einerseits und einem von Traditionen und kulturellen Überlieferungen geprägten Handeln mancher Muslime andererseits näher zu bringen.
Sie beteiligen sich an Veranstaltungen zum interreligiösen Austausch, betreiben ein Begegnungszentrum mit Museum und Moschee, welches auch Andersgläubigen offensteht, und laden unterschiedlichste Gruppen in die Vereinsräume ein, um sie über ihre Religion zu informieren. Dabei versuchen sie, den Menschen zu vermitteln, dass Ehrenmorde, Zwangsehen oder Frauenunterdrückung auf alte Traditionen zurückgehen, aber nichts mit ihrer Religion zu tun haben, eigentlich sogar im Widerspruch zu dem stehen, was im Koran geschrieben steht.
Der keinem islamischem Verband angehörende Verein hat es durch seine Arbeit geschafft, das Vertrauen von vielen Organisationen zu gewinnen. Über 10.000 Menschen haben allein im letzten Jahr die kostenlosen und von den Vereinsmitgliedern auf ehrenamtlicher Basis durchgeführten Angebote von Medina wahrgenommen. Inzwischen besuchen sogar Bundeswehrsoldaten und Polizeianwärter die Begegnungsstube, um sich über den Islam zu informieren.
November 2010
Im Spätsommer 2009 sind sie zusammen gezogen, 38 Senioren und 10 Alleinerziehende mit ihren Kindern. Eigentlich wollten sie sich gegenseitig unterstützen und so ein Mehr an Lebensqualität gewinnen, doch schon nach wenigen Wochen zeigte sich, dass es nicht so einfach ist mit einem friedlichen Zusammenleben, wenn unterschiedlichste Charaktere aufeinander treffen. Schnell stellte man fest, dass die Kommunikation untereinander zu Missverständnissen und Fehlinterpretationen führte. So drohte die Frage, ob das Projekt wachsen und ein zweites Haus gebaut werden soll, Bewohner, Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft in zwei Lager zu spalten. Statt Argumente auszutauschen, kam es zu persönlichen Angriffen. Einige fragten sich, ob sie »hier richtig« sind, zogen sich zurück oder dachten sogar darüber nach, das Projekt zu verlassen.
Der Film zeigt, wie steinig der Weg ist, wenn 74 Menschen mit unterschiedlichsten Lebensvorstellungen zu einer Gemeinschaft zusammen wachsen wollen. Er gibt aber auch Einblicke in die schönen Seiten des Wohnexperiments und zeigt Menschen, die miteinander Spaß haben und gemeinsam neue Erfahrungen machen.
Medien PRAXIS e. V. hat das Wohnprojekt von Beginn an begleitet und daraus eine Dokumentation erstellt, die nicht nach Schuldigen sucht, sondern vielmehr Menschen zeigt, die mit viel Engagement für eine schöne gemeinsame Zukunft kämpfen.
August 2010
Die Nürnberger Nachrichten und sämtliche Schwesterblätter haben ihren Webauftritt nächtens umgestellt und firmieren ab sofort nur noch unter der gemeinsamen Dachmarke nordbayern.de.
Mit diesem unangekündigten Wechsel auf ein neues Content Management System sind sämtliche in diesem Blog eingestreuten Verweise auf Zeitungsartikel schlagartig funktions- und wertlos geworden, was wir bedauern, aber leider nicht ändern können.
Mai 2010
Mit ihrem Film »Ich glaube, meine Aufgabe ist es, den Menschen Freude zu bringen« haben Julia Thomas und Thomas Steigerwald den 3. Platz bei der Verleihung des Medienpreises für privaten Rundfunk in der Metropolregion Nürnberg, Kategorie Fernsehen Reportage/Feature belegt.
Der Film zeichnet auf sehr einfühlsame Weise ein Portrait des Fürther Künstlers und Komödianten Volker Heißmann. Dem Medien PRAXIS-Team sei es auf »hervorragende Weise« gelungen, so die Laudatorin Petra Seel, den weitgehend unbekannten Menschen hinter dem Spaßvogel Heißmann in den Mittelpunkt zu rücken.
Insgesamt waren aus der Metropolregion 67 Bewerbungen eingegangen. Ausgeschrieben waren die Preise sowohl für Radio und für Fernsehen jeweils in den drei Kategorien Reportage/Feature, tagesaktuelle Produktionen und Humor. Preisgelder in Höhe von 15.000 Euro wurden hierbei vergeben.
Die preisgekrönte, 5‑teilige Reportage wird demächst auf dem Sendeplatz der Medien PRAXIS e. V. wiederholt.
Jüngste Kommentare