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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


Februar 2013

Ein paar Ge­dan­ken zum The­ma Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kul­tur

An­fang die­ser Wo­che sa­hen wir uns ge­zwun­gen, die Kom­men­tar­funk­ti­on un­ter dem Ar­ti­kel »Le­bens­lust, Le­bens­frust – vom span­nungs­rei­chen Le­ben in der Gu­stav­stra­ße« auf un­be­stimm­te Zeit zu de­ak­ti­vie­ren. Ei­ni­ge schrift­li­che bzw. fern­münd­lich (mit un­ter­drück­ter Ruf­num­mer) ge­äu­ßer­te Mei­nun­gen wa­ren der­art ni­veau­los, dass wir dies we­der ak­zep­tie­ren noch ver­öf­fent­li­chen woll­ten. Wir sa­hen uns mit Un­ter­stel­lun­gen, Be­lei­di­gun­gen und so­gar mit der An­dro­hung bzw. An­kün­di­gung von Straf­ta­ten kon­fron­tiert, die größ­ten­teils ge­gen Drit­te, aber zum Teil auch ge­gen uns aus­ge­spro­chen wur­den. In der bald 18-jäh­ri­gen Schaf­fens­zeit von Me­di­en PRAXIS e. V. ist dies oh­ne Bei­spiel.

Da­mit konn­ten nun lei­der auch Kom­men­ta­re von Per­so­nen, die sich die Mü­he ge­macht ha­ben, ih­re Mei­nung sehr dif­fe­ren­ziert nie­der­zu­schrei­ben, nicht mehr ver­öf­fent­licht wer­den. Dass wir auf die­se Wei­se Zen­sur aus­üben wol­len (wie ver­ein­zelt be­haup­tet), wei­sen wir ent­schie­den zu­rück. Lei­der ist da­von auch un­ser er­klär­tes An­lie­gen, ei­ne of­fe­ne und re­spekt­vol­le Dis­kus­si­on zu füh­ren, be­trof­fen.

Wäh­rend der Aus­tausch von Ar­gu­men­ten auf an­de­ren Platt­for­men (Blogs, di­ver­se Face­book-Sei­ten) zu­min­dest teil­wei­se mit Be­haup­tun­gen, Un­ter­stel­lun­gen und Dif­fa­mie­run­gen un­ter­mau­ert wird, möch­ten wir eben dies auf un­se­rer Home­page ver­hin­dern. Aus die­sem Grund ist es in un­se­rem Blog ver­pflich­tend, Mail-Adres­se und Na­men an­zu­ge­ben. Dies führt al­ler­dings da­zu, dass sich Men­schen, die nicht al­le Ent­wick­lun­gen in der Gu­stav­stra­ße gut­hei­ßen, sehr schwer tun, sich frei zu äu­ßern. Sie be­fürch­ten Re­pres­sio­nen oder gar Mob­bing. Man spricht zwar am Te­le­fon oder per­sön­lich of­fen mit uns, möch­te aber auf kei­nen Fall, dass der ei­ge­ne Na­me pu­blik wird. Äng­ste, die an­schei­nend schon län­ger exi­stie­ren: An­woh­ner, die sich 2011 mit ei­ner Un­ter­schrifts­li­ste ans Ord­nungs­amt wand­ten, um sich über die Zu­nah­me von Lärm-Em­mis­sio­nen zu be­schwe­ren, be­stan­den schon da­mals dar­auf, dass die Li­ste vor­her an­ony­mi­siert wird.

Ei­ne ehe­ma­li­ge An­woh­ne­rin spricht im Film da­von, wie scha­de es ist, dass die ge­mä­ßig­ten Stim­men auf Grund der Schär­fe, die der Kon­flikt in­zwi­schen er­reicht hat, nicht mehr ge­hört wer­den. Das se­hen wir ähn­lich, zu­mal wir im­mer wie­der aufs Neue von Si­tua­tio­nen er­fah­ren, in de­nen ver­sucht wird, Men­schen zu be­ein­flus­sen oder un­ter Druck zu set­zen.

Im Zu­sam­men­hang mit dem Kon­flikt kur­sie­ren ei­ne gan­ze Rei­he von Ge­rüch­ten, Un­ter­stel­lun­gen und Be­haup­tun­gen, die ehr­ver­let­zend sind, in Ein­zel­fäl­len so­gar straf­recht­lich re­le­vant sein könn­ten. Seit wir uns mit dem The­ma be­schäf­ti­gen, wer­den wir fast täg­lich da­mit kon­fron­tiert. Ei­ni­ges war bzw. ist im In­ter­net nach­zu­le­sen. Das mei­ste wird aber münd­lich (ganz be­wusst?) wei­ter­ge­ge­ben. Wir muss­ten fest­stel­len, dass die­se Aus­sa­gen nicht nur we­sent­lich zur Mei­nungs­bil­dung bei­tra­gen, son­dern sich auch oft nach dem Prin­zip der »Stil­len Post« ver­selbst­stän­di­gen und mit je­der wei­te­ren Wie­der­ga­be an Schär­fe und Dra­ma­tik zu­neh­men.

Wie al­so mit die­ser Si­tua­ti­on um­ge­hen? Wie kann man in ei­ner Stadt, die sich als li­be­ral und welt­of­fen ver­steht, ein Kli­ma er­zeu­gen, in dem man wie­der angst­frei und oh­ne Op­fer von Po­le­mik zu wer­den, sei­ne Mei­nung ver­tre­ten kann? Al­le, die sich da­zu äu­ßern wol­len, la­den wir hier­mit herz­lich da­zu ein, dies hier zu tun. Wir bit­ten, da­bei auf Un­ter­stel­lun­gen zu ver­zich­ten.

PS.: Am kom­men­den Sonn­tag wie­der­ho­len wir das Kurz­por­trait ei­ner Für­ther Jü­din, die 1938, als 17-jäh­ri­ges Mäd­chen nach Po­len de­por­tiert wur­de. Ob­wohl die­se Stadt Aus­gangs­punkt ih­rer jahr­zehn­te­lan­gen Lei­dens­ge­schich­te ist, wäh­rend der sie un­ter an­de­rem fünf Jah­re in ei­nem rus­si­schen Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger zu­brin­gen muss­te, kehr­te sie in den 1960er Jah­ren in ihr ge­lieb­tes Fürth zu­rück: Sie woll­te die Ein­woh­ner die­ser Stadt nicht für das, was ihr ge­sche­hen war, ver­ant­wort­lich ma­chen. Viel­leicht ein gu­tes Bei­spiel da­für, dass es meist meh­re­re Mög­lich­kei­ten gibt, mit Si­tua­tio­nen um­zu­ge­hen, selbst wenn man Un­recht er­lei­den muss­te...

Januar 2013

Le­bens­lust, Le­bens­frust – vom span­nungs­rei­chen Le­ben in der Gu­stav­stra­ße

Mit ih­ren 18 ga­stro­no­mi­schen Be­trie­ben, vie­len klei­nen Ge­schäf­ten und schön sa­nier­ten al­ten Häu­sern ist die in der Für­ther Alt­stadt ge­le­ge­ne Gu­stav­stra­ße ein Ort, der Men­schen weit über die Stadt­gren­zen hin­aus an­zieht. Doch wäh­rend die Be­su­cher den süd­län­disch wir­ken­den Charme ge­nie­ßen, hat sich die Stra­ße in den letz­ten Jah­ren für ei­ni­ge An­woh­ner zum Alb­traum ent­wickelt.

Das südländische Flair der Gustavstraße zieht vor allem in den Sommermonaten viele Gäste an

Die Aus­wei­tung der Frei­schank­flä­chen vor den Gast­stät­ten und die stei­gen­de An­zahl von Fe­sten mit der Mög­lich­keit, an den Som­mer­wo­chen­en­den bis 24.00 Uhr im Frei­en zu sit­zen, ha­ben da­zu ge­führt, dass sich im Jahr 2010 et­wa 80 An­woh­ner bei der Stadt über den zu­neh­men­den Lärm in ih­rem Wohn­um­feld be­schwe­ren. Zwi­schen Wir­ten und An­woh­nern wer­den Ver­ein­ba­run­gen ge­schlos­sen, die aber nach An­sicht letz­te­rer nicht wirk­lich ein­ge­hal­ten wer­den. An­woh­ner se­hen ih­re Ge­sund­heit be­droht. Wir­te hin­ge­gen be­kla­gen, dass ih­re wirt­schaft­li­che Exi­stenz auf dem Spiel ste­he.

Ein Anwohner beim Messen der Lärm-Emmissionen in der Gustavstraße

Im Som­mer 2012 es­ka­liert die Si­tua­ti­on: Ein An­woh­ner wird als psy­chisch krank dif­fa­miert, im In­ter­net wer­den T‑Shirts mit ehr­ver­let­zen­den Auf­drucken an­ge­bo­ten und die öf­fent­lich ge­hal­te­ne Re­de ei­nes Mu­si­kers führt zu sehr emo­tio­na­len Äu­ße­run­gen ge­gen die Be­schwer­de­füh­rer. Der Rechts­re­fe­rent der Stadt Fürth spricht von fa­schi­sto­iden Me­tho­den, das Kli­ma in der Gu­stavstra­sse scheint end­gül­tig ver­gif­tet. Droht der ga­stro­no­mi­schen Vor­zei­ge­stra­ße Fürths das Aus?

Der Grafflmarkt ist das erste und traditionsreichste Fest in der Gustavstraße

Der Film do­ku­men­tiert die Ent­wick­lun­gen der letz­ten Mo­na­te, gibt der Stadt Fürth, An­woh­nern, Wir­ten und Be­su­chern der Gu­stav­stra­ße die Mög­lich­keit, ih­re Sicht der Din­ge dar­zu­stel­len und stellt die Fra­ge, wie man dort wie­der zu ei­nem fried­li­chen Mit­ein­an­der fin­den kann.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: ca. 70 Min.

preisgekrönter Film Die­ser Film hat ei­ne Aus­zeich­nung be­kom­men.
auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Dezember 2012

Vi­de­os zur Dis­kus­si­on über Fürths neu­en »Ein­kaufs­schwer­punkt Ru­dolf-Breit­scheid-Stra­ße«, auch »Neue Mit­te« ge­nannt

Seit vie­len Jah­ren ver­sucht die Stadt Fürth, für ih­re Bür­ger ein at­trak­ti­ves Ein­kaufs­an­ge­bot zu schaf­fen. Doch das ver­al­te­te Ci­ty­cen­ter kämpft mit von Jahr zu Jahr zu­neh­men­den Leer­stän­den und in der Fuß­gän­ger­zo­ne ha­ben sich vor al­lem Han­dy­lä­den, Ein-Eu­ro- und Back-Shops nie­der­ge­las­sen. So fah­ren im­mer mehr Für­ther zum Ein­kau­fen und Bum­meln in die Nach­bar­städ­te Nürn­berg und Er­lan­gen. Mit der Schaf­fung ei­nes Neu­en Ein­kaufs­schwer­punk­tes in der Ru­dolf-Breit­scheid-Stra­ße, die so­ge­nann­te »Neue Mit­te«, wird sich dies nun schon bald än­dern, so hof­fen zu­min­dest die Stadt­ver­ant­wort­li­chen, gro­ße Tei­le des Ein­zel­han­dels und auch vie­le Kon­su­men­ten.

Menschenandrang am »Tag der offenen Tür« im Parkhotel

Vom In­ve­stor MIB ist der Be­ginn der Bau­ar­bei­ten für das Früh­jahr 2013 ge­plant, doch die Dis­kus­sio­nen, ins­be­son­de­re um den Er­halt des ehe­ma­li­gen Park­ho­tels, wer­den in den letz­ten Wo­chen im­mer emo­tio­na­ler. Ver­steckt sich un­ter dem Putz des Ge­bäu­des, dem ur­sprüng­li­chen »Ho­tel Na­tio­nal«, ei­ne schö­ne, be­wah­rens­wer­te Fas­sa­de? Ist der im Ge­bäu­de be­find­li­che Fest­saal er­hal­tens­wert und könn­te er viel­leicht so­gar so et­was wie ein Al­lein­stel­lungs­merk­mal dar­stel­len, mit dem man sich von der Kon­kur­renz aus den Nach­bar­städ­ten ab­he­ben kann? Pas­sen die Ent­wür­fe der vom In­ve­stor be­auf­trag­ten Ar­chi­tek­ten in die Denk­mal­stadt Fürth? Fra­gen, die von vie­len Bür­gern sehr leb­haft dis­ku­tiert wer­den.

Da Me­di­en PRAXIS e. V. die­sen Pro­zess schon seit län­ge­rem ver­folgt, ha­ben wir be­schlos­sen, State­ments und In­ter­views von den an der Dis­kus­si­on be­tei­lig­ten Par­tei­en so­wie die Pro­jekt­vor­stel­lun­gen des In­ve­stors MIB ins Netz zu stel­len, so dass sich in­ter­es­sier­te Bür­ger ih­re ei­ge­ne Mei­nung bil­den kön­nen:

Vorstellung des ersten Projektentwurfes zur »Neuen Mitte« von MIB am 07.07.2011 Video auf YouTube anschauen Vor­stel­lung des er­sten Pro­jekt­ent­wur­fes zur »Neu­en Mit­te« von MIB am 07.07.2011
Vorstellung des überarbeiteten Entwurfes zur »Neuen Mitte« durch MIB (Nov. 2012) Video auf YouTube anschauen Vor­stel­lung des über­ar­bei­te­ten Ent­wur­fes zur »Neu­en Mit­te« durch MIB (Nov. 2012)
Forderung der Bürgerinitiative, den Festsaal des Parkhotels zu erhalten (Dez. 2012) Video auf YouTube anschauen For­de­rung der Bür­ger­initia­ti­ve, den Fest­saal des Park­ho­tels zu er­hal­ten (Dez. 2012)
»Wir sind Fürth« mit der Forderung, die Fassade des Parkhotels zu erhalten (Dez. 2012) Video auf YouTube anschauen »Wir sind Fürth« mit der For­de­rung, die Fas­sa­de des Park­ho­tels zu er­hal­ten (Dez. 2012)
MIB zu den Vorstellungen der Bürgerinitiative und »Wir sind Fürth« (Dez. 2012) Video auf YouTube anschauen MIB zu den Vor­stel­lun­gen der Bür­ger­initia­ti­ve und »Wir sind Fürth« (Dez. 2012)
Stadtbaurat Joachim Krauße zum geplanten Abriss des Parkhotels (Dez. 2012) Video auf YouTube anschauen Stadt­bau­rat Joa­chim Krau­ße zum ge­plan­ten Ab­riss des Park­ho­tels (Dez. 2012)
Bürgerstimmen zum Umgang mit Festsaal und Fassade des Parkhotels (Dez. 2012) Video auf YouTube anschauen Bür­ger­stim­men zum Um­gang mit Fest­saal und Fas­sa­de des Park­ho­tels (Dez. 2012)
Besucher des Parkhotels zum Einkaufsverhalten der Fürther Bürger (Dez. 2012) Video auf YouTube anschauen Be­su­cher des Park­ho­tels zum Ein­kaufs­ver­hal­ten der Für­ther Bür­ger (Dez. 2012)
September 2012

Im Gleich­klang mit der Na­tur – die Dorf­ge­mein­schaft Hau­sen­hof

Präparatetag auf dem Hausenhof - ein Baustein im biologisch-dynamischen Anbau

In der Nä­he der mit­tel­frän­ki­schen Ge­mein­de Die­ters­heim liegt der Hau­sen­hof: Die von ei­ner El­tern­in­itia­ti­ve vor 25 Jah­ren ge­grün­de­te an­thro­po­so­phi­sche Le­bens­ge­mein­schaft hat den An­spruch, um­welt­be­wusst zu le­ben und Men­schen mit Un­ter­stüt­zungs­be­darf zu för­dern.

Klaus Hermannstädter arbeitet schon seit vielen Jahren in der Landwirtschaft des Hausenhofs und fühlt sich dabei sichtlich wohl

Der­zeit le­ben und ar­bei­ten auf dem Hau­sen­hof 122 Men­schen – die Hälf­te da­von mit gei­sti­ger Be­hin­de­rung. Das Ge­mü­se wird in der Gärt­ne­rei und auf den Fel­dern an­ge­baut, Fleisch und Milch lie­fern die zum Hof ge­hö­ren­den Schwei­ne und Kü­he. Der be­nö­tig­te Strom kommt von den ei­ge­nen Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen, ei­ne Hack­schnit­zel­hei­zung sorgt im Win­ter für die nö­ti­ge Wär­me.

Im Dorfladen bekommt man die hofeigenen Produkte und trifft sich auf einen Plausch

Die Men­schen mit und oh­ne För­der­be­darf le­ben in groß­fa­mi­li­en­ähn­li­chen Struk­tu­ren zu­sam­men. Ar­beit fin­den die Be­woh­ner in der Land­wirt­schaft oder der Dorf­mei­ste­rei, in der Kä­se­rei oder Bäcke­rei, in der We­be­rei oder dem Dorf­la­den. Die Re­por­ta­ge ge­währt Ein­blicke in ei­ne Le­bens­form, die mit­un­ter an längst ver­gan­ge­ne Zei­ten er­in­nert und doch zu­kunfts­fä­hig zu sein scheint.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 38 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Mai 2012

Fas­zi­na­ti­on Klez­mer – zwi­schen Tra­di­ti­on und Welt­mu­sik

Die Wur­zeln des Klez­mer rei­chen zu­rück bis ins 11. Jahr­hun­dert. Die Mu­sik be­glei­te­te die asch­ke­na­si­schen Ju­den schon auf ih­rer Wan­der­schaft durch West­eu­ro­pa in den Osten des Kon­ti­nents. Klez­mer­mu­si­ker – auch Klez­mo­rim ge­nannt – zo­gen da­mals von Dorf zu Dorf. Sie wa­ren nicht sehr an­ge­se­hen, an­de­rer­seits aber bei Fei­er­lich­kei­ten, ins­be­son­de­re bei Hoch­zei­ten, un­ver­zicht­bar. Sie führ­ten das Braut­paar durch den Tag und die mit dem Fest ver­bun­de­nen Ri­tua­le und wa­ren für ei­ne gu­te Stim­mung auf dem Fest ver­ant­wort­lich. Wenn das Braut­paar die Mu­si­ker nicht zah­len konn­te, über­nahm die Ge­mein­de die Ko­sten für die Mu­si­ker.

»The Heart and The Wellspring« versuchen, auch auf Tournee nach den Vorschriften der Torah zu leben und koscher zu kochen

Zu Be­ginn des 20 Jahr­hun­derts ver­lor die tra­di­tio­nel­le Mu­sik der ost­eu­ro­päi­schen Ju­den mehr und mehr an Be­deu­tung. Vie­le Ju­den ver­ban­den mit Klez­mer die Zeit ih­rer Un­ter­drückung in Ost­eu­ro­pa und die Shoa, und in Is­ra­el wand­te man sich mehr und mehr ori­en­ta­lisch ge­präg­ter Mu­sik zu.

»Ramzailech« - Hardcore-Klezmer mit jiddischen Texten

In den 1970er Jah­ren, im An­schluss an das Re­vi­val der Folk­mu­sik, er­leb­te Klez­mer – zu­nächst in den USA – ei­ne Art Wie­der­ge­burt. Jun­ge Ju­den be­gan­nen sich mit ih­ren Wur­zeln aus­ein­an­der­zu­set­zen, die Mu­sik ih­rer Vor­fah­ren wie­der zu ent­decken und wei­ter­zu­ent­wickeln. Sie ex­pe­ri­men­tier­ten mit Ele­men­ten aus Rock, Jazz, Funk und Hip Hop. Es ent­stan­den neue Stil­mi­xe, de­ren tra­di­tio­nel­le Her­kunft in man­chen Fäl­len kaum noch zu hö­ren war und die heu­te un­ter dem Be­griff »Welt­mu­sik« ver­mark­tet wird.

Mit den Musikworkshops versuchen die Dozenten, neben der Musik auch ein Stück jiddische Kultur am Leben zu erhalten

Der Film gibt ei­nen Ein­blick in die Ge­schich­te des Klez­mer, stellt ver­schie­de­ne heu­te noch ge­spiel­te Stil­rich­tun­gen des Klez­mer vor und geht der Fra­ge nach, in­wie­weit der gro­ße Er­folg der Mu­sik in Deutsch­land im Zu­sam­men­hang mit der deut­schen Ge­schich­te ste­hen könn­te.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 40 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist in Lang­fas­sung (58 Min.) auf DVD er­hält­lich.
April 2012

Bil­dung für al­le – Die Stra­ßen­kreu­zer Uni

Dr. Thomas Heyden vom Neuen Museum Nürnberg beim Vortrag: Schönheit in der Kunst

Für Men­schen, die auf­grund ih­rer Bio­gra­fie oder ih­rer so­zia­len Stel­lung kaum mit ei­nem uni­ver­si­tä­ren Bil­dungs­an­ge­bot in Be­rüh­rung kom­men, rief der Ver­ein Stra­ßen­kreu­zer e. V. 2010 die Stra­ßen­kreu­zer Uni ins Le­ben. Das Vor­le­sungs­an­ge­bot ist ko­sten­los und wen­det sich in er­ster Li­nie an Frau­en und Män­ner aus Ein­rich­tun­gen der Ob­dach­lo­sen­hil­fe. Der An­spruch der Or­ga­ni­sa­to­ren ist es, wis­sen­schaft­li­che Zu­sam­men­hän­ge ver­ständ­lich zu ver­mit­teln und In­ter­es­sier­te oh­ne Zu­gangs­schwel­le an span­nen­de Wis­sens­ge­bie­te her­an­zu­füh­ren. Da­bei soll nie­mand aus­ge­schlos­sen wer­den, doch vie­len Be­su­chern der Ver­an­stal­tun­gen fehlt es nicht nur am Geld, an­de­re Bil­dungs­an­ge­bo­te wahr­zu­neh­men, son­dern auch am da­zu nö­ti­gen Selbst­be­wusst­sein: »Es ist ein­fa­cher, zu so ei­ner Ver­an­stal­tung zu ge­hen, wenn man weiß, die Leu­te ha­ben al­le ei­ne ähn­li­che Ge­schich­te wie ich, ich muss mich da nicht ir­gend­wie vor­stel­len, recht­fer­ti­gen, ich werd’ nicht ir­gend­wie ko­misch an­ge­guckt.«

Zum Semesterabschluss gibt es Urkunden für erfolgreiche Teilnahme

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 25 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Juli 2011

Pa­ra­die­si­sche Zu­stän­de? Das ge­ne­ral­sa­nier­te Staats­schau­spiel Nürn­berg nach ei­ner Spiel­zeit

»Pa­ra­die­si­sche Zu­stän­de«: Wäh­rend an­de­ren­orts Thea­ter vor Kür­zung oder gar Schlie­ßung zit­tern müs­sen, wur­de das Schau­spiel­haus in Nürn­berg zwei Jah­re lang auf­wen­dig ge­ne­ral­sa­niert. Nach ei­ner lan­gen Durst­strecke, in der sich Künst­ler und Pu­bli­kum mit pro­vi­so­ri­schen Spiel­stät­ten aus­ein­an­der­set­zen muss­ten, wur­de die Sa­nie­rung im Herbst letz­ten Jah­res ab­ge­schlos­sen.

Blick vom Dach des sanierten Schauspielhauses auf die benachbarte Staatsoper

Un­ter dem Mot­to »Pa­ra­die­si­sche Zu­stän­de« zeig­te das erst vor we­ni­gen Jah­ren zum Staats­thea­ter er­ho­be­ne neue Haus nach dem Um­bau zahl­rei­che Ur- und deut­sche Erst­auf­füh­run­gen, aber auch In­sze­nie­run­gen von Klas­si­kern. Wel­che Er­fah­run­gen ha­ben Ver­ant­wort­li­che und Künst­ler in der er­sten Spiel­zeit ge­macht? Wie steht es um das Ver­hält­nis von Kunst und Tech­nik? Hat sich der Auf­wand ge­lohnt?

Szenenbild aus »Enron«

Bar­ba­ra Bo­gen hat Vor­stel­lun­gen und Pro­ben be­ob­ach­tet, hat Re­gis­seu­re, Schau­spie­ler, Dra­ma­tur­gen so­wie den Schau­spiel­chef Klaus Ku­sen­berg be­fragt: Wie pa­ra­die­sisch war sie – die er­ste Spiel­zeit?

Ein Film von Bar­ba­ra Bo­gen und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 15 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Juli 2011

Vi­de­os von den Prä­sen­ta­tio­nen der In­ve­sto­ren für ei­nen neu­en »Ein­kaufs­schwer­punkt« in Fürth

Am Don­ners­tag, dem 7. Ju­li 2011, stell­ten drei In­ve­sto­ren­grup­pen dem Pro­jekt­bei­rat, den Stadt­rats-Mit­glie­dern, dem Bau­kunst­bei­rat, dem Ar­beit­neh­mer­bei­rat, dem Be­hin­der­ten­bei­rat so­wie der Pres­se ih­re Kon­zep­te für ei­ne Neu­ge­stal­tung der Für­ther In­nen­stadt vor. Der et­was sper­rig be­nann­te »Ein­kaufs­schwer­punkt Ru­dolf-Breit­scheid-Stra­ße« soll da­zu bei­tra­gen, dass Fürth die teil­wei­se an die Nach­bar­städ­te ver­lo­re­ne Kauf­kraft wie­der zu­rück­ge­winnt und die auf Grund ih­rer gut er­hal­te­nen hi­sto­ri­schen Bau­sub­stanz at­trak­ti­ve In­nen­stadt zu neu­em Le­ben er­weckt wird.

Me­di­en PRAXIS e. V. war bei der Vor­stel­lung der Kon­zep­te da­bei und hat aus den Prä­sen­ta­tio­nen drei Zu­sam­men­fas­sun­gen er­stellt, die wir hier­mit der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich ma­chen. Wir möch­ten da­mit ei­nen klei­nen Bei­trag da­zu lei­sten, dass die­ser für die Stadt Fürth so wich­ti­ge und weit­rei­chen­de Ent­schei­dungs­pro­zess mög­lichst trans­pa­rent von­stat­ten ge­hen kann.

Präsentation des Investors ATP/Ten Brinke Video auf YouTube anschauen Prä­sen­ta­ti­on des In­ve­stors ATP/Ten Brin­ke
Präsentation des Investors Fondara Video auf YouTube anschauen Prä­sen­ta­ti­on des In­ve­stors Fon­dara
Präsentation des Investors MIB Video auf YouTube anschauen Prä­sen­ta­ti­on des In­ve­stors MIB

Drei (ge­kürz­te) Mit­schnit­te von J. Tho­mas und Th. Stei­ger­wald  •  je ca. 11 Min.

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