Dezember 2000
In der Nacht zum 12. Juli 1999, wenige Tage vor seinem 18. Geburtstag, setzt Roderik seinem Leben ein Ende. Mit dem Fahrrad fährt er zu einer Autobahnbrücke und stürzt sich kopfüber in den Tod. Völlig unerwartet und ohne jemanden in seine Selbstmordgedanken einzuweihen, beschloss Roderik seinen Freitod.
Der hochbegabte Schüler löst mit dieser Entscheidung, in seinem Umfeld eine tiefe Erschütterung aus. Mutter, Freunde und ein Lehrer erinnern sich an Roderiks letzte Tage und suchen nach einer Erklärung warum der allseits beliebte Schüler seinem Leben auf so tragische Weise eine Ende setzte.
Januar 2000
Während körperliche Behinderungen für das Umfeld leicht erkennbar sind, sieht man psychisch erkrankten Menschen ihre Probleme nicht direkt an. Die Menschen stehen mit ihrer Krankheit häufig alleine da, was nicht zuletzt daran liegt, dass im Vergleich zu sichtbaren Behinderungen noch zu wenig aufgeklärt wird. Das Portrait einer Frau beschreibt den Weg in ihre stille Krankheit, den völligen Rückzug in die eigenen vier Wände, die Isolation bis hin zu ihrer Einweisung in die Psychiatrie, aber auch, wie sie die Ohnmacht gegenüber ihrer Krankheit überwindet, mit der Angst, jederzeit wieder krank zu werden, umgeht und sich ihrem neuen Leben und einer neuen Partnerschaft stellt. – Erfahrungen zwischen Normalität und Verrücktsein.
März 1999
Ein enormer Leistungsdruck im Arbeitsleben sowie Massenarbeitslosigkeit mit individuellen Folgen wie Depressionen und Versagensängsten haben zur Folge, dass die Zahl der psychisch Kranken steigt. Wer wieder ins Arbeitsleben zurückkehren will, hat es schwer, einen angemessenen Arbeitsplatz zu finden. Erst in den letzen Jahren wurde dieser Personengruppe mehr Aufmerksamkeit geschenkt, so dass es mittlerweile einige Vereine gibt, die versuchen, den Arbeitsmarkt für Menschen mit psychischen Problemen zu erobern. Viele von ihnen halten keine 35-Stunden-Woche mehr aus, müssen vielfach noch Medikamente nehmen und fallen in Krisenzeiten aus. Bedingungen, auf die Arbeitgeber normalerweise keine Rücksicht nehmen. Diese Vereine schaffen Ausbildungs- und Arbeitsplätze nach Neigung und Leistung der Betroffenen. Die Palette der Tätigkeiten reicht vom Werbe- und Grafikbereich bis zum Gastronomiebetrieb.
point fragt: was heißt es, sich in einer Arbeitswelt zu bewegen, die eigentlich keinen Platz mehr für einen hat? Welche Erfahrungen wurden hinsichtlich der Leistungsanforderungen und Arbeitsbedingungen in der Vergangenheit gemacht? Welche Rolle spielt ein auf die individuellen Bedürfnisse der Person zugeschnittener Arbeitsplatz?
Jüngste Kommentare