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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


Mai 2011

Die Kul­tur- und Krea­tiv­wirt­schaft – mit ei­nem neu­en Be­griff zu mehr Ak­zep­tanz?

Was ha­ben der Ta­xi­fah­rer, die Flo­ri­stin oder die Gra­fi­ke­rin mit der Oper zu tun? Wel­che Be­deu­tung ha­ben Kul­tur- und Krea­tiv­or­te für die Iden­ti­tät ei­ner Stadt? War­um se­hen die mei­sten Men­schen Kul­tur nicht als Wirtschafts‑, son­dern als Ko­sten­fak­tor? So oder ähn­lich lau­te­ten ei­ni­ge Fra­ge­stel­lun­gen, die von der Ar­beits­ge­mein­schaft Kul­tur im Groß­raum im Rah­men des Fe­sti­vals »ma­de in…« zur Dis­kus­si­on ge­stellt wur­den.

Was hat der Taxifahrer mit der Kultur- und Kreativwirtschaft zu tun?

Ziel der Ver­ant­wort­li­chen war es, auf die wirt­schaft­li­che Be­deu­tung der Kul­tur- und Krea­tiv­wirt­schaft hin­zu­wei­sen, die laut Aus­sa­gen von Kul­tur­staats­mi­ni­ster Bernd Neu­mann »hö­her ein­zu­schät­zen ist als die gan­ze che­mi­sche In­du­strie, und wenn sie den An­teil der Kul­tur- und Krea­tiv­wirt­schaft am Brut­to­in­lands­pro­dukt neh­men, dann ist der et­wa so stark wie der der ge­sam­ten Au­to­mo­bil­in­du­strie«. Kul­tur ko­stet dem­nach nicht nur, son­dern sie sorgt auch für Wert­schöp­fung.

Kreativwirtschaftschaftler auf dem Weg in die Kulturwerkstatt auf AEG

Aber kann die Eta­blie­rung ei­nes Be­griffs zu ei­ner an­de­ren Sicht auf die Kul­tur füh­ren oder wer­den da­durch die Gren­zen zu dem, was Kunst und Kul­tur aus­macht, ver­wischt? Und was hal­ten die Kul­tur­schaf­fen­den und Künst­ler da­von, dass sie mit Spie­le­ent­wick­lern, Ar­chi­tek­ten und an­de­ren Krea­tiv­wirt­schaft­lern mehr oder we­ni­ger un­ge­fragt in ei­nen Topf ge­wor­fen wer­den?

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 16 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
März 2011

Be­geg­nungs­stu­be Me­di­na e. V. – Brücken­bau­er zwi­schen den Re­li­gio­nen

1995 von jun­gen deut­schen und tür­ki­schen Mus­li­men ge­grün­det, be­fin­det sich die Be­geg­nungs­stu­be Me­di­na in der Nürn­ber­ger Süd­stadt in ei­nem ge­wöhn­li­chen Miets­haus, von au­ßen kaum er­kenn­bar. Ih­re Ver­eins­mit­glie­der ver­su­chen mit gro­ßem eh­ren­amt­li­chem En­ga­ge­ment, Vor­ur­tei­le ge­gen­über dem Is­lam ab­zu­bau­en und den Men­schen den Un­ter­schied zwi­schen ih­rer Re­li­gi­on ei­ner­seits und ei­nem von Tra­di­tio­nen und kul­tu­rel­len Über­lie­fe­run­gen ge­präg­ten Han­deln man­cher Mus­li­me an­de­rer­seits nä­her zu brin­gen.

Um in die Welt des Islams einzutauchen, tragen die Teilnehmer bei den Führungen in der Begegnungsstube Medina traditionelle Kleidung

Sie be­tei­li­gen sich an Ver­an­stal­tun­gen zum in­ter­re­li­giö­sen Aus­tausch, be­trei­ben ein Be­geg­nungs­zen­trum mit Mu­se­um und Mo­schee, wel­ches auch An­ders­gläu­bi­gen of­fen­steht, und la­den un­ter­schied­lich­ste Grup­pen in die Ver­eins­räu­me ein, um sie über ih­re Re­li­gi­on zu in­for­mie­ren. Da­bei ver­su­chen sie, den Men­schen zu ver­mit­teln, dass Eh­ren­mor­de, Zwangs­ehen oder Frau­en­un­ter­drückung auf al­te Tra­di­tio­nen zu­rück­ge­hen, aber nichts mit ih­rer Re­li­gi­on zu tun ha­ben, ei­gent­lich so­gar im Wi­der­spruch zu dem ste­hen, was im Ko­ran ge­schrie­ben steht.

Interkulturelle Modenschau beim Nevrozfest der Begegnungsstube Medina

Der kei­nem is­la­mi­schem Ver­band an­ge­hö­ren­de Ver­ein hat es durch sei­ne Ar­beit ge­schafft, das Ver­trau­en von vie­len Or­ga­ni­sa­tio­nen zu ge­win­nen. Über 10.000 Men­schen ha­ben al­lein im letz­ten Jahr die ko­sten­lo­sen und von den Ver­eins­mit­glie­dern auf eh­ren­amt­li­cher Ba­sis durch­ge­führ­ten An­ge­bo­te von Me­di­na wahr­ge­nom­men. In­zwi­schen be­su­chen so­gar Bun­des­wehr­sol­da­ten und Po­li­zei­an­wär­ter die Be­geg­nungs­stu­be, um sich über den Is­lam zu in­for­mie­ren.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 28 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Januar 2011

Kunst in Fürth – Gei­sti­ge Nah­rung oder über­flüs­si­ger Lu­xus?

Protestaktion vor der kunst galerie fürth

Seit acht Jah­ren gibt es in Fürth ei­ne klei­ne kom­mu­na­le Kunst­ga­le­rie. Trotz ih­rer von al­len Sei­ten hoch­ge­lob­ten Ar­beit droht im Herbst 2010 die Schlie­ßung. Fi­nanz­kri­se und In­sol­venz des Ver­sand­hau­ses Quel­le ha­ben zu mas­si­ven Ein­brü­chen beim Ge­wer­be­steu­er­auf­kom­men ge­führt – die Stadt muss 20 Mil­lio­nen Eu­ro ein­spa­ren. Da sich die städ­ti­sche Ga­le­rie au­ßer­stan­de sieht, ei­ne Kür­zung ih­res Bud­gets zu ver­kraf­ten, schlägt die Stadt­ver­wal­tung die Schlie­ßung der Ein­rich­tung vor.

Jana Mantel bei einer kunstpädagogischen Führung mit Kindergartenkindern

Mit Un­ter­schrif­ten­ak­tio­nen, So­li­da­ri­täts­ver­an­stal­tun­gen und der Hil­fe von Spon­so­ren kann dies zu­min­dest vor­läu­fig ver­hin­dert wer­den. Was bleibt, ist die Fra­ge nach dem Stel­len­wert bil­den­der Kunst in Zei­ten lee­rer Kas­sen: Ist sie ein teu­rer Lu­xus­ar­ti­kel, der nur bei we­ni­gen Bür­gern auf In­ter­es­se stößt und des­halb ver­zicht­bar ist, oder ge­hört sie – und die Aus­ein­an­der­set­zung mit ihr – zur Grund­ver­sor­gung der Be­völ­ke­rung – auch in ei­ner klei­nen, aber eben doch Groß­stadt wie Fürth?

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 18 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Februar 2009

Mit bun­ten Ideen ge­gen rech­te Ideo­lo­gie

Szenenfoto

Un­ter dem Mot­to »Grä­fen­berg ist bunt« wehrt sich das 2006 ins Le­ben ge­ru­fe­ne Grä­fen­ber­ger Bür­ger­fo­rum mit phan­ta­sie­vol­len und krea­ti­ven Ak­tio­nen ge­gen mo­nat­li­che Auf­mär­sche der NPD und ih­rer Sym­pa­thi­san­ten, die ei­nen frei­en Zu­gang zum über der Stadt ge­le­ge­nen Krie­ger­denk­mal for­dern, um dort so­ge­nann­te na­tio­na­le Hel­den­ge­den­ken durch­zu­füh­ren.

Szenenfoto

Die jah­re­lan­gen Ver­su­che der Bür­ger die­ser klei­nen Ge­mein­de am Ran­de der frän­ki­schen Schweiz, sich ge­gen Rechts­extre­mi­sten zu weh­ren, ha­ben in­zwi­schen bun­des­wei­te und in­ter­na­tio­na­le Auf­merk­sam­keit aus­ge­löst und zu meh­re­ren Aus­zeich­nun­gen der Bür­ger­initia­ti­ve für ihr ge­sell­schafts­po­li­ti­sches En­ga­ge­ment ge­führt. Ein Film, der Ein­blick gibt in die Be­weg­grün­de von Men­schen, die sich ge­gen die Ver­brei­tung rechts­ra­di­ka­len Ge­dan­ken­gu­tes zur Wehr set­zen.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 35 Min.

Dezember 2008

Mehr­bett­zim­mer statt Ein­zel­aus­stel­lung

Si­say Shim­e­les steht kurz vor Be­en­di­gung sei­nes Kunst­stu­di­ums in Äthio­pi­en, als er ei­nen Wett­be­werb zur Aus­ge­stal­tung des Ex­postan­des sei­nes Hei­mat­lan­des in Han­no­ver ge­winnt. Der jun­ge Künst­ler emp­fin­det dies als gro­ße Eh­re und kommt nach Deutsch­land, um 12 gro­ße Wand­ge­mäl­de für den Äthio­pi­schen Pa­vil­lon zu ma­len.

Sisay in der Zentralstelle für Asylbewerber

Si­say, zum da­ma­li­gen Zeit­punkt po­li­tisch völ­lig un­er­fah­ren, nimmt die Auf­ga­be sehr ernst und ver­sucht, in den Bil­dern ne­ben den schö­nen und fas­zi­nie­ren­den Sei­ten auch die vor­han­de­nen Pro­ble­me in sei­ner Hei­mat dar­zu­stel­len. So ent­steht ein Bild, das auf die von Hun­gers­not und Krieg ge­präg­te Rea­li­tät Äthio­pi­ens Be­zug nimmt.

Der Maler Sisay Shimeles

Die­ses Bild ver­än­dert Si­says Si­tua­ti­on ent­schei­dend. We­ni­ge Wo­chen vor Er­öff­nung der Ex­po kom­men Re­gie­rungs­mit­ar­bei­ter nach Deutsch­land. Sie ent­schei­den, das Bild nicht aus­zu­stel­len und er­klä­ren Si­say zur un­er­wünsch­ten Per­son. Von ei­nem Tag auf den an­de­ren wird aus dem am­bi­tio­nier­ten jun­gen Künst­ler ein po­li­ti­scher Flücht­ling. Der Film be­glei­tet den Künst­ler bei sei­nem Ver­such, in Deutsch­land ei­ne neue Hei­mat zu fin­den und zeigt da­bei ei­nen Men­schen, der trotz vie­ler Tief­schlä­ge nicht auf­ge­hört hat, an das Gu­te im Men­schen zu glau­ben.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 48 Min.

Februar 2006

Ein-Eu­ro-Jobs – Sprung­brett oder Ab­stell­gleis?

Szenenfoto

Um die Ar­beits­wil­lig­keit von Lang­zeit­ar­beits­lo­sen zu prü­fen, wur­den En­de 2004 die so ge­nann­ten Ein-Eu­ro-Jobs ein­ge­führt. Im Groß­raum Nürn­berg kam es je­doch kaum zu Zwangs­ver­pflich­tun­gen, da die Ar­beits­ge­mein­schaf­ten von ei­ner gro­ßen Zahl Frei­wil­li­ger über­rollt wur­den – die ALG-II-Be­zie­her wol­len sich mit dem Ein-Eu­ro-Job ein Zu­brot ver­die­nen und hof­fen, so wie­der ei­ne Stel­le auf dem er­sten Ar­beits­markt zu fin­den.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 12:30 Min.

Juli 2005

»Ich ha­be ei­ne Ma­ma und ei­ne Ma­mi«

Im­mer mehr Men­schen in gleich­ge­schlecht­li­chen Be­zie­hun­gen ha­ben sich in den letz­ten Jah­ren ih­ren Wunsch nach Kin­dern er­füllt. Nach ak­tu­el­len Schät­zun­gen le­ben der­zeit meh­re­re hun­dert­tau­send Kin­der bei gleich­ge­schlecht­li­chen Part­nern, und das, ob­wohl der Weg zum Kind für die mei­sten Paa­re schwie­rig war und bis zum heu­ti­gen Ta­ge ist.

Szenenfoto

Nach­dem sich mit der Mög­lich­keit der Ver­part­ne­rung und Stief­kind­ad­op­ti­on die recht­li­che Si­tua­ti­on für gleich­ge­schlecht­li­che Paa­re und El­tern in den letz­ten Jah­ren ver­bes­sert hat, droht jetzt neu­es Un­ge­mach: Die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung geht vor das Ver­fas­sungs­ge­richt, um die Stief­kind­ad­op­ti­on für gleich­ge­schlecht­li­che Paa­re rück­gän­gig zu ma­chen. Für ho­mo­se­xu­el­le Paa­re wä­re dies ein gro­ßer Rück­schritt.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 25 Min.

September 2002

Glo­ba­li­sie­rung mensch­lich ge­stal­ten

Szenenfoto

Die An­zahl der Kri­ti­ker der der­zei­ti­gen Glo­ba­li­sie­rungs­po­li­tik wird im­mer grö­ßer. Selbst die Kir­chen mel­den sich im­mer stär­ker zu Wort, se­hen Zu­sam­men­hän­ge zwi­schen ei­nem dro­hen­den Re­li­gi­ons­krieg und po­li­ti­schem Han­deln in der so­ge­nann­ten er­sten Welt und en­ga­gie­ren sich in ent­spre­chen­den Or­ga­ni­sa­tio­nen. Auf der an­de­ren Sei­te wird auch von gro­ßen Tei­len der so­ge­nann­ten Glo­ba­li­sie­rungs­geg­ner nicht be­strit­ten, dass wir den im­mer stär­ker wach­sen­den Gü­ter- und Wa­ren­aus­tausch nicht wie­der kom­plett rück­gän­gig ma­chen kön­nen. Wie al­so kann ei­ne ver­ant­wort­li­che und auf Ge­rech­tig­keit und Aus­gleich zie­len­de Lö­sung des Pro­blems aus­se­hen? Was kann der Ein­zel­ne da­für tun?

Szenenfoto

Ein Film von An­drea Bo­the und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 12:30 Min.

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